"Hast du schon die Wäsche aufgehängt?" "Was wollen wir heute essen?" Die Organisation des Alltags kann ganz schön viel Raum in einer Paarbeziehung einnehmen. Die Folge: Wir fühlen uns nicht mehr so recht mit dem Partner oder der Partnerin verbunden. Ein paar einfache, kleine Fragen sorgen schnell für mehr Nähe und einen liebevollen Austausch.
Je länger man schon in einer Beziehung lebt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich im Alltag die Kommunikation vor allem um Organisatorisches dreht. Der stressige Job, die Kinder, der Haushalt – der Kopf ist voll mit Dingen, die es zu planen und abzustimmen gilt. Tiefgründige Gespräche bleiben da schnell auf der Strecke – und mit ihnen das Gefühl von Nähe und Verbundenheit. Ehe man sich versieht, rutscht die Beziehung von der Gefühls- auf die Sachebene.
Glücklicherweise braucht es gar keinen dreistündigen Deep Talk, um sich auch inmitten des Alltagsstresses wieder anzunähern. Das wäre zwar auch toll, doch häufig fehlt dazu ja doch die Zeit, die Energie oder beides. Manchmal tut es stattdessen eine kleine Frage, die von Herzen kommt und das Gegenüber einlädt, etwas von sich zu erzählen. Die Autorin Eleni N. Page hat einige Fragen gesammelt, die wie ein "Superkleber" für Beziehungen funktionieren.
"Kann ich etwas für dich tun?"
Zum Beispiel die Frage: "Passt es dir gerade?" Partner:innen, die man ständig um sich hat, können auf uns wirken, als seien sie immer verfügbar. Man quatscht also einfach drauflos. Vorher abzuklären, ob der/die andere gerade überhaupt bereit für ein Gespräch ist, ist sehr viel respektvoller und sorgt dafür, dass das folgende Gespräch, sei es sofort oder eben später, für beide Seiten angenehmer und im Zweifel auch zielführender ist.
"Kann ich heute irgendetwas für dich tun?" ist den Paartherapeut:innen John und Julie Gottman zufolge eine gute Frage, um als Paar in den Tag zu starten. Die Frage drückt aus, dass man für die Partnerin oder den Partner da ist und bereit ist, sie oder ihn zu unterstützen. Selbst wenn es nur eine Kleinigkeit ist, die man der oder dem anderen abnehmen kann.
Feiern, was schön war – aus der Welt schaffen, was nicht gut lief
Für den Abend eignen sich Fragen, um den Tag Revue passieren zu lassen, wie: "Was lief in deinen Augen heute gut?" Oder auch: "Wo hat es zwischen uns gehakt?" Stellt man sich solche Fragen regelmäßig, vermeidet man, dass sich Frust über Kleinigkeiten anstaut und man hebt ebenso die schönen Dinge hervor, die sonst vielleicht unerwähnt bleiben.
Auch super, um sich schnell wieder nahe zu fühlen, ist die ganz klassische Frage: "Wie geht es dir eigentlich?" oder auch "Was beschäftigt dich gerade?" Hauptsache, die Partnerin oder der Partner spürt, dass man ein echtes Interesse an seinem oder ihrem Seelenleben hat – jenseits von öden Pflichten, die eine:n in Beschlag nehmen.
Natürlich sind solche einfachen Fragen kein Allheilmittel für Beziehungskrisen. Es geht dabei vor allem darum, kleine Funken der Liebe, der Zuneigung und der Verbundenheit im Alltag aufblitzen zu lassen. Sich einander wieder zuzuwenden und einander wirklich zu sehen statt nebeneinander herzuleben.
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