Ein toxischer Arbeitsplatz lässt sich häufig schon an den kleinsten Details entlarven. Wenn du diese subtilen 10 Anzeichen auch in deinem Job beobachten kannst, dann solltest du besser hellhörig werden.
1. Niemand lächelt
Niemand muss 24/7 ein Lächeln auf den Lippen tragen – allerdings wird in einem gesunden Jobumfeld wird auch durchaus mal gemeinsam gelacht oder gescherzt. Wenn die Mitarbeiter:innen meist nur ernst oder lustlos auf den PC-Bildschirm starren, deutet das nicht unbedingt darauf hin, dass ihnen ihr Job Freude bringt. Und das wiederum kann auf eine toxische Atmosphäre hindeuten.
2. Wenn DIESE Wörter in Erfahrungsberichten auftauchen
Es empfiehlt sich natürlich, schon vor Beginn eines neuen Jobs sicherzustellen, dass man nicht in ein toxisches Arbeitsumfeld gerät. An Erfahrungsberichten von ehemaligen Mitarbeiter:innen im Internet lassen sich häufig schon Rückschlüsse auf die Atmosphäre im Job schließen. Das Jobbewertungsportal kununu hat 2 Millionen anonyme Arbeitgeberbewertungen ausgewertet und analysiert, welche Begriffe besonders häufig verwendet werden, wenn ein toxischer Arbeitsplatz beschrieben wird. Hier ein paar Beispiele: "Kontrolle", "Kontrollfreak", "schrecklich", "Terror/terrorisieren", "Krankheit/krank", "Sündenbock", "Depression/depressiv", "Burn-out", "Qual", "Lügner/lügen",...
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3."Wir sind wie eine Familie hier"
Ein Satz, der besonders gerne mal in Bewerbungsgesprächen bei Startups fällt. Auch sehr beliebt: "Wir sind auch privat alle enge Freund:innen" – hinter solchen Sätzen kann sich eine Form von Toxizität auf dem Arbeitsplatz verstecken. Was oberflächlich nach Feelgood-Culture klingt, bedeutet meist unbezahlte Überstunden und Extraarbeit, die vorausgesetzt wird. Denn wenn man "eine Familie" ist, steckt man mit den Kolleg:innen automatisch in einem Boot und wird schräg angeschaut, wenn man pünktlich Feierabend macht, obwohl andere noch an einem Projekt sitzen. Schnell kann hier der Vorwurf entstehen, man bringe nicht genug Leidenschaft für den Job mit. Großes Warnsignal!
4. Im Büro herrscht nur Stille
An einem gesunden Arbeitsplatz gibt es regen Austausch: man teilt Ideen, gibt sich gegenseitig Feedback und bespricht gemeinsame Projekte. Ist von Kommunikation allerdings Fehlanzeige und herrscht im Büro hingegen nur lähmende Stille, kann das ein Warnsignal sein: Vielleicht trauen sich die Mitarbeiter:innen nicht, ihre Meinung zu äußern, vielleicht sind sie unambitioniert und haben kein Interesse an der Weiterentwicklung oder der Verbesserung von Projekten, vielleicht haben sie innerlich auch schon mit dem Job abgeschlossen – all das kann auf eine toxische Unternehmensführung hindeuten.
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5. Im Büro gibt es kaum Privatsphäre
Natürlich ist es in einem Großraumbüro mit der Privatsphäre so eine Sache. Dennoch sie jedem Angestellten zumindest ein Stück weit ermöglicht werden. Ist die Raumaufteilung so gewählt, dass ständig jede Person im Vorbeigang auf den eigenen Bildschirm blicken kann, erzeugt das schnell ein Gefühl von Kontrolle und Eingeengtheit. Ein Arbeitsplatz, an dem man sich frei entfalten kann, sieht anders aus...
6. Die Angestellten sehen sich alle sehr ähnlich
Die Mitarbeiter:innen sehen alle ähnlich aus, kleiden sich ähnlich, haben ähnliche Haarschnitte? Kurzum: es sind im Büro kaum demografische Unterschiede zu finden und von Diversität ist weit und breit keine Spur? Das kann darauf hindeuten, dass unterschiedliche Hintergründe, Ansichten oder Meinungsverschiedenheiten in diesem Unternehmen nicht unbedingt willkommen sind und erwartet wird, dass man in ein vorgefertigtes Bild passt.
7. Mitarbeiter:innen in unteren Positionen werden schlecht behandelt
Auch die Art und Weise wie mit eher niedrigbezahltem Personal wie etwa Putzkräften umgegangen wird, kann Aussagen darüber treffen, ob es sich um einen toxischen Arbeitsplatz handelt: Werden Aushilfskräfte respektvoll behandelt und mit eingeschlossen? Oder begegnet man ihnen mit einer falschen Freundlichkeit?
8. Im Pausenraum sitzen nur feste Teams zusammen
Sitzen beim Mittagessen immer nur Leute aus denselben Teams zusammen? Oder werden Pausen gerne auch mal teamübergreifend miteinander verbracht? Letzteres deutet auf einen gesunden Austausch und eine offene Unternehmenskultur hin. Bilden sich hingegen feste Cliquen, kann das unter Umständen schnell auf Lästereien und verhärtete Fronten innerhalb des Unternehmens schließen lassen.
9. Wenn das Bad ständig dreckig ist
Die Mitarbeiter:innen-Toiletten sehen ständig so aus, als wären sie seit Tagen nicht geputzt worden? Die Seife im Seifenspender ist leer, es fehlt gar ein Mülleimer oder das Toilettenpapier ist nicht aufgestockt? Ein dreckiges Bad kann ein Zeichen für geringe Wertschätzung der Angestellten sein. Ein Arbeitgeber, dem seine Mitarbeiter:innen am Herzen liegen, achtet auch darauf, dass sie sich im Büro wohl fühlen – und das beinhaltetet auch saubere und regelmäßig gereinigte Toilettenanlagen.
10. In der Küche stapelt sich dreckiges Geschirr
Lassen Mitarbeiter:innen (und auch Vorgesetzte) gerne mal ihr dreckiges Geschirr im Waschbecken liegen, damit andere es für sie sauber machen? Aufgepasst, denn das zeugt von wenig Eigenverantwortung und mangelnder Wertschätzung den Kolleg:innen gegenüber.
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