Aus unserer Rubrik Beziehungsfragen: "Meine Freundin ‘kopiert' mich. Sie kauft Sachen nach oder sagt vor Freund:innen genau das, was ich zuvor gesagt habe. Das schmeichelt mir, aber es nervt auch. Kann ich mich abgrenzen, ohne sie zu verletzen?" Katja, 47
In unserer Rubrik "Beziehungsfragen" beantwortet die Diplompsychologin sowie Paar- und Sexualberaterin Berit Brockhausen eure Fragen! Dieses Mal: Was kann man tun, wenn man merkt, dass die eigene Freundin einen kopiert? Hier kommen ihre Tipps.
Richtig abgrenzen, ohne die Beziehung zu zerstören
Was unsere Psychologin Berit Brockhausen rät
Was Sie tun können? Lassen Sie Ihrer Freundin die Freiheit, enttäuscht, gekränkt oder sauer zu sein. Abgrenzung tut weh, und nichts, was Sie sagen oder tun, kann das ver ändern. Entscheidend ist, was die Freundin mit Ihrer Ehrlichkeit anfängt, und wie sie sich Ihnen gegenüber verhält, sobald der Schmerz nachlässt. Die verletzte Reaktion muss ja nicht das Ende Ihrer Freundschaft sein. Dafür sollten Sie sicher sein, dass das nervige Verhalten nur eine Irritation in einer Beziehung ist, die Ihnen ansonsten wichtig ist. Gehen Sie also davon aus, dass Ihre Ehrichkeit der Freundin wehtut, und vertrauen Sie auf das Gute in Ihrer Beziehung, damit Sie in diesem aufregenden Moment ruhig und zugewandt bleiben können. Denn dann können Sie tun, was Ihnen jeder Ratgeber rät.
Schritt 1: Beschreiben Sie Ihre Beobachtung. Schritt 2: Beschreiben Sie, wie es Ihnen damit geht. Schritt 3: Setzen Sie sich in Anwesenheit Ihrer Freundin damit auseinander, warum Sie das nervt – wünschen Sie sich ein Gegenüber? Jemand mit eigenen Standpunkten – und warum? Oder fühlt es sich an, als ob die Freundin Ihnen etwas wegnimmt? Je ehrlicher Sie zu sich selbst sind, desto besser. Schritt 4: Fragen Sie die Freundin, ob es ihr möglich ist, etwas an ihrem Verhalten zu verändern. Bei einer emotionalen Reaktion hilft es vielleicht, wenn Sie sich und ihr sagen: Ich sage das nicht, um dich zu verletzen, sondern weil mir etwas an unserer Freundschaft liegt. Sollte Ihnen nichts daran liegen, frage ich mich, warum Sie sich schwertun sich abzugrenzen? Vielleicht, weil Sie nicht auf die Bewunderung verzichten wollen? Hmm ... Wer bewundert wird, wird kopiert. Kann sein, dass das eine ohne das andere nicht zu haben ist.
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