Ballast abwerfen sorgt für einen klaren Kopf und mehr Leichtigkeit. Dazu gehört zu viel Kram genauso wie alte Glaubenssätze zu durchbrechen. Zehn Tipps, wie du stressfreier und entspannter durchs Leben gehst.
1. Die Wohnung entrümpeln
Eigentlich weißt du es: Wir horten viel zu viel Kram. Die alte Kommode im Kellerabteil könnte man ja vielleicht nochmal gebrauchen? Wenn sie schon ein Jahr unten steht und nicht vermisst wurde – weg damit. Wenn du richtig konsequent bist, gehst du dein Zuhause nach der Marie Kondo-Methode durch, räumst alles aus den Schränken und fragst dich bei jedem Gegenstand: Macht mich das wirklich glücklich? Der Vorteil der Methode liegt darin, dass wir uns so von Dingen trennen, die uns unnötig belasten und nicht weiterbringen. Umgeben wir uns mit Dingen und tragen Kleidung, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, hebt das gleich unsere Stimmung. Weniger Zeug heißt außerdem auch mehr Überblick.
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2. Ordnung schaffen und halten
Nach dem Entrümpeln folgt das Aufräumen: Wo haben die Dinge sinnvollerweise ihren Platz? Vielleicht kennst auch du diese eine Schublade oder das Zimmer, in das Dinge reingeschmissen werden, die man gerade nicht braucht? Und wenn man sie dann braucht, wo waren sie doch gleich? Das Suchen und Überlegen kostet Kraft und Zeit. Deshalb lieber einmal Zeit investieren, um gründlich aufzuräumen und den Dingen einen guten Platz zu geben. Allein das Gefühl, unser Aufräum-Ziel erreicht zu haben, macht uns glücklich. Um Ordnung zu halten, helfen kleine Boxen und Kisten, um auch in Schubladen und Schränken alles sortiert und am richtigen Ort zu lassen. Das macht das Wiederfinden einfacher und du hast mehr Zeit für schöne Dinge.
3. Mal wieder tief durchatmen
Forscher fanden heraus, dass wir sogar die Luft anhalten, wenn wir E-Mails lesen oder konzentriert an Bildschirmen arbeiten (das Phänomen nennt sich E-Mail Apnea). Die Folge: Unser Gehirn wird nicht mehr richtig durchblutet und der Körper schaltet in den Stressmodus. Denn eigentlich wird die Atmung nur ausgesetzt, wenn unser Körper mit anderen überlebenswichtigen Funktionen wie der Flucht beschäftigt ist. Durch bewusstes Atmen kannst du die Anspannung wieder loslassen. Nimm dir ein paar Mal am Tag einige Minuten, setze dich aufrecht hin, schließe die Augen und lasse die Schultern bewusst sinken. Nun ein paar tiefe und bewusste Atemzüge nehmen.
4. Nein sagen, Grenzen setzen
"Ja klar kann ich das mitbringen!" "Sicher, mach ich gerne." – Erkennst du diese Sätze? Wir alle sagen sie, und zwar nicht so selten. Du sagst "Ja", wenn du eigentlich "Nein" meinst und ärgerst dich anschließend, dass du dich hast überrumpeln lassen, weil es Zeit frisst, du eigentlich eh schon überlastet bist und vielleicht eigentlich mal Zeit für dich bräuchtest? Für das schnelle "Ja" gibt es viele Gründe: Vielleicht wurdest du so erzogen, vielleicht hast du Angst, ausgeschlossen zu werden oder du hast das Gefühl, dass ohne dich nichts läuft (Stichwort: Kontrolle abgeben)? Egal, was dein Antrieb ist, falls es dir nicht guttut, versuche folgendes: Gib dir Zeit für die Entscheidung. Falls du also gefragt wirst, ob du eine Aufgabe übernehmen möchtest, erbitte dir etwas Bedenkzeit. Dann wägst du ab – gibt es vielleicht eine einfachere Alternative (Kuchen vom Bäcker statt selbstgebacken) oder möchtest du es einfach nicht tun? Dann sag das auch so: Ein "kategorisches Nein" setzt klare Grenzen, die niemand infrage stellen kann.
5. Lösungen finden statt Probleme zu wälzen
Ein ungelöstes Problem wirkt wie ein Bremsklotz. Probleme belasten uns und schränken unsere Lebensqualität ein. Und: Es wird immer größer, je länger du es betrachtest. Wie ist das Problem entstanden, was behindert es – du drehst dich im Kreis und liegst vielleicht sogar nachts wach? Dabei weißt du ja nun, wie es nicht funktioniert. Versuche dich darauf zu konzentrieren, was die Lösung sein könnte. Dabei kann es helfen, die Sichtweise zu ändern und auch den Ort. Geh’ spazieren und stelle dir vor, du seist ein Experte, der um Rat gefragt wird. Oder was würde ein:e Freund:in dir raten? Schreibe das Problem einmal sachlich und nüchtern auf und notiere darunter alle Lösungsansätze, die dir einfallen. Nun gewichtest du noch mit Plus und Minus. Wichtig ist, die Lösung auch umzusetzen und das Problem so aus der Welt zu schaffen. Nur so kannst du emotionalen Ballast abwerfen.
6. Mal das Handy weglegen
Verbringst du auch so viel Zeit auf Sozialen Medien? Greifst du schon unbewusst zum Handy und öffnest du Instagram-App, wenn du gerade nichts zu tun hast? Handy-Apps sind wahre Zeitfresser. Und, leider oft auch Gute-Laune-Fresser. Denn anstatt Inspiration liefert beispielsweise Instagram oft vermeintliche Gründe, an uns selbst zu zweifeln. Zu aufgeräumt die anderen Kinderzimmer, zu gut gestylt die anderen Wohnungen. Die Haut glatt, faltenfrei und frisch. Das Essen immer gesund. Wirklich? Natürlich nicht. Aber die App gaukelt es uns vor. Deshalb gilt auch hier: Setz dir Grenzen. Stelle die Push-Funktion aus, so dass du nicht ständig Meldung über neue Postings erhälst. Gib dir zum Beispiel eine bestimmte Bildschirmzeit für Insta & Co. Eine halbe Stunde am Abend etwa. Die App selbst hat dafür eine Erinnerungsfunktion in den Einstellungen, dort kannst du einstellen, nach wie vielen Minuten die App dich daran erinnern soll, dass deine Zeit um ist. Und für alle anderen Apps gilt: Brauchst du sie nicht mindestens einmal pro Woche – lösche sie!
7. Konkrete Ziele stecken
Das beste Beispiel für unkonkrete Vorsätze, die man nicht erreicht, sind die zum Jahreswechsel. Weil sie eben genau das sind: ungenau. Wenn du dir zum Beispiel vornimmst, mehr Sport zu machen oder mehr Kontakt mit deinen Freunden zu halten, sagt das erstmal nicht viel aus. Besser: Notiere dir ganz genaue Zielvorhaben und deine Motivation dazu. So weißt du, warum du etwas tust. Und bleibe dabei realistisch. Wenn ein Traum von dir ist, einen Marathon zu laufen, setze dir kleine Etappenziele – so hast du auch zwischendurch Erfolgserlebnisse, die dir ein gutes Gefühl geben und dich am Ball bleiben lassen. Und: Bleibe positiv. Dein Mantra sollte lauten: Ich schaffe alles, was ich mir vornehme!
8. Annehmen, was ist
Verdrängte und verschüttete Gefühle sind wie Gewichte, die dir das Leben schwer machen. Dabei gehören negative Emotionen wie Angst, Ärger und Wut zum Leben dazu. Werden sie ständig beiseitegeschoben, nimmst du dir und deiner Psyche die Möglichkeit, dich mit diesen Gefühlen auseinanderzusetzen. Das ist auf Dauer ungesund und führt zu einem inneren Ungleichgewicht. Für die mentale Gesundheit ist es wichtig, auch die dunklen Seiten von Gefühlen zu akzeptieren. Es kann sogar emotional stark machen: Du reifst an ihnen und stärkst so dein emotionales Immunsystem. Das nennt sich Resilienz und lässt dich stärker durch Krisen gehen. Und akzeptiere, dass du äußere Umstände nicht ändern kannst.
9. Bewusste Pausen machen
Du kennst das bestimmt: Je mehr Stress du hast, desto weniger Pausen gönnst du dir. Denn dies und jenes muss ja noch fertig werden und dann streichst du lieber deine Mittagspause, hetzt nach der Arbeit zum Einkaufen, Sport ist vielleicht auch nur noch ein To-Do auf der Liste. Essen, Couch, spät ins Bett, schlecht schlafen, gerädert aufwachen und alles wieder von vorne? Das schlaucht. Und es macht dich dünnhäutig. Wenn du immer alles gibst, ohne Rücksicht auf dich und deine Energie, dann hast du irgendwann keine Kraft mehr. Und kannst nicht mehr alles geben. Deshalb: Richte dir bewusste Ruhezonen im Alltag ein. Die Mittagspause ohne Notizblock, ein Kaffee in Ruhe nach der Arbeit, eine feste Meditationseinheit oder auch zehn Minuten am Morgen, um deine Gedanken zu sortieren. Mit Ruhepausen kannst du Kraft tanken, bist ausgeglichener und fokussierter, so dass du wieder mehr Power für deinen Job und dein Leben hast.
10. Auch mal die Kontrolle abgeben
Du weißt ziemlich genau, wie die Wäsche am besten zusammengelegt und die Gurken für den Salat geschnitten werden sollen? Oder wie die Präsentation für den wichtigen Kundentermin aussehen soll? Deshalb machst du es lieber selbst, dann geht es schneller und du musst dir keine Sorgen machen, dass Fehler drin sind? Ein gewisses Maß an Kontrolle ist normal und gesund. Schließlich willst du Autor:in deiner eigenen Lebensgeschichte sein. Allerdings: Ein hoher Grad an Kontrolle ist meist ein Indiz für einen Mangel an Vertrauen – in dich und andere. Dauerhaft alles kontrollieren zu wollen, setzt dich unter Stress, sorgt für Verspannungen und kann im schlimmsten Fall krank machen. Außerdem vermittelst du deinem Umfeld, dass es unzulänglich ist und riskierst auf lange Sicht, wirklich alles selbst machen zu müssen. Das heißt: Noch mehr Arbeit, noch weniger Zeit. Und du verpasst die wirklich entscheidenden Dinge im Leben – denn die schönsten Dinge passieren, wenn wir einfach mal loslassen.
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