Habt ihr euch auch schon bei dem Gedanken erwischt, dass eine Quarantäne momentan immer wahrscheinlicher wird? Zumindest kann sie schneller und unverhoffter kommen, als man denkt. Damit ihr im Fall der Fälle einen kühlen Kopf bewahren könnt und euch kein Lagerkoller droht, kommen hier unsere ultimativen Quarantäne-Survival-Tipps!
Die Omikron-Welle hat uns gerade ganz schön im Griff und immer mehr Menschen geraten in die Situation, sich in Quarantäne begeben zu müssen. In manchen Bundesländern ist im Schnitt jeder fünfte PCR-Test positiv und geht man allein von den aktuellen Infektionszahlen aus, so dürften sich gerade mindestens eineinhalb Millionen Menschen in Deutschland in Quarantäne befinden. Ein Höchststand, der sicherlich den einen oder anderen schon zur Frage veranlasst hat: Wann trifft es mich eigentlich? Natürlich kann jede:r weiterhin das Risiko minimieren, indem er oder sie Kontakte reduziert und sich an die Schutzmaßnahmen hält. Falls der Corona-Test aber trotz aller Vorkehrungen trotzdem mal positiv ausfallen sollte, können euch diese Quarantäne-Tipps helfen!
Das Allerwichtigste: Die richtige Vorbereitung!
Das Wichtigste: ihr solltet vorausschauend planen und euch die dringendsten Fragen nicht erst stellen, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eingetroffen ist.
1. Die wichtigsten Lebensmittel schon zuhause haben
Wir sprechen hier nicht von Hamsterkäufen. Es geht mehr darum, einen Grundstock an Lebensmitteln zuhause zu haben, die nicht so schnell verderben können und mit denen ihr eine Woche über die Runde kommen könntet. Natürlich hängt die Kochlaune während der Quarantäne sicherlich auch mit dem Schweregrad des Krankheitsverlaufs zusammen. Wer sich schlapp und erschöpft fühlt, wird sicherlich dankbar für Snacks sein, die sich nicht extra zubereiten lassen müssen. Die WHO empfiehlt für die Quarantäne statt Fertigmahlzeiten eher selbst gekochte Gerichte, da eine ausgewogene und gesunde Ernährung gerade bei geschwächtem Immunsystem förderlich ist. Wer also genug Energie hat, darf die Quarantäne auch dafür nutzen, vielleicht mal neue Rezepte ausprobieren. So oder so, mit einem kleinen Vorrat an diesen Lebensmitteln macht ihr sicherlich nichts verkehrt:
- Tiefkühlobst und -gemüse, oder Gemüse und Obst, das sich länger hält (Äpfel, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Wurzelgemüse)
- Müsli + (Pflanzen-)milch
- Snacks wie Nüsse, Datteln, Äpfel, Schokoriegel, Kräcker, Reiswaffeln oder Kekse
- Fertig- und Tiefkühlgerichte (Pizza, Ravioli, Eintöpfe – ja, zur Not darf das auch sein!)
- Kichererbsen, Linsen, Bohnen oder Mais in der Dose
2. Dinge für Projekte besorgen, die man immer schonmal umsetzen wollte
Sofern der Krankheitsverlauf mild ist, lässt sich die Quarantäne ideal für Projekte nutzen, für die man sonst nie die Zeit findet. Ihr wollt schon seit Jahren nähen lernen, eine Wand in eurem Zimmer streichen oder ein Fotoalbum anlegen? Dann besorgt euch alle Materialien für euer DIY-Projekt schon vorab im Baumarkt oder in anderen Läden, damit ihr während der Isolation eine gute Beschäftigung habt. Damit geht die Zeit auch viel schneller um!
3. Hausapotheke aufstocken
Ein Blick in die eigene Hausapotheke sollte auch gemacht werden. Je nachdem, wie schlimm eure Symptome ausfallen, sollten Paracetamol (gegen Fieber), Ibuprofen (gegen Schmerzen) und Mittel gegen Halsschmerzen griffbereit liegen. Auch ein Fieberthermometer zu besitzen kann sich als durchaus sinnvoll erweisen. Damit ihr euch ständig testen könnt, ist Grundvorrat an Selbsttests sicherlich auch nicht verkehrt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich auch ein Pulsoximeter besorgen: mit dem Gerät kann man eigenständig zu Hause die Sauerstoffsättigung im Blut überwachen – so lässt sich schon frühzeitig ein schwerer Corona-Verlauf erkennen. Und zu guter Letzt: Überprüft euren Taschentücher-Vorrat – die braucht man immer!
4. Notfallnummern bereithalten
Für den Notfall kann es nicht schaden, die wichtigsten Telefonnummern bereits im Handy eingespeichert haben. Das können sein:
- Die Nummer vom Hausarzt/ der Hausärztin (bei Fragen zum Krankheitsverlauf oder zu Symptomen)
- Notruf: 112 (für den Notfall)
- Der Patientenservice: 116117 (wenn die Hausarztpraxis nicht erreichbar ist)
- Telefonseelsorge (wenn die psychische Belastung durch die Isolation zu groß wird)
5. Über mögliche Haustierbetreuung nachdenken
Wer geht eigentlich mit dem Hund Gassi, wenn man selbst nicht mehr vor die Tür gehen darf? Eine berechtigte Frage, über die man sich bereits Gedanken gemacht haben sollte. Vielleicht finden sich Haustiersitter:innen im eigenen Freundeskreis oder der Nachbarschaft.
Quarantäne-Tipps für Singles
1. Kontakt nach außen suchen
Wer alleine wohnt, für den oder die kann die Quarantäne schnell zur besonderen Herausforderung werden: Niemand bekommt mit, wie man allein hustend und erschöpft im Bett liegt und man ist mit der Krankheit auf sich allein gestellt. Daher solltet ihr umso mehr versuchen, während der Isolation den Kontakt zur Außenwelt aufrecht zu erhalten: Tägliche Telefonate oder Videocalls mit den Liebsten können einem das Gefühl geben, dass da jemand ist, der sich um dich sorgt und kümmert. Vielleicht können dich deine Freund:innen auch besuchen kommen für ein persönliches Gespräch am offenen Fenster.
2. Hilfe suchen und annehmen
Wenn du Hilfe brauchst und deine Freund:innen oder Familie aus irgendwelchen Gründen nicht unterstützen oder Essen vorbeibringen können, dann kannst du auch Nachbarschaftsangebote nutzen. Die App Nebenan.de unterstützt dich dabei, Kontakt zu Nachbar:innen aus deiner Gegend herzustellen – hier kannst du ganz einfach Aufrufe starten, falls du etwas Bestimmtes benötigst. Die Plattform Quarantänehelden vermittelt Hilfesuchende mit ehrenamtlichen Helfer:innen – so könnt ihr euch bei Einkäufen, Botengängen oder Haustierbetreuung helfen lassen. Natürlich kannst du auch Lieferserviceangebote von Supermärkten nutzen oder dir spontan Lebensmittel dank Apps wie Gorillas oder Flink liefern lassen.
3. In Bewegung bleiben
Du musst nicht mit einem Sixpack aus der Quarantäne herausgehen, aber ein wenig Bewegung in den eigenen vier Wänden kann dir helfen, einen Lagerkoller zu vermeiden. Denn eine Woche lang nur im Bett zu liegen treibt vermutlich in den Wahnsinn. Probiere ruhige Yoga-Einheiten, ein paar Liegestützen und Push-ups, laufe in deinem Flur einige Schritte auf und ab, zappele zu deinen Lieblingssongs ab oder putze deine Wohnung – das kann auch schon schweißtreibend genug sein.
4. Beschäftigungen suchen
Die Zeit kann ganz schön lang werden, wenn man eine Woche lang in der Wohnung eingesperrt ist (es sei denn, man arbeitet wie gewohnt weiter aus dem Homeoffice) Aus dem Fenster starren und Däumchen drehen funktioniert maximal eine Stunde gut und selbst Serien-Bingewatching hat spätestens nach dem zweiten Tag seinen Reiz verloren. Wenn du körperlich einigermaßen fit sein solltest, dann suche dir Beschäftigungen, mit denen du die Zeit vertreiben kannst. Hier ein paar Ideen:
- Steig mit ein beim "Wordle"-Hype – dem Online-Rätselspiel, über das gerade alle sprechen!
- Stelle deine Möbel um – neue Perspektiven sorgen für Abwechslung
- Nutze die Zeit sinnvoll und mach deine Steuererklärung
- Bastle eine Collage
- Mal wieder Harry Potter lesen (die beste Form von Eskapismus!)
- Oder andere Bücher
- Setze Sauerteig an und backe ein Brot
- Brezel dich so richtig auf: mit deinem schicksten Outfit und dem knalligsten Lippenstift – nur ganz für dich allein!
- Entdecke neue Songs und erstelle Playlisten nach Stimmung
- Zock' einfach mal wieder eine Runde – hier findest du Computerspiele-Tipps gegen den Quarantäne-Blues
- Malen nach Zahlen
Quarantäne-Tipps für WGs oder zusammenlebende Paare
Die Quarantäne in einer WG oder beim Zusammenleben mit dem Partner oder der Partnerin kann Fluch und Segen zugleich sein. Wenn man die einzige infizierte Person in der Wohnung ist, muss man ständig aufpassen, den Weg der anderen nicht zu kreuzen. Und wenn alle infiziert sind, kann das tagelange Aufeinanderhocken ebenso zur Belastungsprobe werden. Auf der anderen Seite muss man die Quarantäne nicht alleine durchstehen und das Wissen, dass immer jemand in der Nähe ist, kann beruhigend sein. Damit alle möglichst cool bleiben können, hier ein paar hilfreiche Tipps:
Du bist die einzige infizierte Person in der Wohnung?
- Wenn du etwas benötigst und dich nicht nur auf deine Mitbewohner:innen stützen möchtest, kannst du auch Freund:innen, Bekannte oder Familienmitglieder bitten, Dinge für dich zu erledigen oder dir Essen vorbeizubringen
- Achte darauf, genug Masken und Desinfektionsmittel parat zu haben, die du in den kurzen Gängen innerhalb der Wohnung benutzen solltest. Auch Gummihandschuhe können von Nutzen sein, wenn du dir in der Küche Essen zubereitest
- Suche dir die wichtigsten Dinge, die in anderen Zimmern herumliegen zusammen und "bunkere" sie in deinem WG-Zimmer (Salzstreuer, Taschentücher, ausreichend Wasser, Snacks, Yogamatte,...). So musst du nicht ständig dein Zimmer verlassen.
- Wenn du jemanden zum Reden brauchst, verabrede dich mit deinen Mitbewohner:innen zu "Türgesprächen": Setzt euch vor die Zimmertür und redet so laut, dass ihr euch durch die Tür hinweg unterhalten könnt. Oder ihr schreibt euch gegenseitig nette Briefe, die ihr bei Gelegenheit unter den Türschlitzen hindurchschiebt
- Verabrede dich mit deinen Mitbewohner:innen oder Partner:in zu täglichen Videocalls. Oder nehmt zum Beispiel gemeinsam an einem Online-Escaperoom teil. So könnt ihr etwas Aufregendes und Schönes erleben und seid euch trotzdem ein wenig nah.
- Achtet darauf, die Fenster in der ganzen Wohnung ständig zu öffnen, damit ihr gut durchlüften könnt.
- Wenn du dich in deinem kleinen WG-Zimmer wie gefangen fühlst, gilt natürlich auch hier: Versuche, dir kleinere Beschäftigungen zu suchen, lenke dich mit Serien ab und integriere ein wenig Bewegung in deinen Tagesablauf.
Ihr seid alle infiziert gemeinsam in Quarantäne?
- Eine Woche lang gemeinsam in derselben Wohnung eingesperrt zu sein, kann die Nerven strapazieren. Kommuniziert daher, wenn ihr eure Freiräume braucht und macht Absprachen, wann ihr euch zum Beispiel gemeinsam in der Küche zum kochen trefft. Jede:r sollte das Recht haben, sich jederzeit in sein Zimmer zurückzuziehen.
- Paare können die Zeit nutzen, um sich mal wieder wirklich näher zu kommen und zum Beispiel Gespräche führen, die sonst im Alltag immer wieder zu kurz kommen. Jetzt habt ihr die Zeit, in euren Unterhaltungen mal so richtig in die Tiefe zu gehen. Lesetipp: So können wir tiefgründige Gespräche führen
- Auch in der WG kann es schön sein, gemeinsame Quarantänebeschäftigungen zu finden, die euren Zusammenhalt stärken: Spielt alle Gesellschaftsspiele, die sich in eurer Wohnung finden lassen, einmal durch. Kocht gemeinsam ein Fünf-Gänge-Menü. Schaut eine Serie, bei der ihr alle gleichermaßen mitfiebern könnt. Macht gemeinsam einen Rundumschlag in der WG und sortiert Dinge aus.
Quarantäne-Tipps für Eltern
Wer mit Kindern in Quarantäne gehen muss, ist noch einmal mit ganz anderen Aufgaben konfrontiert. Unsere Kollegin und Redakteurin Kathi rät: Eltern sollten sich hier zunächst einmal den Druck raus nehmen, die Zeit perfekt meistern zu müssen. Schließlich ist die Quarantäne mit Kindern (und eventuell sogar parallelem Arbeiten im Homeoffice) schon anstrengend genug – da muss man sich nicht noch zusätzlich den Anspruch stellen, den Nachwuchs 24/7 mit möglichst kreativem, ausgefallenem und pädagogisch wertvollem Programm bei Laune zu halten.
So wird die Quarantäne mit Kindern weniger stressig
Stattdessen sollte der Fokus auf simplen Beschäftigungen liegen, die den Kleinen auch alleine (oder mit den Geschwistern) Spaß bringen – und die es Eltern ermöglichen, einen Moment durchzuatmen, eine E-Mail am Stück zu schreiben oder auch einfach mal einen klaren Gedanken zu fassen:
- Jede Menge Knete, Seifenblasen (zum aus dem Fenster pusten) und Spielschleim anschaffen (da es stark abfärbt: Plastiktischdecke dazu nicht vergessen) – alles natürlich vorzugsweise in nachhaltigen Varianten
- Ein Zimmertrampolin aufstellen – aus Rücksicht auf die Nachbar:innen sollte lieber eine dünne Gymnastikmatte drunter gelegt werden
- Den Bestand an Steck-Tüftel-Baustein-Spielen aufstocken, z.B. Gravitrax (Kugelbahn), Lego und Kappla (lasen sich auch prima günstiger auf Ebay & Co. besorgen)
- Kopierpapier nachbestellen und eine Kiste mit Buntstiften, Wachsmalern & Co. daneben stellen. Wer möchte, kann hübsche Mandalas ausdrucken oder Superheld:innen-Ausmalbilder. Malen wirkt auf Kinder (und Eltern) unglaublich beruhigend – und mit den entstandenen Kunstwerken kann man dann praktischerweise auch gleich die ungeputzten Fenster zuhängen.
- Hörbücher statt TV: Viele beliebte Kinderserien wie Paw Patrol, Miraculous Lady Bug & Co. gibt`s als Audioversion (bei einigen Anbietern auch in der Streamingflatrate)
- Zappeln statt glotzen – für zahlreiche Konsolen (z.B. Nintendo Wii & Switch) gibt es interaktive Sportspiele, die Beweglichkeit, Motorik und Hand-Auge-Koordination fördern
- Falls noch nicht vorhanden: Noise-Cancelling-Kopfhörer besorgen
Neben der Animation für die Kleinen gilt während der Quarantäne auch in anderen Lebensbereichen: weniger Perfektionismus!
- Vorkochen, vorkochen lassen (einfach mal die Großeltern fragen, manchmal wird man überrascht) und mehr Mut zur Kühltruhe und Konserven! Die sind ernährungswissenschaftlich oft gar nicht so verkehrt: Fischstäbchen mit Erbsen und Kartoffelbrei gehört auf jeden guten Quarantäne-Speiseplan!
- Hände und Böden dürfen mal kleben, solange regelmäßig die Zähne geputzt werden
- Strukturen sind gut – aber lasst euch nicht von Essenszeiten, Ritualen und Routinen stressen
- Den einzigen Plan, den man mit dem Partner oder der Partneringemeinsam erstellen sollte? Tipp von Kollegin Kathi: Regelmäßige Ausschlaftage & feste Sexdates vereinbaren!
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