Was haben die Parteien für die Bundestagswahl in puncto Steuern vor? Die Steuerexpertinnen von wirliebensteuern.com haben die Steuerideen der Parteien für dich unter die Lupe genommen.
Bundestagswahl - Das haben die Parteien in puncto Steuern vor
Am 26. September ist Bundestagswahl. Viele Parteien wollen mit Steuergeschenken und Sparversprechen Wähler:innen für sich gewinnen. Doch welche Partei steht wirklich für eine gute Steuerpolitik? Unsere Steuerexpertinnen von wirliebensteuern.com haben die wichtigsten Steuerideen der einzelnen Parteien für dich zusammengefasst. Verschaffe dir jetzt einen Überblick!
CDU
Neue Substanzsteuern wie eine Vermögensteuer und auch eine höhere Erbschaftsteuer will die CDU nicht. Die Unternehmensbesteuerung darf für sie perspektivisch sogar gerne auf 25% begrenzt und die Gewerbesteuer zukünftig besser angerechnet werden. Außerdem sollen bestimmte Investitionen in Zukunftstechnologien und auch der Mietwohnungsbau durch verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten begünstigt werden. Den Soli möchte sie schrittweise abschaffen und einen Freibetrag für das erste Eigenheim in der Grunderwerbsteuer einführen. Eine europäische Finanztransaktionsteuer allerdings befürwortet die CDU. Betriebsprüfungen und Steuererklärungen sollen einfacher, schneller, digitaler und moderner werden. Die Doppelbesteuerung von Renten will sie außerdem unbedingt verhindern.
FDP
Die FDP setzt Kurs auf Entbürokratisierung und Digitalisierung. Außerdem will sie insbesondere den Mittelstand entlasten und Investitionen durch bessere Abschreibungsmöglichkeiten, gezielte Förderungen und verbesserte Rahmenbedingungen für Wagniskapital begünstigen. Außerdem will sie den Steuersatz für Unternehmen auf 25% begrenzen. Eltern und Kinder sollen durch steuerliche Vergünstigungen und ein Kinderchancengeld, Sparer durch einen höheren Sparerpauschbetrag und die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist für Wertpapiere unterstützt werden. Rentner sollen vor Doppelbesteuerung geschützt werden und hierbei keine Beweislast tragen. Den Soli, Vermögensteuern und eine Verschärfung der Erbschaftsteuer lehnt die FDP ab, aber auch sie will die Umgehung von Grunderwerbsteuer unterbinden.
SPD
Die SPD hat sich insbesondere Steuererleichterungen für kleine und mittlere Einkommen auf die Fahne geschrieben. Dafür möchte sie die oberen Einkommen über die Einkommensteuer, eine Vermögensteuer, Mindestbesteuerungen bei der Erbschaftsteuer sowie die Verhinderung von Share Deals zur Umgehung der Grunderwerbsteuer stärker einbinden. Den Soli möchte sie so wie er jetzt ist gerne behalten und eine Finanztransaktionsteuer einführen. Außerdem will sie das Steuerdumping der EU-Staaten beenden. Auch die SPD sieht keine Zukunft für den steuerfreien Verkauf von Immobilien nach 10 Jahren, dafür aber für eine Kindergrundsicherung.
Die Grünen
Die Grünen möchten hohe Einkommen durch einen höheren Spitzensteuersatz und eine Vermögensteuer stärker besteuern sowie Gestaltungsmöglichkeiten bei der Grunderwerb- und Erbschaftsteuer abbauen. Sie wollen die Finanztransaktionsteuer und möchten außerdem die Abgeltungsteuer durch den individuellen Einkommensteuersatz ablösen. Um den europäischen Steuerwettbewerb zu unterbinden, sind die Grünen für einen EU-weiten Mindeststeuersatz von 25% für Unternehmen. Managergehälter von über 500.000 Euro sollen außerdem nicht mehr abziehbar sein. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups wollen sie dagegen gezielt steuerlich fördern. Die Spekulationsfrist für Immobilien soll es künftig nicht mehr geben, dafür aber einen höheren, übertragbaren Grundfreibetrag und eine Kindergrundsicherung.
Die Linke
Vor allem niedrige Einkommen will Die Linke unter Anderem durch eine deutliche Anhebung des Grundfreibetrags entlasten. Dafür will sie höhere Einkommen stärker besteuern. Geplant sind eine Anhebung des Spitzensteuersatzes, eine gesonderte Reichensteuer, eine Vermögensteuer und die Erhöhung der Erbschaftsteuer bei Betriebsvermögen und hohen Erbschaften. Sie will die Körperschaftsteuer auf 25% anheben, Managergehälter über 500.000 Euro sollen nicht mehr abziehbar sein. Die Linke will außerdem auch eine Finanztransaktionssteuer einführen, Abgeltungsteuer und Spekulationsfrist für Immobilien dagegen will sie abschaffen. Den Soli will sie beibehalten, aber umbauen. Steuerliche Prüfungen soll es zukünftig häufiger geben - bei Unternehmen und auch bei vermögenden Privatpersonen.
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