Optimismus lernen bedeutet, eine positive Einstellung zum Leben zu entwickeln. Wir zeigen dir, wie du Optimismus lernen und in deinen Alltag bringen kannst.
Optimismus lernen – das kann jeder!
Für Optimistinnen und Optimisten ist das Glas halb voll, für Pessimistinnen und Pessimisten halb leer. So haben wir es gelernt. Eine optimistische Einstellung zum Leben kann jedoch viel mehr als Gläser füllen.
Optimismus ist gesund
Laut aktueller Studien sind Optimist:innen weniger anfällig für Depressionen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und haben einen niedrigeren Blutdruck. Damit leben Optimistinnen und Optimisten im besten Falle nicht nur glücklicher, sondern auch länger. Ganz abgesehen davon, dass Pessimist:innen, die immer vom Schlimmsten ausgehen, jede Menge Spaß verpassen, weniger offen durch das Leben gehen als Optimistinnen und Optimisten und sich damit so manche Möglichkeit verbauen.
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Optimistischer durchs Leben gehen
Bei all den kleinen und großen Dramen, die uns jeden Tag begegnen, kann es schwerfallen, nicht den Glauben an das Gute zu verlieren und uns den Optimismus zu wahren. Doch die gute Nachricht ist: Training ist alles und jeder kann es lernen.
Wenn du dich zur Gruppe der Vollblut-Pessimist:innen zählst, mag es dir zunächst aufgezwungen und unnatürlich vorkommen, dich aktiv auf eine positivere Lebenseinstellung einzulassen. Nimm dir Zeit dafür. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und es dauert zwischen 21 Tagen und mehreren Monaten, eine Gewohnheit neu aufzunehmen oder zu verändern. Und je öfter du etwas tust, desto schneller gewöhnt sich dein Gehirn daran.
Diese 8 Tipps und Übungen helfen dir dabei, positiv zu denken, Optimismus zu lernen und in dein Leben zu bringen:
1. Optimist:innen glauben an sich selbst
Viel zu oft neigen wir dazu, uns auf das zu fokussieren, was wir nicht so gut können oder was andere besser machen als wir. Ja, es ist wichtig, sich seiner Schwächen bewusst zu sein. Man muss aber auch akzeptieren, dass kein Mensch (nein, auch du nicht) perfekt ist und dass das vollkommen in Ordnung ist. Konzentriere dich lieber auf das, was du gut kannst oder lernen möchtest. Und glaube daran, dass du es schaffst – sei optimistisch. Wer sich immer nur darüber ärgert, was er nicht kann, eifersüchtig auf andere ist oder nicht an sich selbst glaubt verschwendet Energie und gibt pessimistischen Gedanken zu viel Raum im eigenen Kopf. Du hast in deinem bisherigen Leben großartiges geleistet. Sei stolz auf dich und deine Fähigkeiten!
2. Umgib dich mit optimistischen Menschen
Die Stimmung unserer Umgebung hat einen ungemeinen Einfluss auf uns. Wer seine Zeit also nur mit Miesepetern verbringt, dem wird es schwerer fallen, Optimismus zu lernen und eine positive Einstellung zu entwickeln. Versuch doch mal, auch dein Umfeld von der Idee zu begeistern, Optimismus zu lernen. Gemeinsam macht es mehr Spaß und ihr könnt euch gegenseitig motivieren. Der Erfolg und das Glück werden durch das positive Umfeld umso größer ausfallen. Und es kann nie genug Optimistinnen und Optimisten auf dieser Welt geben!
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3. Freue dich über die kleinen Dinge
Manchmal scheint es, als hätte sich unsere heutige Zeit das Motto „höher, schneller, weiter“ ein wenig zu sehr zu Herzen genommen. Das Gefühl, niemals alles zu schaffen, dominiert und kann auch Optimist:innen an die Grenzen ihrer positiven Einstellung bringen. Umso wichtiger ist es, sich ab und zu auch über die kleinen Dinge im Alltag zu freuen, die oft in der Hektik untergehen. Die Sonne scheint, wie schön! Die Busfahrerin war heute besonders freundlich, toll! Der Baum hat so wunderschöne Herbstfarben! Das mag zunächst etwas abwegig, vielleicht sogar lächerlich klingen. Doch es holt uns aus unseren Alltagsblasen heraus. Auch wenn es darin gerade drunter und drüber geht – die Welt außen herum dreht sich weiter. Und das Problem, welches uns gerade verzweifeln lässt, ist von außen betrachtet vielleicht gar nicht mehr so schlimm. Das kann ein sehr befreiendes Gefühl sein und helfen, positiv und optimistisch zu bleiben.
4. Schreibe ein Glückstagebuch
Wem die in Punkt 3 beschriebene Freude über kleine und alltägliche Dinge schwerfällt, dem kann ein Glückstagebuch helfen. Schreibe jeden Abend auf, was heute gut geklappt hat, worauf du stolz bist, worüber du dich gefreut hast oder wofür du am heutigen Tag dankbar bist. Dafür reichen wenige Minuten und es hilft dir, die positiven Ereignisse des Tages viel bewusster wahrzunehmen. Denn wer kennt es nicht? Über einen dummen Spruch ärgert man sich noch Stunden später, die drei netten Komplimente, die man den Tag über bekommen hat, vergisst man dagegen schnell. Hier liegt es an uns, den positiven Gedanken und dem Optimismus mehr Raum zu geben als den negativen Empfindungen.
5. Erzähle von positiven Erlebnissen
Sehr viele Menschen erzählen sich, frei nach dem Ansatz „Good News are no News”, hauptsächlich von negativen Erlebnissen aus ihrem Alltag. Wir wurden in der Bahn angemotzt, der Partner oder die Partnerin hat etwas Blödes gemacht oder wir fühlen uns bei der Arbeit ungerecht behandelt. Erst einmal dem Ärger Luft machen und ordentlich aufregen. Das ist okay, aber beobachte doch mal, wie oft du im Gegensatz dazu auch von positiven Erlebnissen berichtest. Wer seinem Umfeld auch erzählt, dass man uns heute nett zugelächelt hat, wir ein wunderbares Gespräch geführt oder Lob bekommen haben, versprüht positive Energie und gibt Pessimismus weniger Raum.
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Dabei darfst du auch andere ausbremsen. Wenn dir auffällt, dass dein Gegenüber dir nur Negatives zu berichten hat, frage doch mal, was ihr oder ihm am heutigen Tag besonders gut gefällt. So zeigst du auch ihr oder ihm den Weg zum Optimismus.
6. Lächle und verwende positive Sprache
Um es unserem Gehirn leichter zu machen Optimismus zu lernen, können wir es ein wenig austricksen. Lächeln wir beispielsweise, bekommt das Gehirn die Nachricht, dass wir glücklich sind. Morgens eine Minute lang zu lächeln, kann uns also schon zu einem guten Start in den Tag mit positiven Gedanken verhelfen.
Auch die Art, wie wir mit uns selbst kommunizieren und Ziele formulieren kann eine optimistische Denkweise unterstützen. Denn das Gehirn streicht manchmal das Wort „nicht“. Nehmen wir uns also zum Beispiel vor, „uns heute nicht aufzuregen“ kann es sein, dass das Gehirn nur wahrnimmt, dass wir uns aufregen und dies negative Empfindungen hervorruft. Nimm dir lieber vor „heute gelassener zu sein“.
7. Frage dein pessimistisches Ich, was schlimmstenfalls passieren kann
In den meisten Fällen ist „das Schlimmste“ nämlich gar nicht so schlimm. Viele Sorgen und Ängste bestehen nur in unseren Gedanken und entpuppen sich als vollkommen überflüssig. Frage dich, woher sie kommen könnten. Hast du schon einmal eine ähnliche negative Erfahrung gemacht oder hast du von jemandem gehört, der oder die eine solche Erfahrung gemacht hat? Überlege dann, wie realistisch es ist, dass der Worst Case in diesem bestimmten Fall eintritt. Gib auch den optimistischen Gedanken Raum und überlege, was im besten Falle passieren könnte und welche Chancen sich möglicherweise auftun. In den meisten Fällen liegt die Realität irgendwo zwischen dem optimistischen und dem pessimistischen Extrem – wo genau kann einem vorher niemand sagen. Um Optimismus zu lernen ist es wichtig, nicht vom Schlimmsten auszugehen und auch den positiven Perspektiven eine Chance zu geben. Es lohnt sich!
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8. Sei nicht zu hart zu dir selbst
Dass du Optimismus lernen möchtest ist super! Wie eingangs erwähnt, wirst du allerdings nicht von heute auf morgen alle pessimistischen Gedanken zu optimistischen umkrempeln können. Das ist okay. Ärgere dich darüber bitte nicht - das wäre kontraproduktiv. Bleib dran und akzeptiere auch, wenn es mal nicht so recht klappen will. Ein gewisses Misstrauen wird es auch in Zukunft geben und das ist auch gut so. Optimist sein bedeutet nicht, jedes unkalkulierbare Risiko mit offenen Armen zu empfangen.
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