Welche Symptome deuten auf einen Burnout hin? Und was hilft Menschen, die vom Burnout betroffen sind und sich schlapp, müde, emotionslos und leer fühlen?
Burnout – welche Symptome definieren die Krankheit?
Der englische Begriff für 'Ausgebranntsein' beschreibt nur unzureichend, was immer mehr Betroffene als mentale Endstation empfinden. Burnout ist für für viele Menschen bereits zur Realität geworden. Der Auslöser ist Stress. Aber wann wird Stress gefährlich? Und was genau ist ein Burnout?
Stress macht uns krank, bis zur völligen Erschöpfung – das haben wissenschaftliche Studien erwiesen
Stress gehört zum Leben dazu. Es ist eine chemische Reaktion unseres Körpers auf eine Anforderung oder Belastung. Je nach Grad der Belastung werden verschiedene Stresshormone ausgeschüttet, die nach dem Überstehen der Situation wieder abgebaut werden.
In einer stressigen Situation steigen Puls und Blutdruck, die Sinne sind geschärft, die Atmung wird schneller und die Muskeln spannen sich an. Ein ganz natürlicher Vorgang, und vollkommen ungefährlich für den Körper. Höchste Zeit, Stress abbauen zu üben.
Lies auch:
- Downshifting – der wahre Weg zum Glücklichsein?
- Stress abbauen: 3 psychologische Methoden für Büro und Alltag
- Weinen – warum es gut für uns ist
- Optimismus lernen: 8 Tipps, die dir das positive Denken erleichtern
Ist es schon ein Burnout, wenn wir innere Leere spüren?
Gefährlich ist Stress erst, wenn er zum Dauerzustand wird. Dann nämlich schüttet unser Körper ständig Stresshormone aus, bekommt aber kein Signal, diese auch wieder abzubauen. Die Folge: wir befinden uns in einem nicht enden wollenden Anspannungszustand, der unsere Kräfte zehrt. Was dann mit uns passiert, nennen wir "Burnout". Es kommt zu einer Belastungs-Depression. Wir sind erschöpft, müde, handlungsunfähig und fühlen eine innere Leere. "Ich kann nicht mehr" lautet dann das Signal der Betroffenen an die Umwelt. Häufig ist es viel zu schwach, um in der ganzen Dimension der tiefen seelischen Störung ernstgenommen zu werden.
Inzwischen existieren allein in Deutschland um die 1000 Publikationen zum Thema. Dennoch hat die Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie sich noch auf keine verbindliche Definition geeinigt.
Achtsamkeit gegenüber sich selbst - Therapie bei Burnout?
Für die Betroffenen bleibt es schwer, passende Behandlungsmethoden zu finden und Krankschreibungen oder Arbeitsausfälle vor dem Arbeitgeber zu rechtfertigen. Denn: In unserer Leistungsgesellschaft haben Ruhephasen, Erholung und Besinnung kaum Platz. Der Philosoph Byung Chul Han (Uni Karlsruhe) bezeichnet uns deshalb als "Müdigkeitsgesellschaft". Feierabend kennen wir nicht! Die letzte E-Mail wird auch noch um zwei Uhr nachts beantwortet, im Urlaub brauchen wir ein sicheres W-Lan, um mit unseren Kollegen in Kontakt bleiben zu können und wenn das eigene Kind krank ist, fragen wir eher unsere Babysitterin nach Hilfe, als selbst mal einen Tag zu Hause zu bleiben.
Lies auch:
- Krank zur Arbeit - Was gegen Präsentismus hilft
- Erkenne den Unterschied: Burnout-Depression
- Grenzen setzen: 6 Dinge, zu denen du jetzt NEIN sagen darfst
- 10 subtile Anzeichen für einen toxischen Arbeitsplatz
Gesellschaft und Arbeitsumwelt wandeln sich - rasend schnell und oft ohne Rücksicht darauf, ob auch alle Schritt halten können. Denn wer dabei sein will, muss das Tempo mitgehen und sich anpassen. Deshalb ist es schwer dem Stress zu entkommen. Man braucht Achtsamkeit gegenüber sich selbst, muss seine Grenzen kennen und wissen, dass Energie ein endliches Gut ist.
Symptome des Burnout-Syndroms
Wenn die Erholungsphasen nach dem Feierabend und dem Wochenende nicht mehr ausreichen, um uns wieder aufzuladen, breiten sich typische Burnout-Symptome immer weiter aus. Dazu gehören:
- Emotionale Erschöpfung: Wenn positive Gefühle kaum noch wahrgenommen werden, die Niedergeschlagenheit dominiert und das, was früher Spaß gemacht hat, nur noch als anstrengend empfunden wird
- Depersonalisierung: Um mit dem Stress im Job besser umgehen zu können, schaffen Betroffene eine Distanz – der Stressauslöser wird nicht mehr objektiv bewertet, sondern sofort zynisch und negativ bewertet.
- Absinken des Leistungsniveaus: Menschen mit erhöhtem Burnout-Risiko sind oft sehr engagiert in ihrem Job, sie leisten viel, aber durch mangelnde Erholung und schlechten Schlaf wird die Müdigkeit und Erschöpfung immer größer. Resignation, Konzentrationsstörungen und Antriebslosigkeit dominieren den Alltag, das Leistungsniveau sinkt. Die Frustration steigt.
- Angststörungen und Panikattacken können mit Burnout-Symptomen zusammenhängen. Als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Angststörung gelten langanhaltende und stressreichen Belastungen.
- Müdigkeit und Schlafstörungen: Das Nicht-mehr-zur-Ruhe-kommen ist ein Problem, das die Erschöpfungs-Beschwerden verstärkt. Um Körper und Geist wieder die Möglichkeit zur Erholung zu geben, wird Burnout-Patienten empfohlen, zu meditieren.
- Schwaches Immunsystem: Wenn der Körper jeden Virus mitnimmt, kann das ein Zeichen sein, dass er eine Pause braucht.
- Kopfschmerzen und Schwindel werden von Burnout-Patienten häufig wahrgenommen. Schuld daran sind häufig Verspannungen, die aus permanenter Muskelanspannung infolge von Stress entstanden sind.
Mehr Themen: