Silvester ist ein kleines Monster. Jedes Jahr haben wir noch höhere Erwartungen an diesen Abend, um dann letzten Endes doch nur davon enttäuscht zu werden. 10 Überlebenstipps für den Jahreswechsel.
Silvester ist und bleibt einfach das grausamste aller Feste. Hartnäckig hat sich in unseren Köpfen manifestiert, dass dieser letzte Abend des Jahres einfach die Krönung unseres bisherigen Partylebens sein muss. Mit zunehmendem Alter merken wir meistens: es ist nur ein ganz normaler Abend. Rückt der 31ste dann näher, befällt allerdings selbst die Kaltschnäuzigsten unter uns eine Silvesterpanik. Keine Partyeinladung? Allein zu Hause? Keine Lust auf Fondue oder Raclette? Egal, wofür wir uns entscheiden, mit unseren Survivaltipps wird der überbewerteste aller Abende ein richtig schöner.
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Silvester überleben – 10 Tipps
1. Realistisch bleiben! Und das gilt in jeder Beziehung. Singles werden an diesem Abend vielleicht nicht unbedingt die große Liebe finden, 50 Berliner können nicht von 8 Leuten aufgefuttert werden und das Monatsnetto fürs Missoni-Kleid muss nicht sein. Sind die Erwartungen nicht zu hoch, können wir auch aus scheinbar langweiligen Plänen schöne Erlebnisse werden.
2. Nicht bis zur letzten Sekunde alles offen halten! Das Phänomen ist bekannt: Wir warten auf die Einladung zum sensationellen Silvesterspektakel, und sagen im November trotzdem schon mal Uli lose zu, wenn sie – wie jedes Jahr – zum Racletteessen in ihrer Dachgeschosswohnung lädt (um dann im Fall des Falles ein paar Tage vorher wegen einer 'attraktiveren' Option noch schnell noch abzusagen). Nicht nur eine unhöfliche Variante, sie tut uns auch nicht gut. Klare Planbarkeit hilft uns, die Silvesterpanik frühzeitig in den Griff zu bekommen.
3. Sich einlassen: Steht auf der Einladung der Dresscode "Abendgarderobe", heißt es: mitmachen! Auch wenn Cocktailkleider nicht zur Lieblingsgarderobe gehören. Es geht eher um die innere Bereitschaft, mal vom Alltag loszulassen und dem Abend die Chance zu geben, ein außergewöhnlicher zu werden. Das kann auch ein goldener Partyhut auf dem Kopf nicht verhindern.
4. Sich übers Timing klar werden: Wichtig ist es, nicht zu früh und nicht zu spät anzufangen. Ein Spieleabend, der um 16 Uhr beginnt, kann bis Mitternacht zäh werden und die Gefahr, sich mit einem Silvesterpunsch schon vor 20 Uhr ins Aus zu schießen, oder auf dem Sofa des Gastgebers einzudösen, ist hoch. Zu spät anzufangen ist ebenfalls nicht ideal, denn ein bisschen Vorlauf bis zum Countdown gehört einfach dazu, damit keine Hektik aufkommt. Im Vorfeld also ruhig beim Gastgeber nachfragen, was geplant ist und bei lockeren Verabredungen nochmal über den Partystart sprechen.
5. Silvester allein zu Hause? Der letzte Abend des Jahres ist wie ein Prüfstand für unser Sozialleben. Wir messen uns: Sind wir beliebt und haben mehrere Einladungen bekommen? Sind alle anderen eingeladen und wir selbst sind leer ausgegangen? Selber planen ist eine Möglichkeit, dem vorzubeugen. Wer unbedingt in Gesellschaft feiern möchte, kann aktiv werden und einladen – es muss ja kein Großereignis sein. Wenige enge Freund:innen und tolle Gespräche tun uns immer gut. Silvester allein oder mit dem oder der Partner:in oder Kindern zu Hause zu bleiben, kann aber auch eine sehr bewusste Entscheidung sein. Dann können wir selbst Regie führen und den Abend genau so gestalten, wie wir es wollen. Sinnsucher:innen können zu 'Volunteering' recherchieren: Gerade zu Silvester brauchen karitative Vereine oft Hilfe. Notunterkünfte, Suppenküchen, Tierheime – wer sich vielleicht auch zukünftig dem Thema Ehrenamt widmen will, kann zum Jahreswechsel perfekt damit starten.
6. Maß halten: Alkohol trinken gehört nicht mehr selbstverständlich zu Silvester dazu – die Sober-Bewegung wird immer größer und beschränkt sich nicht mehr auf Detoxmonate (#soberoctober). In diesem Fall ist der Neujahrsmorgen ein reueloser. Wer nicht auf Alkohol verzichten will: Trinken, als gäbe es kein Morgen, ist nicht nur für den 1. Januar eine miese Voraussetzung, auch der Silvesterabend kann leicht aus dem emotionalen Ruder geraten – beim Resümeziehen um Mitternacht steigt die Gefahr für Endzeitstimmung. Der emotionale Kater am Tag danach ist übrigens wissenschaftlich bewiesen: Alkohol setzt im Körper Dopamin (verantwortlich für einen Freudeschub) und Serotonin (angstlösend) frei – danach ist der Speicher erst einmal leer. Bis diese Hirnbotenstoffe wieder ihre normale Konzentration erreicht haben, dauert es bis zu zehn Tage.
7. Brot statt Böller: Wer sich im Vorfeld mit seinen Freund:innen einigt, welches Spendenziel man statt eines Feuerwerks unterstützen will, hat definitiv den sinnvolleren Abend.
8. Sich auf andere besinnen: Anderen etwas Gutes tun, hat auf unser eigenes Wohlbefinden einen positiven Einfluss. Ein kleines Geschenk für die Gastgeberin, ein Kompliment an die Freundin – auch an diesem Abend gilt: Anderen Gutes zu tun, hilft auch uns selbst. Karma will get you.
9. Offline? Why not! Gerade am Silvesterabend ist die Versuchung natürlich groß, via Instagram der Umwelt mitzuteilen, wie wild und gleichzeitig gut aussehend man den Jahreswechsel begeht. Da werden Fotos in Gruppenchats gepostet, von denen alle Teilnehmer:innen sogar anwesend sind, Unterhaltungen mit Nicht-Anwesenden dank Messenger intensiver geführt als mit der Truppe, die gerade im selben Raum steht. Handy weg – zumindest mal für ein, zwei Stündchen. Ein absoluter Garant für spannende Gespräche!
10. Statt Partyspielen: Verleiht euch doch mal gegenseitig einen Award. Für die "aufmerksamste Freundin 2022", die immer an alle Geburtstage denkt und weiß, wann kritische Termine stattfinden oder die "Konsequenteste", die in diesem Jahr endlich ein großes Ziel umgesetzt hat. Jede kann im Vorfeld eine Laudatio auf die andere vorbereiten – wer mit so viel positivem Zuspruch ins Neue Jahr startet, fühlt sich einfach besser!
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