An heißen Sommertagen ist Schwitzen vorprogrammiert: Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Deodorants und Antitranspiranten? Und wie effektiv sind natürliche Mineralien gegen Schweiß wirklich?
Warum schwitzen wir?
Wohl kaum jemand tut es gerne, dabei ist Schwitzen eine superwichtige Körperfunktion:
Kühlend: Überhitzen wir durch Sport von innen oder heiße Sommertemperaturen von außen, kühlt der Schweiß uns wieder ab. Wie? Indem die Flüssigkeit auf der Hautoberfläche verdunstet. So halten wir eine konstante Körpertemperatur von rund 37 Grad, die für die besten Arbeitsbedingungen für unsere Organe sorgt.
Schützend: Die Ausdünstung hat einen sauren pH-Wert und bildet einen Schutzmantel – Bakterien fühlen sich in diesem Milieu nicht wohl und können schlechter überleben. Mit dem Schweiß scheidet der Körper zudem Dermcidin aus, ein Stoff, der wie ein natürliches Antibiotikum wirkt und Bakterien abtötet.
Entgiftend: Die Leber ist das wichtigste Ausscheidungsorgan des Körpers, allerdings sind auch die Schweißdrüsen am Entgiftungsprozess beteiligt. So transportieren sie Alkohole, Harnstoff, Arzneimittel-Reste und weitere Giftstoffe nach draußen.
Übrigens: Frischer Schweiß ist geruchlos. Erst wenn Bakterien die langkettigen Fettsäuren in kleinere Moleküle wie Buttersäure oder Ameisensäure zerlegen, entsteht der typische unangenehme Geruch.
Deodorant vs. Antitranspirant – das ist der Unterschied
Der Begriff Deo wird unabhängig der Inhaltsstoffe oft universell verwendet. Dabei haben Deodorants eine Funktion: Sie arbeiten mit Duft- und Wirkstoffen, die Körpergerüche übertünchen bzw. neutralisieren, indem sie die pH-Level der Haut senken und so die Bakterien reduzieren, die für die Gerüche verantwortlich sind. Antitranspirante hingegen enthalten Aluminiumsalze, die eine gelartige Substanz bilden, die die Schweißkanäle verstopft, sodass Schweiß erst gar nicht auf die Hautoberfläche kommen kann. Und genau diese Aluminiumsalze sind vor einigen Jahren in Verruf geraten, als Wissenschaftler:innen der Universität Innsbruck 2017 eine Studie veröffentlichten, die belegte, dass die sehr häufige, mehrmals tägliche Verwendung von aluminiumhaltigen Antitranspiranten im jungen Alter das Risiko für eine Brustkrebserkrankung erhöhen kann. Allerdings wurde der ursächliche Zusammenhang bisher nie untersucht. Das wissenschaftliche Komitee der europäischen Kommission gab 2020 Entwarnung: Die aufgenommenen Mengen an Aluminium durch Antitranspirante seien unbedenklich. Wer auf Nummer Sicher gehen will, verzichtet dennoch darauf. Denn eines ist klar: Aluminiumsalze stören den natürliche Prozess des Schwitzens.
Die neue Deo-Generation: natürliche Mineralien gegen Schweiß
Die Neuen auf dem Deo-Markt sind natürliche Mineralien wie Magnesium und Zink, die effektiv gegen Schweiß wirken sollen. Diese übertünchen Gerüche nicht nur, sondern sind antibakteriell und neutralisieren sie. Jedoch können sie Schweiß niemals so stark blockieren wie Antitranspirante mit Aluminiumsalzen. Stattdessen stecken in vielen leicht absorbierende Zusätze wie Reisstärke oder Pfeilwurzpuder. Der Vorteil: Unser Körper schwitzt natürlich und wir riechen nicht unangenehm. Im neuen „Magnesium Dry Deo“ von Nivea schützt zudem die Kombination aus Magnesium und Stearinsäure, ein Lipid, vor Achselnässe. Doch der eigentliche Schlüssel der Formulierung ist der pH-Wert, der etwas niedriger ist als der unserer Haut und ihn dadurch ausgleicht und neutralisiert. So soll nicht nur unangenehmen Gerüchen vorgebeugt, sondern auch Schweiß reduziert werden.
Deo-Detox – so klappt die Umstellung auf natürliche Formulierungen
Wer schon lange Zeit auf Aluminium-Deos setzt, hat es oft nicht leicht, von einem auf den anderen Tag auf natürliche Formulierungen umzusteigen. Die Devise lautet wie so oft Geduld – schließlich muss der Körper praktisch wieder lernen, normal zu schwitzen, da die Aluminiumsalze diesen Prozess unterdrückt haben. Bis er sich wieder selbst reguliert hat, können bis zu 30 Tage vergehen. Darauf könnt ihr euch einstellen: Die Achseln werden vor allem die ersten zwei Wochen unangenehm riechen, weil die Schweißdrüsen all die angesammelten Toxine, Bakterien und Chemikalien entfernen, die so lange blockiert waren. In der dritten Woche kann es sein, dass ihr besonders viel schwitzt. Jetzt nur nicht aufgeben! Wir haben nämlich tolle Tipps für euch, wie ihr euren Körper beim Deo-Detox unterstützen könnt:
Kleidung aus natürlichen Fasern: Enge Kleidung und synthetische Stoffe lassen die Feuchtigkeit nicht entweichen. Viel angenehmer: luftige Outfits aus natürlichen Fasern wie Baumwolle oder Viskose.
Grüner essen: Was wir zu uns nehmen, beeinflusst direkt unseren Körpergeruch. So können schwefelhaltige Lebensmittel wie rotes Fleisch und Brokkoli, Gewürze, Knoblauch und Milchprodukte den Schweißgeruch verschlimmern. Stattdessen sollten wir lieber stark pflanzenbasiert und chlorophyllreich essen.
Viel Wasser trinken: Durch Schwitzen verlieren wir viel Flüssigkeit, deshalb ist es umso wichtiger, genug zu trinken.
Sport treiben: Workouts treiben nicht nur den Puls in die Höhe, sondern regen die Schweißbildung an, was dabei helfen kann, den Detox-Prozess zu beschleunigen.
Heiße Bäder: Sie öffnen die Poren und regen den Körper zum Schwitzen an.
Quick-Fix für zwischendurch: Habt immer Deo-Wipes (gibt's z.B. von Dove) dabei, sie sorgen unterwegs sofort für eine Erfrischung und passen in jede Handtasche.
Ihr wollt nun endgültig auf aluminiumfreie Deos umsteigen? Dann kommt hier eine Auswahl an Formulierungen mit natürlichen Mineralien, mit denen ihr selbst an den heißesten Sommertagen frisch bleibt:
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