Mehr Therapieplätze, weniger Stress am Arbeitsplatz, Entstigmatisierung von Depressionen: Wie sehr haben die Parteien das Thema "Mental Health" bei der Bundestagswahl auf dem Schirm?
Bundestagswahl 2021: So stehen die Parteien zum Thema mentale Gesundheit
Im Rahmen der kurz bevorstehenden Bundestagswahl werden Themen wie Digitalisierung und Bildung, Feminismus und Frauenrechte, Steuern und Klimaschutz heiß diskutiert. Wie aber steht es um das Thema mentale Gesundheit? Nachdem das Corona-Jahr für einen Höchststand an psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz gesorgt hat und die Wartezeiten für Therapieplätze noch weiter gestiegen sind, ist die Frage aktueller denn je. Der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben hat den Parteiencheck gemacht und die Wahlprogramme gescannt sowie mit Politiker:innen über ihre Vorhaben gesprochen. Die Ergebnisse sind teils ernüchternd, teils wenig überraschend.
AFD
Im Parteiprogramm der AFD findet das Thema mentale Gesundheit keine Erwähnung.
CDU und CSU
Die Union plant immerhin, das psychotherapeutische Angebot für junge Menschen zu vergrößern und zu fördern, macht allerdings keine Angaben zur Prävention von psychischen Erkrankungen – und auch nicht darüber, wie diese in unserer Gesellschaft entstigmatisiert werden sollen.
FDP
Die FDP will die Prävention und Aufklärung psychischer Erkrankungen bereits in der Schule durch mehr psychologische Angebote und Bildungsmaßnahmen fördern. Darüber hinaus will die Partei Warteplätze reduzieren, Therapieplätze ausbauen und Schüler:innen unterstützen. Für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen soll eine deutschlandweite Kampagne gestartet werden.
SPD
Die Sozialdemokraten wollen den Ausbau von therapeutischen Behandlungen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche fördern. Auch alters- und geschlechtsspezifische Prävention von psychischen Erkrankungen ist ihnen ein Anliegen.
Bündnis 90/ Die Grünen
Die Grünen wollen psychische Erkrankungen durch flächendeckende und hürdenlose Angebote vorbeugen. Das Angebot an therapeutischen Maßnahmen soll vergrößert werden, insbesondere auch für Migrant:innen und Menschen aus der LGBTQ-Community. Sie wollen außerdem die Stigmatisierung gegen Erkrankungen verhindern, vor allem auch im Arbeitsumfeld.
Die Linke
In Sachen Prävention will die Linke mithilfe einer Anti-Stress-Verordnung psychische Belastungen am Arbeitsplatz vorbeugen. Die Partei fordert zu dem die Gleichstellung psychisch Erkrankter von dem Gesetz sowie den Ausbau von Therapieplätzen, Hilfsangebote gegen Einsamkeit für ältere Menschen und eine gewaltfreie Psychiatrie.
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