Entspannter Städtetrip: neue Geheimtipps für Lissabon

Der schönste Platz für einen Sundowner ist für mich im Frühjahr und Herbst der Miradouro de Santa Catarina. Hier kann jeder selbst entscheiden, in welcher Preisklasse er den Sonnenuntergang zelebrieren will: Mit einem mitgebrachten Bier im Gras sitzend (wie es die meisten hier machen), mit einem Glas Wein in der ersten Reihe im "Noobai Cafe" oder ganz königlich in einem Loungesessel im Garten des Apothekenmusuems "Museu da Farmácia".

Bild: Andrea Huss

Das authentische Lisboa-Feeling stellt sich ganz schnell ein, wenn man ein Ticket in einer der nostalgischen Straßenbahnen  löst und damit langsam durch die Gassen ruckelt. Meine Lieblingsstrecke: Mit der Tram 28 vom Viertel Baixa steil hoch zur Burg Castelo de São Jorge. Frühmorgens und abends hat man die beste Chance, noch einen Fensterplatz zu ergattern. Etwas weniger voll ist die 28 in Richtung des Cemitério dos Prazeres. An der Endstation unbedingt aussteigen und über diesen Friedhof mit seinen imposanten Familiengruften flanieren. Von dort hat man auch einen wunderbaren Panoramablick über die Stadt und den Fluss Tejo.

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Das Viertel Chiado im Zentrum der Stadt hat sich zu einem Trend-Spot entwickelt. Und mittendrin liegt das brandneue Hotel "Martinhal Lisbon Chiado Family Suites". Ich durfte mit meinem Mann und meiner Tochter vor Eröffnung eine Nacht probewohnen. Schon in der Lobby fühlt man sich wie Zuhause: bequeme Sessel, Teppiche und an der Rezeption Menschen, die einem jede Frage geduldig beantworten.

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Testsitzen vor roter Wand: Einziger Schönheitsfehler an diesem Schlafzimmer ist, dass die Betten im "Martinhal Lisbon Chiado Family Suites" so bequem sind und die riesigen Fenster bei geöffneten Läden so viel Licht hereinlassen, dass man einfach nur liegen bleiben möchte. Doch dann würde man all die tollen Dinge verpassen, die direkt vor der Tür warten.

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Stockbett deluxe: Die Gründer des Hotels haben selbst vier Kinder und wissen deshalb, wie nervig (und teuer) es sein kann, in einer Großstadt im Hotel zu wohnen. Ihr einzigartiges Konzept: richtige Kinderzimmer, sehr liebevoll eingerichtet, bis hin zu den Äffchenkissen. Und wenn die Eltern abends ausgehen wollen, wird auch das Babysitting vom Hotel organisiert. War nicht nötig, da unsere Tochter schon 17 ist. Sie freute sicht mehr darüber, dass der Kinderbereich in der Suite so weit von den Eltern entfernt ist und ein eigenes Bad hat.

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Treffpunkt für alle: die Bibliothek im Eingangsbereich des Hotels ist prall gefüllt mit den Comic-Helden meiner Kindheit: An den Wänden hängen "Tim und Struppi" als Druck, in den Regalen versammeln sich weitere Klassiker. Die Interior-Designerin hatte sichtlich Spaß an der Einrichtung.

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Portugiesisch bis ins Detail: Die Hotelbesitzerin Chitra Stern und ihr Mann legen viel Wert auf regionales Design. Diese beiden Vögel haben mich sofort an das portugiesische Wahrzeichen, den Hahn, erinnert.

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Kaffee oder Tee ans Bett? Nichts einfacher als das, denn die Küche in der Suite ist wirklich mit allem ausgestattet, was man braucht, inklusive Kühlschrank für eine ganze Familie. 
Und Geschirr und Töpfe gibt es dort mehr, als ich selbst Zuhause habe.

Bild: Andrea Huss

Macht euch breit: Das Wohnzimmer ist in allen Zimmern großzügig dimensioniert und dabei unglaublich gemütlich. Den runden Coffeetable aus Kork, dem Traditionsmaterial der Portugiesen, hätte ich am liebsten mit nach Hause genommen. Auch er wurde exklusiv für die Martinhal-Resorts entworfen, von denen es insgesamt vier in Portugal gibt.

Bild: Andrea Huss

Knallrote Knutschkugel: Die BMW Isetta ist das Wahrzeichen des Hotels und steht mitten im Frühstücksraum. Wie man sich leicht vorstellen kann, ist sie das Lieblingsspielzeug der Kinder. 
Mehr zum Hotel unter www.martinhal.com/chiado. Auch wer ohne Kinder kommt, ist dort gut aufgehoben, Zimmer gibt es ab 200 Euro pro Nacht.

Bild: Andrea Huss

Bildnis mit drei Damen: Im Stadtviertel Alcântara westlich des Lissaboner Zentrums wird Street Art großgeschrieben, zumindest in der "LX Factory". In einen großen Industriekomplex aus dem 19. Jahrhundert sind etliche Designer, Künstler, Style-Shops und Cafés einzogen. Mir hat besonders die Künstler-Etage gefallen und die Rooftop-Bar "Rio Maravilha". Auf der Dachterrasse mit brasilianisch gestyltem Mobiliar lässt es sich lässig stundenlang sitzen.

Bild: Andrea Huss

Gleich um die Ecke vom Hotel: Für das "Museu Nacional de Arte Contemporânea do Chiado", kurz Chiado Museum, sollte man drei Stunden einplanen, denn es ist weit größer als vermutet und allein schon wegen seiner prächtigen Architektur sehenswert. Moderne Kunst und historische Werke sind hier unter einem Dach versammelt. 

Bild: Andrea Huss

Selbst schon Kunst: Der lange Gang in dem Teil des Chiado Musuems mit modernen Werken. Es ist hier wie überall in Lissabon: Hinter jeder Tür geht eine neue kleine Welt auf. Viel Spaß beim Entdecken!

Bild: Andrea Huss