Wenn sich die Periode verspätet oder ganz ausbleibt, denken viele zuerst an eine Schwangerschaft. Dabei kann ein unregelmäßiger Zyklus viele Ursachen haben – zum Beispiel Stress.
Triggerwarnung: Dieser Text thematisiert Essstörungen.
Periode verspätet? Diese Schwankungen sind normal
Viele gehen davon aus, dass der Menstruationszyklus genau vier Wochen, also 28 Tage, dauert. Bei der Verwendung einiger hormoneller Verhütungsmittel, zum Beispiel der Pille, ist das in der Regel auch so. Der natürliche Zyklus ohne Verhütung variiert in seiner Dauer jedoch häufig, hier gelten Zykluslängen zwischen 21 und 35 Tagen als "normal". Alles, was außerhalb dieser Spanne liegt, ist damit natürlich nicht "unnormal", hat aber häufig einen oder mehrere Auslöser.
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Verspätete Periode = Schwangerschaft?
Nicht unbedingt. Dafür, dass sich die Periode verschiebt oder gar nicht kommt, kann es viele Gründe geben. Während einer Schwangerschaft, mit Einsetzen der Menopause oder beim Stillen setzt die Periode auf natürliche Weise aus. Aber auch "nicht natürliche" Faktoren wie Stress, Gewichtsschwankungen, exzessiver Sport oder Krankheit können den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und dafür sorgen, dass die Periode zu spät kommt oder ganz ausbleibt (Amenorrhö).
Die häufigsten Ursachen
Die häufigsten Gründe für einen unregelmäßigen Zyklus sind:
Stress Stresshormone werden im gleichen Teil des Gehirns gebildet wie die Hormone, die für die Steuerung des weiblichen Zyklus zuständig sind – im Hypothalamus. Jede:r hat eine andere Toleranzgrenze und nimmt Stress unterschiedlich wahr. Egal ob emotionale Krise, Stress im Job oder ein vermeintlich kleiner Auslöser: Stress kann den Zyklus ganz schön durcheinanderbringen und zu einer verspäteten Periode oder Amenorrhö führen. Auch Reisen oder die Veränderung von Routinen können für den Körper Stress bedeuten.
Krankheit Sind wir krank, fokussiert sich der Körper darauf, gesund zu werden und stellt weniger überlebenswichtige Prozesse, wie die Menstruation, hinten an. Schon eine kleine Erkältung kann daher den Menstruationszyklus beeinflussen.
Essstörungen Hier können sowohl psychische als auch körperliche Folgen der Erkrankung zu einer verspäteten oder ausbleibenden Periode führen. Der Körper braucht Fettgewebe, um das weibliche Geschlechtshormon Östrogen zu produzieren. Ist nicht genug Fettgewebe vorhanden, bleiben Eisprung und damit die Periode aus. Auch starkes Übergewicht kann den Körper überfordern und zu Schwankungen im Zyklus führen.
Leistungssport Starke körperliche Anstrengung kann den Zyklus von Menstruierenden ebenfalls beeinflussen. Der Körper braucht Energie für die Monatsblutung – davon ist durch den übermäßigen Sport schlichtweg nicht mehr genug übrig. Auch ein geringer Körperfettanteil bei Leistungssportler:innen kann dazu führen, dass nicht genug Östrogen für einen Eisprung gebildet wird.
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Hormonerkrankungen Krankheiten wie beispielsweise das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder Störungen der Schilddrüse können den Hormonhaushalt und damit die Periode beeinflussen.
Verhütung Einige hormonelle Verhütungsmittel, wie zum Beispiel die Minipille oder Hormonspirale, können starken Einfluss auf die Periode nehmen oder sie sogar ganz unterdrücken. Auch nach dem Absetzen dauert es hier vermutlich einige Zeit, bis sich der Hormonhaushalt wieder eingependelt hat.
Wenn deine Periode wiederholt ausbleibt oder zu spät kommt, die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht oder du Probleme mit sehr starken Blutungen hast, wende dich bitte an deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen. Diese helfen dir, die Ursachen zu klären.
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