Wie schaffen wir es, sichtbarer auf LinkedIn zu werden? Christina Richter ist Personal Brand Strategin und LinkedIn-Expertin und verrät, warum sich besonders Frauen mit dem Thema Sichtbarkeit auf LinkedIn beschäftigen sollten. Außerdem gibt sie fünf Tipps, wie es gelingt, sich eine größere Reichweite und eine Personal Brand aufzubauen. Am 8. Mai ist sie Speakerin beim EMOTION Women's Day.
Warum es sich lohnt, sichtbarer auf LinkedIn zu werden
"Ich stelle immer wieder fest, dass Frauen dem Thema Sichtbarkeit gegenüber skeptisch eingestellt sind", sagt Personal Brand Strategin Christina Richter: "Sie wollen nicht im Mittelpunkt stehen, sondern ihre Arbeit für sich sprechen lassen." Wer aber nicht über seine Arbeit spricht, wird damit auch nicht in Verbindung gebracht. Das könne auch im eigenen Team vorkommen, wenn man mit anderen an einem Projekt gearbeitet hat. "Redest du nicht darüber, was du dazu beigetragen hast, kann es passieren, dass andere die Lorbeeren für deine Arbeit mit einheimsen, auch wenn sie das gar nicht absichtlich machen", sagt Christina.
Sichtbarkeit ist aber nicht gleich Sichtbarkeit. "Es gibt Menschen auf LinkedIn, die sind extrem sichtbar, bei denen kann ich aber nicht sagen, wofür die eigentlich stehen", sagt die LinkedIn-Expertin: "Weil sie nur auf bestimmte Trendthemen aufspringen." Die meisten Frauen, mit denen sie zusammenarbeitet wollen keine universelle Sichtbarkeit, sondern als Expertin in ihrem Fachbereich gesehen werden. Christina Richter sagt: "Sichtbarkeit geht auch, ohne dass es eine 'Me, Myself and I'-Show wird."
5 Tipps für mehr Sichtbarkeit auf LinkedIn von Christina Richter:
1. Das Warum klären: Warum möchtest du überhaupt sichtbarer werden? Hast du ein Start-up gegründet und möchtest sichtbarer werden, um Kunden oder neue Talente zu gewinnen? Möchtest du die Meinungsmacherin in deiner Branche werden oder dir perspektivisch neue Jobchancen ermöglichen? Wenn du dir vor Augen führst, warum du Zeit in LinkedIn investierst, hilft es dir, dranzubleiben und dir nach und nach eine größere Sichtbarkeit aufzubauen.
2. Was ist dein Thema: Menschen reden über uns, googeln uns oder suchen uns auf LinkedIn. Deine Personal Brand ist das, was andere Menschen über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist oder eben der erste Eindruck, den sie von dir bekommen, wenn sie dein LinkedIn-Profil sehen. Was ist dein Thema? Wofür stehst du? Es kann etwas sein, womit du dich täglich im Job beschäftigst oder auch ein Passion-Thema. Wichtig ist, dass du dich wirklich für dieses Thema interessierst und dich dafür begeistern kannst.
Eine kleine Übung, um zu testen, ob Menschen dich zum richtigen Thema im Kopf haben: Frag zehn Menschen aus deinem beruflichen und privaten Netzwerk: Welches Thema sie mit dir verbinden, was dein Fachbereich ist und wie sie dich als Mensch einschätzen. Oder welches Schlagwort ihnen einfällt, wenn sie an dich denken. Kritisch wird es, wenn alle etwas anderes sagen.
Das ist die Basis, die du angehen solltest, um deine Personal Brand, deine Sichtbarkeit zu etablieren. Wenn das Grundgerüst steht, kannst du mithilfe der folgenden Tipps so richtig in die Sichtbarkeit gehen.
3. Kommentare sind auch Content: Für den Anfang ist es hilfreich, wenn du erst mal an Diskussionen teilnimmst, um dich an die Plattform heranzutasten und die Dynamik auf LinkedIn zu verstehen. Denn der LinkedIn-Algorithmus belohnt die Interaktionen in der Community. Überlege dir, was du zu einer Diskussion beitragen kannst, welche Menschen noch in deinem Themenfeld auf LinkedIn unterwegs sind und suche den Austausch.
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4. Persönlichkeit zeigen, ohne zu viel Privates preiszugeben: Fachliche Inhalte performen auf LinkedIn bedeutend schlechter als persönliche Anekdoten aus dem Privatleben, weil wir uns viel besser in private, persönliche Geschichten reindenken können und schneller in den Austausch gehen. Die Kunst liegt darin, ein Fachthema zu nehmen und die eigenen Learnings, Erfahrungswerte und Tipps beizumischen.
5. LinkedIn-Routine: Kontinuität ist wichtig. Eine LinkedIn-Routine sollte zum Business-Alltag gehören wie das Montagsmeeting oder das Zeitfenster, das du dir für Emails blockst. Idealerweise kommentierst du jeden Tag 10 bis 15 Minuten oder, wenn du es nicht in Zeitfenster verpacken willst, schreibe jeden Tag ein bis zwei Kommentare. Auf die Woche oder den Monat gerechnet sind das dann schon viele kleine Sichtbarkeiten. Wenn du Beiträge posten möchtest, solltest du mindestens einen Post pro Woche veröffentlichen. Ansonsten ist LinkedIn ein zu schneller Kanal und du wirst auch super schnell wieder vergessen. Wichtig ist, dass du dranbleibst und immer wieder Impulse gibst, die zum Nachdenken anregen, über thematisch passende Trends und Entwicklungen sprichst und deine Expertise zeigst.
Christina Richter (www.christinarichter.com) ist Personal Branding Strategin und LinkedIn Expertin und berät Frauen dazu, vor allem auf LinkedIn sichtbar werden. Dazu gibt sie auch einen Impuls auf dem EWD. Ihr Buch „Sichtbare Frauen – So nutzt du LinkedIn & Co. als Karrierebooster“ (https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/karriere/beruf-erfolg/sichtbare_frauen-17559.html) ist am am 8. März erschienen.
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