Gefühlt ist dieses Jahr nur so verflogen – oder? Zeit, einmal innezuhalten und darüber nachzudenken, was besonders schön war. Oder was wir 2023 vielleicht anders machen möchten. Diese 9 Fragen helfen dir dabei.
"Wie war das Jahr für mich?" – Diese Frage ist Selfcare
Kurz gefreut, abgehakt und weitergemacht – in unserem schnelllebigen Alltag bleibt häufig wenig Zeit, um den schönen Erlebnissen oder Erfolgen den Raum zu geben, den sie eigentlich verdienen. Zu dringend wartet schon die nächste Aufgabe darauf, erledigt zu werden. Und ehe wir uns versehen, ist schon wieder ein Jahr vorbei. Aber was ist in den letzten 12 Monaten eigentlich alles passiert? Was hat uns gut getan, worauf sind wir stolz, was haben wir gelernt? Und woran möchten wir vielleicht noch arbeiten? Die positive Psychologie besagt, dass es uns zufriedener macht, wenn wir uns positive Ereignisse und Erlebnisse noch einmal bewusst ins Gedächtnis rufen. Der Jahreswechsel ist dafür der perfekte Zeitpunkt. Also, mache dir einen Tee, nimm dir einen Moment Zeit für dich und beantworte dir diese neun Fragen – gerne auch ein paar Stichpunkte aufschreiben. Wenn du dich an den Anfang des Jahres gar nicht mehr so richtig erinnern kannst hilft es auch, mal in deiner Fotogalerie auf dem Handy zurückzuscrollen...
Frage 1: Was waren deine Top 5 Highlights des Jahres?
Vielleicht hast du eine besonders schöne Reise gemacht, einen Töpferkurs besucht oder Quality-Time mit einem lieben Menschen verbracht? Oder du hast einen neuen Job angefangen, mit dem Rauchen aufgehört oder endlich den Schal fertig gestrickt, der seit drei Jahren im Schrank lag? Egal, wie groß oder klein, küre deine persönlichen Jahres-Highlights.
Frage 2: Was hat sich im Vergleich zum Jahresanfang verändert? Was nicht?
Häufig verändern sich Dinge schleichend, so dass wir es währenddessen gar nicht bemerken. Schaut man allerdings über einen längeren Zeitraum zurück, ist häufig vieles anders. Welche Veränderungen haben sich mit Blick auf den Beginn des Jahres in deinem Leben ergeben? Wo standest du damals, wo jetzt? Und was ist vielleicht gleich geblieben? Möchtest du daran etwas ändern?
Frage 3: Welche Menschen waren dieses Jahr am wichtigsten für dich?
Wer hat dich durch dieses Jahr begleitet? Waren es alte Freund:innen oder eher neue Kontakte? Wer ist neu in dein Leben getreten? Wer war dir besonders wichtig? Von wem hast du dich vielleicht auch entfernt? Wie fühlt sich das für dich an? Vielleicht möchtest du dich auch bei Menschen bedanken, die dieses Jahr besonders schön für dich gemacht haben oder in schwierigen Zeiten für dich da waren.
Frage 4: Worauf bist du in diesem Jahr stolz?
Häufig nehmen wir Dinge, die wir leisten, als selbstverständlich, statt uns mal gebührend selbst auf die Schulter zu klopfen. Schluss mit der Bescheidenheit! Worauf bist du in diesem Jahr so richtig stolz? Zähle alles auf, auch vermeintliche Kleinigkeiten.
Frage 5: Wo hast du richtig gut für dich selbst gesorgt? In welchen Bereichen hast du dich und deine Bedürfnisse eher vernachlässigt?
Das Zauberwort lautet Selfcare – und zwar nicht (nur) in Form von Gesichtsmasken und Badewanne, sondern auch Sport, Ernährung, Grenzen zu setzen und deine eigenen Bedürfnisse zu priorisieren gehört dazu. Wie gut hat das für dich in diesem Jahr funktioniert? Was möchtest du im nächsten Jahr anders machen, wie kannst du das schaffen?
Frage 6: In welchen Bereichen hast du dich persönlich weiterentwickelt?
'Wir wachsen an unseren Aufgaben' heißt es so schön – und das stimmt! Hier kann der Blick auf bestimmte Situationen helfen. Wie hast du dieses Jahr auf vermeintliche Hürden und Probleme reagiert, wie vielleicht noch im Jahr davor? Hast du vielleicht Gefühle zugelassen, die du sonst lieber von dir weggeschoben hast? Und was hat dir das gebracht?
Frage 7: Was hat dich in diesem Jahr besonders glücklich gemacht? Wovon würdest du gern mehr machen?
In welchen Situationen warst du so richtig happy? Was waren die Auslöser – die Menschen, mit denen zu zusammen warst, die Umgebung, eine Aktivität? Überlege einmal, wie du dir mehr dieser Momente in dein Leben holen kannst.
Frage 8: Was hat dich am meisten berührt?
Welche Momente sind dir so richtig nahegegangen? Auch hier gilt: Denke nicht nur an die ganz großen Ereignisse. Häufig berühren uns kleine Gesten oder Erlebnisse besonders.
Frage 9: Welche Ziele und Wünsche hast du erreicht, welche sind noch offen geblieben?
Versetze dich zurück ans Ende des letzten Jahres – welche Ziele und Wünsche hattest du dort? Hast du diese erreichen können? Oder wenn nicht, möchtest du das noch? Du musst dir keine Vorsätze fürs neue Jahr machen, um sie spätestens im März sowieso wieder über den Haufen zu werfen. Aber überlege dir vielleicht ein bis zwei realistische Ziele, die du 2023 gerne erreichen würdest. Oder Prioritäten.
Zum Beispiel das Kind nicht mehr als letztes aus der Kita abzuholen oder jeden Tag 10 Minuten Gitarre zu spielen. Damit wir das auch schaffen, gibt Psychologin Katharina Bernecker den Tipp, Ziele messbar zu formulieren. Denn Fortschritte zu bemerken sei etwas, was uns motiviert. Auf die Frage, wie wir es schaffen dranzubleiben sagt sie: "Mit mentalem Kontrastieren: Da stelle ich mir das Ziel vor und wie schön es wäre, es erreicht zu haben. Das motiviert. Ich überlege aber auch schon, welche Hindernisse auf mich zukommen könnten und wie ich diese überwinden kann. Damit bin ich auch auf Rückschläge vorbereitet. Der wichtigste Faktor, ein Ziel zu erreichen, ist übrigens: sich überhaupt ein Ziel zu setzen. Konkrete Vorhaben sind also durchaus sinnvoll."
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