Isabel Bonacker ist Juristin, Gesellschafterin und Mitinhaberin des Kosmetikkonzerns Babor. Bewirb dich als Mentee oder lerne sie auf dem EWD kennen.
ISABEL BONACKER, 52, ist Juristin, war von 1992 bis 1998 Engagement Manager bei McKinsey und hat von 2008 bis 2013 das Ashoka Support Netzwerk geleitet. Sie ist Gesellschafterin und Mitinhaberin des Kosmetikkonzerns Babor und dort seit 2013 die stell vertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats
EMOTION: Frau Bonacker, Sie sind stellvertretende Vorsitzende im Verwaltungsrat bei Babor. Was haben Sie für Aufgaben?
Isabel Bonacker: Ich bin nicht im operativen Tagesgeschäft tätig. Meine Aufgabe ist es, neben der Bestellung der Geschäftsführung, den Blick fürs große Ganze zu haben: Unternehmensstrategie, Personalthemen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Firmenkultur.
Babor ist das Unternehmen Ihrer Familie, Sie haben lange anderswo gearbeitet. Was hat Sie bewogen einzusteigen?
Als im Raum stand, wer die Nachfolge im Verwaltungsrat übernimmt, habe ich selbst die Initiative ergriffen. Dabei hatte ich Babor lange Zeit nicht auf dem Schirm – was ganz typisch für meinen Karriereweg ist, da er nicht geradlinig ist, er ist eher wie ein Mosaik aufgebaut.
Welche Stationen haben Sie dahin geführt, wo Sie heute sind?
Ich wollte Journalistin werden und der Chef einer Tageszeitung hat mir geraten, Jura zu studieren. Dabei habe ich aber gemerkt, dass ich lieber Dinge mache, als über sie zu schreiben. Und zwar nach dem Pareto-Prinzip, 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Aufwands zu erreichen. Außerdem arbeite ich gern im Team und bin dann nach einem Praktikum bei McKinsey geblieben. Als ich gerade richtig drin war, wurde ich schwanger und aus den geplanten sechs Monaten Elternzeit wurden zehn Jahre. In dieser Zeit habe ich ehrenamtlich Projekte unterstützt. So bin ich auf Ashoka aufmerksam geworden, ein Netzwerk für Sozialunternehmen. Ich habe etwas gesucht, wo Social Impact und professionelles Arbeitsumfeld zusammenspielen. In meinen fünf Jahren bei Ashoka hatte ich viel mit Unternehmern zu tun, mir wurde klar: Ich möchte selbst Unternehmerin sein.
Der EMOTION Women's Day wurde auf den 19. Oktober 2020 verschoben. Die wichtigsten Fragen und Antworten findest du hier.
Wie wichtig ist es Ihnen, mit Ihrem Engagement Frauen zu stärken?
Mir ist wichtig, keine Quoten, sondern Rahmenbedingungen aufzubauen, mit denen man gute Frauen finden und fördern kann, damit es auf der Führungsebene mehr werden. Bei Babor haben wir 62 Prozent Frauen, 50 Prozent in Führungspositionen. Im Familienunternehmen ist mir wichtig, Familie zu ermöglichen. Wir haben eine Kita, individuelle Teilzeitmodelle und bieten Coachings für Führungskräfte an. Über unsere Kampagne „Ask for more“ spenden wir einen Teil unserer Einnahmen an Frauenprojekte. Und ich betreue auch Mentees außerhalb des Unternehmens.
Was macht Sie als Mentorin aus?
Ich glaube, es kommt darauf an, im Gespräch die Selbsterkenntnis des anderen weiterzuentwickeln. Ich sehe mich als Soundingboard. Statt Antworten anzubieten, stelle ich erst einmal Fragen.
Für wen möchten Sie Mentorin sein?
Gern für eine Frau, die überlegt, welche Mosaiksteine neu in ihre Karriere passen oder die sich für die Arbeit in einem Familienunternehmen interessiert.
So wirst du Mentee von Isabel Bonacker:
Du bist eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Du bist selbstständig oder arbeitest in einem Unternehmen. Deine Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber du wünscht dir noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen.
Schreibe uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür du das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchtest. Außerdem brauchen wir deinen beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und deine Zusage, dass wir dich im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.DE abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So wirst du Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 01.04.2020.
Das Ziel
EMOTION möchte dich beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhältst du als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.