Kennt ihr schon unsere "Woman to Watch"-Reihe? Jeden Monat stellen wir bei EMOTION eine tolle Frau aus dem Mission Female Netzwerk vor. Diesen Monat: Jennifer Alves. Jennifer ist seit Juli 2021 Associated Partner bei der MHP Management- und IT-Beratung GmbH. Hier kommt ihr Karrierefragebogen mit den wichtigsten Learnings von ihrem beruflichen Weg!
Wer bist du und was machst du beruflich?
Mein Name ist Jennifer Alves, 48 Jahre jung, verheiratet und zuhause die Älteste von fünf Kindern. Durch und durch ein Gutmensch. Beruflich bin ich Salesforce Success Manager und Associated Partner bei einer Management- und IT-Beratung. Meine Aufgabe liegt darin, den Unternehmensbereich „Salesforce“ in People, Kompetenz, Sichtbarkeit und Kunden wachsen zu lassen. Salesforce ist eine CRM-Lösung für das Management von Kundenbeziehungen. Alle Abteilungen, einschließlich Marketing, Vertrieb, Kundenservice sowie Online- und stationärer Handel arbeiten auf einer gemeinsamen CRM-Plattform. So haben alle dieselbe Sicht auf ihre Kunden und können für das perfekte Kundenerlebnis sorgen. Auf Basis dieser Lösung bietet unser Team ganzheitliche Dienstleistungen, von der Entwicklung einer Strategie bis hin zum Live-Support an, mit Allem was dazu gehört.
Wie würdest du deine „Mission“ beschreiben?
Tue das, was du gut kannst. Begeistere dich und andere. Teile dein ganzes Wissen, damit andere und du selbst wachsen können.
Meine Aufgabe sehe ich darin, Menschen zuzuhören, zu begeistern und zu helfen. Das ist sowohl privat als auch beruflich meine Mission. Meine Passion ist es, Mitarbeiter:innen zu motivieren und zu begeistern und mit ihnen unsere Kunden davon zu überzeugen, dass gute Kundenbetreuung ein „must have“ und schon lange kein „nice to have“ mehr ist.
Zudem setze ich mich dafür ein, dass das Miteinander gleichberechtigt, gerecht und bunt wird. Weil ich davon überzeugt bin, dass es nicht wichtig sein sollte, wo ein Mensch herkommt, woran ein Mensch glaubt, wen ein Mensch liebt. Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist: Passt dieser Mensch auf zur Position, den wir mit einer neuen Persönlichkeit besetzen wollen, passen die Fähigkeiten, die Motivation - und inwieweit kann dieser Mensch unser Unternehmen mit Themen bereichern, an die wir heute noch nicht gedacht haben? Welchen Mehrwert bringt uns genau dieser Mensch für unsere Unternehmen und Kolleg:innen?
Worauf bist du besonders stolz, wenn du auf deine bisherige Karriere blickst?
Dass ich trotz der ganzen Widerstände und all den Zweiflern ich selbst geblieben bin. Ich habe viel gesehen und erlebt, habe mich immer schnell in Teams einfinden können und man kann sich auf mich verlassen. Bei all den bestehenden Spielregeln eines Unternehmens war ich immer offen, kompetent, hilfsbereit, bestimmend, zielstrebig und ich. Ich bin überaus teamfähig und verliere nie das große Ganze aus dem Blick. Ich achte immer darauf, dass niemand aus dem Team verloren geht und das jede:r das bekommt, was nötig ist, um den gemeinsamen Weg zu unterstützen.
Welche ist aktuell deine größte berufliche Herausforderung?
Wie sicher viele denke ich stetig darüber nach, wie man sich als Führungskraft so aufstellt, dass Mitarbeiter:innen ihre Passion und ihre Motivation finden und behalten können. Wie schaffe ich es, dass die Kolleg:innen zwar nach rechts und links schauen, aber immer wieder feststellen, bereits bei einem tollen Arbeitgeber zu sein und daher im Unternehmen bleiben wollen? Die aktuelle Lage am Berufsmarkt könnte für einen Arbeitssuchenden im IT-Umfeld besser nicht sein.
Dazu kommt noch, dass wir uns in den letzten Jahren an sehr viele Regeln halten mussten, die uns auferlegt wurden. Sich jetzt endlich selbstbestimmt fühlen zu wollen und sich nach etwas Neuem umzuschauen, ist natürlich normal. Gerne würde ich mich dazu austauschen wollen, welche kreative Ideen andere haben, um Mitarbeiter zu halten und zu motivieren – und das gerne branchenübergreifend. Durch das Teilen von Leadership-Ideen werden wir alle bessere Führungskräfte.
Was tust du, wenn eine berufliche Situation nachts nicht schlafen lässt?
Das habe ich bisher noch nicht erlebt. Außer am ersten Arbeitstag in einem neuen Unternehmen. Ansonsten ist mir mein Schlaf heilig. Ich achte darauf, mir den Kopf immer wieder frei zu machen, auflangen Spaziergängen oder indem ich Themen, die mich beschäftigen und eventuelle Lösungen dafür zu Papier bringe.
Welche Begegnung mit einer Frau (im Beruflichen oder Privaten) hat dich besonders geprägt?
Es gibt viele Frauen, die mich bisher inspiriert und geprägt haben. Das liegt daran, dass ich mir immer Vorbilder gesucht habe. Angefangen bei meiner Mom, meiner Großtante, einer Klassenlehrerin oder meiner Trainerin zum Telefoncoach. Aber eine hat mich besonders geprägt.
Das erste Mal bin ich ihr 2002 auf der IT-Messe "Cebit" begegnet. Ich saß in einem Vortrag von Microsoft. Ich, sie und zwei andere Teilnehmerinnen waren die einzigen Frauen in diesem Raum, in dem etwa 200 Menschen saßen. Ich saß in der ersten Reihe – der Vortrag hatte noch nicht begonnen – als mich eben diese Frau ansprach und mich fragte, ob ich kurz auf ihre Tasche aufpassen könnte. Dann stand sie auf, ihr wurde ein Mikro angesteckt, sie lächelte in die Runde und sagte: "Mein Name ist Rachel Tan und ich freue mich, dass Sie die Zeit gefunden haben, mir heute zuzuhören." Darauf folgte ein Witz und der gesamte Raum lachte. Binnen Sekunden hatte sie mich und viele andere mit ihrem Wissen, ihrer Kompetenz und ihrer Strahlkraft begeistert. Danach habe ich sie angesprochen – Rachel war offen, freundlich und hilfsbereit und hat Schritte in die Wege geleitet, um das Unternehmen, für das ich damals tätig war, zum Partner von Microsoft zu machen.
Heute ist Rachel Linnemann immer noch ein Teil von Microsoft. Ich beobachte ihre Karriere aus der Ferne und finde es großartig, für was sie in der Öffentlichkeit beruflich und in Sachen Werte steht. Ich habe es ihr nie gesagt, aber sie ist einer meiner Vorbilder und hat meinen Weg sehr geprägt.
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