EMOTION-Redakteurin Kristina hat sich in die große, bunte, auf den ersten Blick chaotische, Weltstadt Tokio gewagt und kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Was sie dort erlebt hat und welche Orte Du gesehen haben musst, liest Du hier.
Mein Rücken tut weh, aber mein Herz lacht. Tokio ist groß und voll und bunt. Hier ist es nie still. Immer redet jemand mit dir – der Aufzug, der Geldautomat, das Ladenpersonal. Selbst die Toiletten spielen auf Knopfdruck Bachgeplätscher ab. Trotzdem ist die Stimmung immer ruhig und unaufgeregt. Kaum zu glauben, aber ich komme hier richtig runter. Es ist weniger hektisch als in deutschen Großstädten: Hier herrscht friedliche Koexistenz. Dabei ist Japan voller Gegensätze: In einem Laden sprechen Jugendliche mit einem Roboter, während davor eine Gruppe Frauen in Kimonos auf Holzsandalen zum Gebet im Tempel tippelt. Eine ohrenbetäubende Melange aus Japan-Pop und Mädchengekicher dringt aus der Takeshita-dori – keine zehn Minuten entfernt vom andächtigen Murmeln der Priester im Meiji-Schrein.
In Tokio habe ich das schöne Gefühl, willkommen zu sein. Auch wenn es sich anders kommuniziert. Der Kontakt mit den Japanern ist freundlich-zurückhaltend oder überschwänglich-wohlwollend, selten mal abweisend, nie aggressiv. Man begegnet mir höflich, interessiert und unfassbar hilfsbereit. Dabei kann man hier immer noch nicht voraussetzen, dass jeder Englisch versteht. Es ist ungewohnt, aber auch schön, auf Reisen mal wieder mit Händen und Füßen sprechen zu müssen. So behält Tokio seine Magie.
Meine 6 Tipps für Tokio
Tipp 1: Harajuku
Hier treffen Tradition und Popkultur aufeinander: Spaziere vom Meiji-Schrein, einem der schönsten Shinto-Schreine des Landes, in die Takeshita-dori, wo vor allem jugendliche Harajuku-Girls und -Boys einkaufen.
Tipp 2: Senso-ji
Im Stadtteil Asakusa liegt der älteste Tempel Tokios – für mich der schönste. In den Gassen rundherum kann man hervorragend essen und einkaufen.
Tipp 3: Yanesen
Vereint die Stadtteile Yanaka, Nezu und Sendagi und ist ein beliebtes Wohnviertel mit kleinen Gassen. Mitten in dieser ruhigen Nachbarschaft steht der Nezu-Jinja-Schrein.
Tipp 4: Shibuya
Die wohl berühmteste Kreuzung der Welt. Bleib' einige Ampelphasen lang stehen, es macht irre Spaß. Tagsüber im Kaufhaus Tokyu Hands stöbern. Nachts durch die Fußgängerzone Center-gai schlendern.
Tipp 5: Shinjuku
Das Viertel lebt erst abends auf. Im "Robot Restaurant" zeigt sich Japans knallverrückte Seite. Im "Omoide Yokocho" in Golden Gai isst man traditionell und trifft Tokioter beim After Work.
Tipp 6: Essen
1. Probiere alles! 2. Auch Automatenrestaurants servieren Speisen in guter Qualität. 3. Genüssliches Schlürfen ist ausdrücklich erlaubt.