Hobby, Stressreduzierung, Therapie: Wie uns Zimmerpflanzen (nicht nur) im Lockdown helfen können…
Warum Zimmerpflanzen glücklich machen
Einmal bitte die Hand heben, wer keine Monstera in der Wohnung hat!
... fast niemand oder? Zimmerpflanzen sind nämlich nicht nur fester Bestandteil moderner und vorzeigbarer (um nicht zu sagen instagramable) Einrichtung geworden, sondern haben eine wirklich positive – ja fast magische – Wirkung auf unser Leben. Gerade in einer Situation, in der wir viel Zeit zu Hause verbringen, können sie richtig gut für uns sein. In ihrem neuen Greenpaper hat Pflanzenfreude.de sich die grünen Superheldinnen deshalb mal ein bisschen genauer angeschaut!
Und für die, die sich immer noch fragen, warum Pflanzen uns glücklicher machen, kommen hier fünf Gründe.
Bis 2050 werden wir rund 9,8 Milliarden Menschen sein, auf immer kleinerer Fläche, mit immer weniger Zugang zur Natur...
Sidney Vollmer in "Wie wir die Welt mit Zimmerpflanzen retten können…"Tweet
1. Pflanzen lindern Stress
Wir müssen sie lediglich sehen und schon kommen wir ein wenig herunter. Das hat eine Studie der Harvard University herausgefunden. Allein eine Pflanze zu betrachten, hat einen positiven psychologischen und biologischen Effekt auf uns und sorgt für Entspannung. Unser Blutdruck sinkt und wir werden ruhiger, wenn wir uns im Grünen aufhalten – und sei es nur in unserem eigenen Zimmer. Das ist darauf zurückzuführen, dass durch Pflanzen der Sauerstoffgehalt im Raum steigt, was wiederum zu einem besseren Gemütszustand führt.
Die Farbe Grün sei dabei ein i-Tüpfelchen, denn auch sie wirke besänftigend. Laut einer Studie der spanischen Wissenschaftlerin Julia Ayuso Sanchez schätzen Angestellte gar ihren Arbeitsumfang geringer ein, wenn Pflanzen um sie herum sind. Besonders stresslindernd wirken diese aber, wenn wir uns aktiv um sie kümmern – der sogenannte Care-Effekt.
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2. Pflanzen sind ein Hobby
Wir treffen kaum Freund:innen, machen keine Ausflüge, treiben keinen Teamsport. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich bereits im ersten Lockdown viele Menschen zu Gärtner:innen entwickelten und fleißig buddelten und harkten, düngten und gossen.
Es liegt ein gewisser Zauber darin, wenn die Pflanze sprießt und gedeiht und sich über Tage und Wochen verwandelt. Und es hat eine symbolische Wirkung, denn ihr Wachsen zeigt uns, dass selbst kleine Veränderungen am Ende zu einem großen Erfolg führen können. Und die gute Nachricht für Pflanz-Amateur:innen: Den grünen Daumen können wir uns antrainieren.
Das Tolle ist ja, dass wir das ganz alleine tun können – uns dabei aber weniger einsam fühlen. Pflanzen vermögen uns nämlich Trost zu spenden und Gesellschaft zu leisten. Ja, auch wenn es ein bisschen merkwürdig klingen mag, sie können beinahe die Rolle von Freund:innen einnehmen, mit denen wir hin und wieder definitiv auch sprechen sollten. Theo Lange, Biologe der Technischen Universität Braunschweig, hat sogar herausgefunden, dass Pflanzen auf Berührungen reagieren. Seine Erkenntnis: Durch das regelmäßige Anfassen werden sie widerstandsfähiger gegen Pilze, Bakterien und Viren.
3. Pflanzen helfen bei psychischen Erkrankungen
Der Anblick von Pflanzen tut der Seele gut – das wussten die Menschen bereits in der Antike. Laut Überlieferungen verordneten schon Ärzte im alten Ägypten bei psychischen Problemen ausgiebige Spaziergänge im Garten.
Auch heute sind Menschen deutlich weniger nervös und ängstlich, wenn sie von Pflanzen umgeben sind oder an ihrem Arbeitsplatz einen Blick ins Grüne haben. Sie können somit Angstzustände mindern und auch bei Depressionen eine positive Wirkung haben. Wer viel Zeit unter Pflanzen verbringt, verfügt laut einer taiwanesischen Studie außerdem über stärkeres Mitgefühl. Darüber hinaus könne die stresslindernde Wirkung von Pflanzen auch bei der Therapie anderer Krankheiten unterstützen kann, etwa bei posttraumatischen Belastungsstörungen, ADHS und Demenz.
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4. Pflanzen therapieren körperliche Leiden
Wissenschaftler:innen haben nachgewiesen, dass die sogenannten Phyntozide der Pflanzen das Immunsystem stärken und die Genesung bei körperlichen Krankheiten unterstützen. Das sind luftübertragene Chemikalien, die die Pflanzen vor Insektenbefall und Verrottung schützen sollen. Der US-amerikanische Forscher Roger Ulrich fand zudem heraus, dass die Anwesenheit von Pflanzen den Heilungsprozess nach einer Operation fördern sowie Wut, Ängste und Schmerzen lindern kann.
Die Gesellschaft von Pflanzen macht uns ruhiger und glücklicher.
Sidney Vollmer in "Wie wir die Welt mit Zimmerpflanzen retten können…"Tweet
Zudem reinigen einige Pflanzen die Luft und verbessern deren Qualität um bis zu 70 Prozent. Sie filtern Giftstoffe heraus, verbessern das Raumklima und können so auch klimabedingte Gesundheitsbeschwerden wie Kopfschmerzen oder Hautreizungen verringern. Sie verarbeiten nicht nur einen Teil des Kohlenstoffdioxids, bereiten also die verbrauchte Atemluft auf, sondern beeinflussen auch die Raumfeuchte und entziehen der Zimmerluft Schadstoffe wie Trichlorethylen, Formaldehyd oder Ammoniak. So lassen sie uns einfach freier atmen.
5. Pflanzen fördern Konzentration und Produktivität
Mit Pflanzen im Raum und einem Blick ins Grüne waren Studierende in einer Londoner Studie kreativer als in einem kahlen Raum. Stünden Pflanzen im Büro oder im Homeoffice, steigerten sie die Arbeitsproduktivität um bis zu 15 Prozent und regten die Gedächtnisleistungen an. Ein Forschungsergebnis aus dem Journal of Experimental Psychology belegt, dass Räume mit vielen Pflanzen die Mitarbeitenden spürbar zufriedener machen und sie effektiver arbeiten lassen.
Der Anteil der Teilnehmer:innen, die sich morgens und nachmittags müde und schläfrig fühlten, sei gesunken, wenn Zimmerpflanzen im Büro standen, heißt es in der oben genannten Studie von Julia Ayuso Sanchez über Arbeitnehmende. Das hängt wohl eng mit den luftreinigenden Fähigkeiten der grünen Heldinnen zusammen.
Das Phänomen, dass Natur und Pflanzen Konzentration und Produktivität fördern, ist in den vergangenen Jahren so stark erforscht worden, dass es sogar einen eigenen Namen bekommen hat: Attention Restoration Theory.
Die Effekte von Zimmerpflanzen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ähneln somit stark den Effekten, die wir spüren, wenn wir draußen im Grünen sind. Höchste Zeit also, dass wir uns mehr Natur in unsere Innenräume holen! Ob Urban Jungle oder erst einmal eine Monstera – bestimmt spüren wir schon bald eine positive Wirkung, und die Magie, die die Pflanzen innehaben, macht uns im Lockdown ein bisschen glücklicher.
Auch darüber hinaus lohnt es sich, ein grünes Bewusstsein zu entwickeln und zu Pflanzenversteher:innen zu werden, denn bei all dem, was diese grünen Weltretterinnen uns, unseren Mitmenschen und nicht zuletzt unserem Planeten Gutes tun können, geraten wir ganz schön ins Staunen! Wer weiterstaunen möchte, sollte mal ins Greenpaper von Pflanzenfreude.de schauen!
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