Der Markt ist zwar noch klein, mittlerweile gibt es aber auch bei uns vereinzelt Sonnenschutz mit SPF 100. Wirkt der überhaupt besser als SPF 50 oder kann uns der hohe Lichtschutzfaktor sogar schaden?
Sonnencreme: das Beauty-Must-have des Sommers
In einem sind wir uns wohl alle einig: Sonnenschutz ist unabdingbar und nicht nur in den heißen Sommermonaten das Beauty-Must-have schlechthin. Schließlich bewahrt er uns nicht nur vor Sonnenbrand, sondern – viel wichtiger – auch vor Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung. Die schädliche UV-Strahlung ist für letztere nämlich der Hauptgrund. Um all das zu vermeiden, greifen wir am liebsten zu hohen Lichtschutzfaktoren jenseits von SPF 30. Doch habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, was diese drei Buchstaben genau bedeuten und wie lange euch eure Sonnencreme ab dem Zeitpunkt des Auftragens schützt?
Sonnenschutz mit SPF 100: Was bedeutet das eigentlich?
Automatisch greifen die meisten zu SPF 50, da sie glauben, dass eine hohe Zahl besser schützt. In den USA ist SPF 100 keine Seltenheit, mittlerweile gibt es auch bei uns Produkte mit maximalem Lichtschutzfaktor. Dabei sagt die Zahl kaum etwas über die Schutzleistung aus. Sie bedeutet lediglich, wie lange man mit dem SPF in der Sonne bleiben kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Je nach Hauttyp haben wir eine Eigenschutzzeit, ist der Teint eher hell, liegt die bei etwa zehn Minuten. Bei SPF 100 lautet die Gleichung also: 10 x 100 = 1000 Minuten, die wir theoretisch in der Sonne bleiben könnten, das sind fast 17 Stunden. Das hört sich erstmal toll an, kann allerdings auch gefährlich sein. Wer nicht genau weiß, wie SPF funktioniert, kann dadurch leicht glauben, dass der hohe Sonnenschutz „ewig“ wirkt. Diese lange Schutzleistung bleibt allerdings nur erhalten, wenn regelmäßig nachgecremt wird, und zwar am besten alle zwei Stunden. Durch Schweiß und Wasser löst sich Sonnencreme – es gibt keine komplett wasserfesten Produkte.
Wichtig: die richtige Menge an Sonnenschutz
Ob SPF 50 oder SPF 100 – viel wichtiger ist, ausreichend Sonnencreme zu benutzen. Expert:innen empfehlen 2 mg pro Quadratzentimeter Körperfläche. Fürs Gesicht sind das mindestens zwei Finger dick, für den ganzen Körper brauchen wir etwa das Volumen eines Golfballs. Übrigens: SPF 30 bietet bereits Schutz vor 97 Prozent der UV-Strahlung, SPF 100 schützt also nicht signifikant mehr. Viel wichtiger ist, dass das Produkt gleichermaßen vor UVA- und UVB-Strahlung schützt. Letztere sind für Sonnenbrände verantwortlich, UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und erzeigen freie Radikale. Deshalb greifen wir am besten zu Sonnenpflege, die zusätzlich Antioxidantien enthält, die diese neutralisieren.
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Kann SPF 100 unserer Haut sogar schaden?
Was auch nicht zu vergessen ist: Damit ein Produkt einen derart hohen Lichtschutzfaktor wie SPF 100 erreicht, sind chemische Filter notwendig, die schon lange in Verruf stehen. Einige von ihnen (zum Beispiel Octrocrylene, Homosalate, Octyl Methoxycinnamate) können durch die Haut dringen, Allergien auslösen und stehen in Verdacht, Stoffwechselprozesse zu stören. So ergab eine neue Studie, dass der Filter Octrocrylene sich zersetzt und in schädliche Substanzen zerfällt, die von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als möglicherweise krebserregend eingestuft werden. Letztendlich müssen wir selbst entscheiden, mit welchem Lichtschutzfaktor wir uns am wohlsten fühlen und ob uns die zwei Prozent mehr Schutzleistung wert sind, zu kritischen chemischen Filtern zu greifen. Am allerwichtigsten ist allerdings, Sonnencreme überhaupt zu verwenden, Verzicht ist nämlich absolut keine Alternative.
Das kleine Sonnenschutz-Einmaleins:
- Sonnenschutz bewahrt uns vor Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs.
- Der Lichtschutzfaktor sagt aus, wie lange man eingecremt ohne Sonnenbrand in der Sonne bleiben kann.
- Noch wichtiger als die Zahl ist, dass der Sonnenschutz gleichermaßen vor UVA- und UVB-Strahlen schützt.
- Erst die richtige Menge bietet ausreichend Schutz: Für das Gesicht brauchen wir mindestens zwei Finger dick, für den ganzen Körper etwa das Volumen eines Golfballs.
- Damit die Schutzleistung erhalten bleibt, müssen wir regelmäßig nachcremen, am besten alle zwei Stunden.
- Sonnenpflege mit Antioxidantien hilft dabei, freie Radikale zu neutralisieren.
Egal ob SPF 50 oder SPF 100 – mit diesen Sonnenschutz-Produkten für Gesicht und Körper sind wir garantiert gut geschützt:
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