Im privaten Leben und konsumieren wir längst ökologischer. Höchste Zeit, auch über Nachhaltigkeit im Büro nachzudenken – und zu handeln! Zwölf kleine und größere Tipps für den bewussten Umgang mit Ressourcen im Job.
1. Papiermüll reduzieren
Dass nicht jede Mail ausgedruckt werden muss, wissen wir längst. Aber auch an anderen Stellen lässt sich Papier sparen: doppelseitig ausdrucken oder etwa wiederverwendbare Büroutensilien benutzen – wie die Briefumschläge von Superwaste. Schön sind sie zur Belohnung auch! Oder: die Küchenrolle abschaffen und ersatzweise alte Kleidungsstücke verwenden, die zu kaputt sind, um gespendet zu werden: in kleine Stofflappen schneiden und noch mal zum Abwischen eine Ehrenrunde drehen lassen.
2. Lunchboxen anschaffen
Das Essen vom Asiaten nebenan muss auch nicht in den üblichen Papp- oder Styroporschachteln geholt werden. Lieber selber Boxen besorgen und in der Büroküche lagern. Oder ein Transportbehälter-Pfandsystem nutzen, wie das von Rebowl. Funktioniert wie die Recup-Becher.
3. Ökostrom!
Apple war Vorreiter, seit April 2021 nutzt auch Facebook ausschließlich Ökostrom. Wer es also noch nicht getan hat: Stromanbieter oder Tarif wechseln. Denn Ökostrom, der aus Wind, Sonne oder Wasser gewonnen wird, ist fast CO2-neutral. Auf utopia.de lassen sich die Stromanbieter vergleichen.
4. Licht mieten
Einerseits brauchen wir genug Helligkeit, um produktiv zu arbeiten, andererseits verbraucht Licht eine Menge (Öko-)Strom. Beleuchtungskonzepte auf Mietbasis können helfen, die optimale Balance zu finden. Die Deutsche Lichtmiete baut die Beleuchtung ein, passt sie an die Bedürfnisse an und wartet sie. So kann Geld und Strom gespart werden. lichtmiete.de
5. Geschirrhandtücher, Schwämme und Co. nachhaltig waschen
Auch in der Büroküche können Ressourcen geschont werden. Dreckige Spülschwämme, Geschirrhandtücher und Lappen sammeln, bis eine Waschladung zusammengekommen ist, mit nach Hause nehmen und mit nachhaltigem Waschmittel bei 60 Grad durchwaschen.
6. Energiesparmodus aktivieren
Ein simpler Klassiker, aber nicht alle nutzen die sinnvolle Computereinstellung. Bei einer Bildschirmpause, die länger als 30 Minuten ist, lohnt es sich sogar, den Computer ganz auszuschalten. Das spart jedes Jahr etwa 27,6 Kilowattstunden Strom pro Arbeitsplatz.
7. Geschäftsreisen vermeiden
Haben wir durch die Pandemie gelernt: Die meisten Geschäftsreisen können auch ein Zoom-Call sein. Der Verband Deutsches Reisemanagement schätzt, dass 2020 insgesamt bis zu 50 Milliarden Euro weniger für Dienstreisen ausgegeben wurden. Selbst wenn die Welt wieder mobiler wird: überdenken, ob es wirklich sein muss! Und falls ja: möglichst mit der Bahn statt dem Flieger.
8. Einkäufe checken
Während zu Hause die Biomilch im Kühlschrank steht, benutzen viele im Job noch ahnungslos Stifte mit Lösungsmitteln, Einmal-Druckerpatronen oder Papier aus illegaler Abholzung. Shops wie memo.de oder dieumweltdruckerei.de bieten ökologische Produkte an. Auch der Einkaufsvorgang lässt sich optimieren. E-Commerce produziert nämlich ordentlich CO2. Das Web-Plug-inYook zeigt beim Einkauf den Effekt auf das Klima. Damit wird zum einen Awareness geschaffen. Außerdem kann der verursachte CO2-Ausstoß direkt mit einem Beitrag für Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden.
9. CO2-Emissione analysieren
Wer alle CO2-Emissionen des Unternehmens genau kennen will, kann sie mit der Software Plan A (oder der deutschen Alternative Planetly) tracken lassen. Damit können Unternehmen erkennen, ob sie eher bei der Elektrizität, den Reisen oder etwa bei ihren Cloud-Servern auf klimafreundlichere Alternativen umsteigen sollten. Die daraus abgeleiteten Ziele und Strategien werden dokumentiert und ausgewertet.
10. Bewusstsein schaffen und fördern
Haben Sie vielleicht einen Moralapostel im Team, der gern das Licht auf der leeren Toilette ausknipst oder auf Produkte mit dem Siegel „Blauer Engel“ besteht? Toll! Bestärken Sie ihn oder sie und probieren Sie vor allem die Vorschläge auch aus. Je mehr Leute im Team von selbst nachhaltig mitdenken, desto besser!
11. Strategisch umdenken
Alles schön und gut, aber könnte nicht das ganze Unternehmen nachhaltiger werden? Vermutlich ja. Die Non-Profit-Organisation Planetgroups hilft bei der Antwort: Sie analysiert den Istzustand von Unternehmen und entwickelt Strategien, um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Innerhalb des Unternehmens bilden Mitarbeiter*innen eigene Planetgroups, die den Weg des Unternehmens begleiten und von den externen Planetgroups unterstützt werden.
12. Grüne Jobs
Manche Jobs sind per se klimafreundlicher als andere – viele der Care-Berufe etwa. Aber auch alle anderen Jobs können beim nachhaltigen Wandel mithelfen: Das Netzwerk Grüne Arbeitswelt führt durch zahlreiche Branchen, ob Produktion, Tourismus oder Handwerk. Es braucht etwa Dachdecker*innen, die Solarpaneele aufbauen und sich mit Ökodämmstoffen auskennen.

Dieser Text erschien auch in der aktuellen Ausgabe der Working Women – DAS Magazin für Frauen rund um Jobtrends, New Work und Gründung!
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