Wenige Krankheiten machen so viel Angst wie Krebs. Als die Deutsche Krebshilfe 1974 gegründet wurde, galt die Diagnose oft als Todesurteil. Seitdem hat die Stiftung viel erreicht. Doch der Kampf gegen Krebs ist noch lange nicht zu Ende.
Als am 25. September 1974 die "Deutsche Krebshilfe e.V." gegründet wird, gibt es zwei große Ziele: Betroffenen und ihren Angehörigen helfen – und die Krebsforschung voranbringen. Denn zu diesem Zeitpunkt vor 50 Jahren überlebt nur jede:r Vierte die bedrückende Diagnose.
Die Frau hinter der Initiative ist selbst Röntgenärztin, Mildred Scheel. Und sie ist die Frau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel. Durch ihr Engagement wird sie zu einer der bekanntesten deutschen Frauen der Nachkriegszeit. Später wird sie sagen: "Es sind nicht die großen Worte, die in der Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen: Es sind die vielen kleinen Taten der Einzelnen." Das war selbst immer ihre Handlungsmaxime und ihre "kleine" Tat sollte große Wirkung haben.
Spenden ermöglichen Hilfe und Fortschritt
Die Organisation ist von Anfang an aus Spenden finanziert. In der Bürgerbewegung engagieren sich zahlreiche Menschen – Spender:innen, Expert:innen aus Medizin und Wissenschaft, aber auch Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Sie machen die Arbeit der Organisation möglich. So fördert die Deutsche Krebshilfe zahlreiche Projekte und Initiativen, die sich dem Kampf gegen Krebs verschrieben haben, und investiert jährlich rund 70 Millionen Euro in die Krebsforschung.
Das zahlt sich aus: Heute überlebt bereits jede:r Zweite die Diagnose Krebs. Doch die Deutsche Krebshilfe ist noch lange nicht am Ende ihrer Arbeit: An jede neue Erkenntnis schließen sich neue Fragen an, die weiter erforscht werden müssen. Und sie setzt sich weiter für krebskranke Menschen und ihre Angehörigen ein, wie schon seit 50 Jahren, denn Aufklärung, Information und Unterstützung sind der Schlüssel, um die Situation zu verbessern.
Buch: "Im Mittelpunkt der Mensch"
Anlässig des 50. Jubiläums ist nun ein Buch über die Geschichte der Organisation erschienen: "Im Mittelpunkt der Mensch – 50 Jahre Deutsche Krebshilfe" (Piper, 24 €). Darin lässt die Historikerin Dr. Heike Specht zusammen mit wichtigen Zeitzeugen die Meilensteine der Deutschen Krebshilfe lebendig werden. Und sie schaut auch darauf, wie sich der gesellschaftliche Umgang mit Krebs über die Jahrzehnte durch den Einfluss von Mildred Scheel und ihrer Stiftung gewandelt hat.
Zehn Jahre nach der Gründung ihres Lebenswerks ist Mildred Scheel selbst an Darmkrebs erkrankt und am 13. Mai 1985 an den Folgen der Krankheit gestorben. Doch ihr Erbe lebt in der Deutschen Krebshilfe weiter. Dr. Heike Specht sagt: "Für mich ist die Geschichte der Deutschen Krebshilfe eine umwerfende Mutmachgeschichte, nicht nur, wenn man sich die Organisation als solche ansieht, sondern vor allem auch, wenn man die vielen kleinen, individuellen Geschichten und Schicksale, aus denen sie sich zusammensetzt, in den Blick nimmt."
Hier findest du Hilfe
Bist du selbst oder ein geliebter Mensch von Krebs betroffen? Bei der Deutschen Krebshilfe findest du Unterstützung: Über das Infonetz Krebs erhältst du kostenfreie, persönliche Beratung. Noch mehr Infos, kostenlose Broschüren und Flyer gibt es in der Infothek der Deutschen Krebshilfe.
Mehr Themen: