Komplimente zu bekommen macht glücklich – doch das Geben ebenso, zeigt eine neue Studie über Liebespaare.
Sich gegenseitig zu sagen, was man am Partner oder der Partnerin so toll findet, gehört gerade am Anfang einer Beziehung einfach dazu. Ist ein Paar schon länger zusammen, werden die lobenden Worte füreinander schnell mal weniger. Das ist schade. Weshalb es sich nämlich sogar doppelt lohnt, Komplimente an den Partner oder die Partnerin zu verteilen, zeigt eine neue neuropsychologische Studie des Universitätsklinikums Heidelberg.
Das Belohnungssystem wird aktiviert
Ein Team aus Forscherinnen und Forschern um Studienleiterin Dr. Monika Eckstein fand mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) heraus, dass jene Teile des limbischen Systems, die für Belohnung und Empathie zuständig sind, sowohl beim Empfangen als auch beim Senden von Komplimenten an die Partnerin oder den Partner aktiviert werden.
Da in jenem Bereich des Gehirns die Botenstoffe Oxytocin und Dopamin aktiv sind, welche man gemeinhin als Bindungs- und Glückshormone bezeichnet, fühlen wir uns durch die warmen Worte richtig gut. Vergleichbar sei die Wirkung mit jener von schöner Musik oder gutem Essen, so die Professorin Dr. Beate Ditzen, Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie am UKHD.
Geben und Nehmen – beides tut gut
Dass das Empfangen von Komplimenten das Belohnungssystem aktiviert und uns somit Glücksgefühle verleiht, hatten bereits vorangegangene Studien gezeigt. Überraschend ist diese Erkenntnis nicht gerade, Komplimente tun eben einfach gut – gerade, wenn sie von einer geliebten Person kommen.
Doch wer hätte gedacht, dass es uns ebenso glücklich macht, ein Kompliment zu geben? Interessanterweise zeigte sich der neuronale Belohnungsprozess sogar auch, wenn die Versuchsperson sich selbst komplimentierte. Wir können uns also auch selbst belohnen, indem wir uns selbst ein positives Feedback geben. Obwohl die Studie mit Liebespaaren durchgeführt wurde, ist es naheliegend, dass sich der wechselseitige Belohnungseffekt auch bei anderen Beziehungskonstellationen einstellen könnte. Doch dafür ist noch weitere Forschung vonnöten.
Für uns heißt es also: Immer raus mit den schönen, warmen, liebenden Worten. Das ist gut für die Beziehung, gut für den/die Partner:in und nicht zuletzt auch für uns selbst.
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