Aus diesem Grund bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen Frauen ab 30 Jahren Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen. Bei jeder Früherkennungsuntersuchung gilt: Man sollte zusammen mit seinem Arzt oder seiner Ärztin die Vor- und Nachteile gegenüberstellen und diese gemeinsam abwägen. Das empfiehlt etwa die Deutsche Krebshilfe. Hier sind Vor- sowie mögliche Nachteile aufgelistet.
Faltblatt zu Früherkennungsuntersuchungen zum Download
Früh erkennen ist wichtig – aber kann man Krebs auch vorbeugen?
Die Forschung zeigt: einer Reihe Krebsarten wie den besonders häufig auftretenden Haut-, Lungen-, Darm- und Brustkrebs kann man durch eine gesunde Lebensweise präventiv entgegenwirken. Schätzungen zufolge könnten 40 Prozent aller Krebserkrankungen so vermieden werden. An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass das im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass Krebspatient:innen an ihrer Erkrankung schuld sind.
Diese zehn Gewohnheiten und Verhaltensweisen können das Risiko, an Krebs zu erkranken, senken:
Viel bewegen
Im Idealfall mindestens 30 Minuten pro Tag. Schon kleine Veränderungen im Alltag können viel bewirken: etwa, öfter das Fahrrad statt das Auto zu nehmen oder zu Fuß zu gehen, die Treppe anstatt des Fahrstuhls zu nehmen und sitzende Tätigkeiten regelmäßig durch kleine Bewegungspausen unterbrechen. Menschen, die körperlich aktiv sind, erkranken nachweislich seltener an Tumoren des Dickdarms, der Brust und der Gebärmutterschleimhaut. Bei weiteren Krebsarten wird ein Zusammenhang vermutet.
Auf das Körpergewicht achten
Starkes Übergewicht erhöht das Risiko auf 13 verschiedene Krebsarten, darunter Brustkrebs. In der Forschung gibt es aktuell drei Erklärungsansätze, wie Übergewicht und das erhöhte Risiko für eine Krebserkrankung zusammenhängen.
- Chronische Entzündungen: Fettgewebe, insbesondere Bauchfett, produziert unter anderem entzündungsfördernde Botenstoffe. Zu viel Fett verursacht dauerhaft erhöhte Entzündungswerte – die in Verdacht stehen, an Krebsentstehung beteiligt zu sein.
- Ungleichgewicht der Hormone: Fettzellen bilden auch das Sexualhormon Östrogen. Je mehr Körperfett, desto mehr Östrogen. Die Folge: Ein hormonelles Ungleichgewicht, das auf andere Zellen wachstumsfördernd wirkt und dadurch die Krebsentstehung begünstigten kann.
- Dauerhaft erhöhter Blutzucker- und Insulinspiegel: Übergewichtige Menschen produzieren große Mengen des Hormons Insulin, das den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen schleust. Viele Krebszellen nutzen Insulin als Wachstumsfaktor. Ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel kann so für ein vermehrtes Wachstum von Krebszellen sorgen.
Gesunde Ernährung
Was wir zu uns nehmen, beeinflusst unseren Körper. Einige Stoffe, die in unseren Lebensmitteln enthalten sind, fördern das Wachstum von Krebszellen – sehr viele bremsen es hingegen. Expert:innen empfehlen, häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Am besten ist außerdem frisch zubereitetes Essen – statt Fertigprodukten. Der Anteil an rotem Fleisch, also Rind, Schwein und Lamm, sollte gering gehalten werden.
Wenig bis gar kein Alkohol
Alkohol ist an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt. Und er steigert das Risiko für Mund-, Rachen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Brust-, Darm- und Leberkrebs. Alkohol schadet der Gesundheit in jeder Menge. Deswegen gilt: Weniger ist immer besser!
Nicht rauchen
Rauchen ist der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor. Rund 90 Prozent aller Lungenkrebs-Fälle sind durch das Rauchen verursacht. Auch die Betroffenen von Rachen- oder Kehlkopfkrebs sind überwiegend Raucherinnen und Raucher.
Auf ausreichend UV-Schutz achten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die natürliche und künstliche UV-Strahlung aus Sonne und Solarien als eindeutig krebserzeugend ein. Sie ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Wenn man sich draußen aufhält, sollte man deshalb penibel darauf achten, sich möglichst im Schatten aufzuhalten und sich durch Kopfbedeckung, Kleidung und Sonnencreme vor UV-Strahlung zu schützen. Solarien sollten ebenfalls gemieden werden.
Krebserregende Stoffe, zum Beispiel Chemikalien, meiden
Wer an seinem Arbeitsplatz mit krebserregenden Stoffen in Kontakt kommen könnte, sollte dringend die geltenden Sicherheitsvorschriften beachten – etwa das Tragen von Schutzausrüstung. In Deutschland gibt es außerdem Regionen, in der die natürliche Radonkonzentration in der Bodenluft hoch ist. Das betrifft Regionen in den meisten Mittelgebirgen, im Alpenvorland und Gegenden mit Gesteinsmoränen der letzten Eiszeit. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat wichtige Informationen dazu und wie man sich trotzdem vor krebserregendem Radon schützen kann, hier zusammengefasst.
Hormontherapien vermeiden – für Frauen mit Babys: Stillen
Eine Hormontherapie gegen Wechseljahresbeschwerden kann bei längerer Anwendung möglicherweise das Brustkrebsrisiko erhöhen. Etwaige Bedenken, zum Beispiel aufgrund familiärer Vorbelastung, sollten mit dem Arzt oder der Ärztin abgeklärt werden. Außerdem kann Stillen das Brustkrebsrisiko bei Müttern senken.
Kinder impfen lassen
Durch die Hepatitis-B-Impfung für Neugeborene kann das Risiko für Leberkrebs gesenkt werden. Die Impfung gegen humane Papillomviren für Mädchen und Jungen senkt das Risiko für Gebärmutterhalskrebs, aber zum
Beispiel auch für Penis-, Rachen und Analkrebs.
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