Unser Stress-Risiko steigt: Überforderung, Stress, Depression, Burn-out – vier Schlagworte, die in den letzten Jahren immer häufiger fielen. So kannst du entspannen und deine Gesundheit schützen!
Stress: Das große Risiko für unsere Gesundheit
Fühlst du dich vom Alltag überfordert? Wenn deine spontane Antwort auf diese Frage Nein lautet, kannst du dich glücklich schätzen. Denn damit zählst du zu einer Minderheit in Deutschland. Nur 20 Prozent der Bundesbürger behaupten in einer repräsentativen Studie der STADA Arzneimittel AG, sie seien im täglichen Leben nie überfordert. Knapp 75 Prozent hingegen kämpfen hin und wieder gegen Überforderung und fünf Prozent fühlen sich gar "sehr oft" nicht mehr den täglichen Aufgaben gewachsen.
Ein bedenklicher Trend: Privat- und Berufsleben werden immer stressiger
Das mag auf den ersten Blick möglicherweise harmlos klingen. Aber aus einer anfänglichen, leichten Überlastung, kann schnell mehr werden. Das weiß auch die Medizinerin Dr. Stephanie Grabhorn, Stationsärztin in einer Fachklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie:
"Eine Depression oder ein Burn-out können sich unter anderem aus einer Überforderung entwickeln."
Daher sollte man möglichst frühzeitig dagegen ankämpfen. Mit einem Anti-Stress-Training zum Beispiel. Eine perfekte, allumfassende Methode, stressfreier zu werden, gibt es jedoch leider nicht. Dazu sind die Gründe für Überforderung zu unterschiedlich: Die Hauptfaktoren für Alltagsbelastungen liegen bei vielen Menschen aber sicher im stressigen Familien- oder Berufsleben.
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Job und Kinder sorgen für Stress
Auch die Studienzahlen lassen das vermuten: Für 40 Prozent der Deutschen ist beruflicher Stress ein Faktor, der sie negativ beeinflusst. Dass diese Zahl nicht höher ausfällt, liegt vor allem an der Generation der 60- bis 70-Jährigen, die sich nur zu 20 Prozent durch beruflichen Stress beeinflussen lassen. Bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren gibt es dagegen eine besorgniserregende Tendenz: Jeder Zweite hält beruflichen Stress für eine Beeinträchtigung der Gesundheit.
Der andere Hauptgrund für Überforderung sind Kinder. Denn das Stresslevel wächst mit der Anzahl der Kinder. So fühlen sich unglaubliche 98 Prozent aller Deutschen in Haushalten mit mehr als drei Kindern vom Alltag gelegentlich bis oft überfordert. "Die Umfrage bestätigt zum einen das, was wir im Klinikalltag sehen, und zum anderen einen Trend, der schon seit Längerem beobachtet wird. Viele Deutsche fühlen sich zunehmend gestresst", sagt Dr. Grabhorn.
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Bewussten Ausgleich zum Alltag schaffen
Da drängt sich natürlich die Frage auf, was man gegen diese Tendenz unternehmen kann. Dr. Grabhorn vermutet: "Es fehlt oft der Ausgleich, um die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen." Um den herzustellen, bieten sich verschiedene Mittel und Wege an. "Der persönliche Umgang mit den Anforderungen des Alltags kann bei vielen Deutschen noch verbessert werden. Hier können gezielte Entspannungsverfahren und bewusste Ruhephasen im Alltag helfen", erklärt die Ärztin.
Momente der Entspannung suchen
Zumindest gut die Hälfte der Bundesbürger bemüht sich, regelmäßig abends zu entspannen und täglich mindestens eine halbe Stunde frische Luft zu tanken. Wir haben eine Meditationsanleitung zum Anhören für euch, die in 7:30 Minuten hilft, zu entspannen. Auf Sport bauen laut der Studie von STADA hingegen nur knapp 30 Prozent. Dabei gibt es ein vielfältiges Angebot an entspannenden Sportarten. Dauerbrenner, um Körper und Geist in Einklang zu bringen, sind Yoga und Pilates. Aber auch neue Trends stehen zunehmend im Zeichen der Entspannung. So wie Floating. Hier legen sich Entspannungssuchende in ein abgedunkeltes Becken, das mit konzentriertem Salzwasser gefüllt ist. Die Folge: Sie können nicht untergehen und sich bewegungslos auf der Wasseroberfläche treiben lassen – Tiefenentspannung garantiert.
Das Angebot gegen Stress wächst
Das Angebot ist groß und das Problem "Stress" scheint erkannt. Jetzt gilt es nur, dieses auch anzugehen. Denn im Moment ist die Tendenz zur Überforderung akut. "Die Schlagworte 'Burn-out' oder 'Stress' sind in der jüngeren Vergangenheit häufig gefallen und in unserem Klinikalltag sehr aktuell", mahnt auch Dr. Grabhorn. Daher sollten sich die Deutschen vielleicht öfter an ein simples Motto halten: "In der Ruhe liegt die Kraft."