Kati Ernst und Kristine Zeller brachten Periodenunterwäsche nach Deutschland – und möchten damit Tabus brechen.
Brecht mit den Tabus!
Natürlich erinnern sich Kati Ernst und Kristine Zeller an ihre erste Menstruation. "Wir wollen aber nicht die Posterwomen für 'So menstruiert man übrigens" sein", sagen die Gründerinnen des Labels Ooia, das 2018 erstmals Periodenunterwäsche auf den deutschen Markt brachte. Es gehe den beiden darum, das Thema zu enttabuisieren und Frauen eine nachhaltige Alternative zu Binden und Tampons anzubieten. "Bei Einwegprodukten benutzt eine Frau im Durchschnitt in ihrem Leben 12.000 Tampons oder Binden. Auch die bestehen zum Teil aus Mikroplastik. Als wir noch nach Investor*innen gesucht haben, war schnell klar, wie unwohl sich vor allem Männer mit dem Thema fühlten. Also sprachen wir möglichst wenig über das Produkt, lieber über Markt und Zahlen. Aber das ist natürlich viel unemotionaler. Wir haben uns dann gegen externe Geldgeber*innen entschieden. Zum Glück waren die Rückmeldungen so positiv, die Verkäufe stiegen schnell an – wir konnten selbstfinanziert bleiben."
Frauen finden viel schwerer finanzielle Unterstützung
Weltweit bekommen Frauen nur zwei Prozent des Risikokapitals. "Und dann geh als Frau mit frauenspezifischen Produkten pitchen. Das kannst du vergessen", analysieren die beiden. "Studien zeigen, dass Frauen es viel schwerer haben, Geld einzusammeln. Ihnen wird Gründungskompetenz abgesprochen, sie bekommen risikobezogene Fragen zu hören. Und wenn doch in sie investiert wird, dann deutlich weniger. Obwohl frauengeführte Start-ups statistisch erfolgreicher sind als rein männliche Teams. Es ist empowering, zu wissen: Es liegt nicht an mir. Es ist ein größeres Problem."
Schluss mit Stigmatisierung
Das Thema Menopause sei noch stigmatisierter. "Da fehlen unheimlich viele Produkte. Wir sind erwachsene Frauen, haben Kinder geboren, warum reden wir nicht darüber?"
Hier geht's zu Kati und Kristines Shop: ooia.de
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