Cassandra Rhodin stammt aus einer kunterbunten Familie mit viel Fantasie. Heute setzt sich mit nachhaltiger Kindermode für Frauen weltweit ein.
Mit viel Fantasie zum eigenen Label
Cassandra Rhodins Familie war nicht reich, aber bunt. Der Urgroßvater Zirkusdirektor, die anderen Maler*innen, Balletttänzer*innen, Zauberer. "Das hat mich geprägt. Ich hatte nicht viel Spielzeug, aber Fantasie. Ich habe den ganzen Tag gemalt", erzählt die Schwedin. Was sich dann doch bezahlt gemacht hat: Die süßen Prints ihrer nachhaltigen Kindermode entwirft Rhodin selbst. Und "Mini Rodini" verkauft sich von Kanada bis Südkorea.
Desillusioniert von der Modebranche
"Ich hatte als Illustratorin für die 'Vogue' gearbeitet und war desillusioniert von der Modebranche. Ich dachte, ich könnte es besser machen“, sagt Rhodin über ihre Anfänge. "Und hab erst mal alles falsch gemacht. Ich bestellte Tonnen von Klamotten, ohne Abnehmer zu haben. Nachts lag ich wach, hochschwanger, und mir schossen Gedanken durch den Kopf wie: 'Oh Gott, was mache ich nur? Ich bin total verrückt.' All mein Erspartes war weg." Aber dann kamen das Baby und 80 Kisten voller Entwürfe, es gab kein Zurück mehr. "Ich war wie Forrest Gump, klemmte mir einen Stapel Klamotten unter den Arm und ging nach New York."
Genderneutrale Kleidung zu fairen Preisen
Durch Zufall traf Rhodin einen japanischen Entrepreneur, der alles haben wollte und noch mehr bestellte. Der Grundstein war gelegt. Dass die Entwürfe unisex sind, ist Absicht. "Kinder sollten frei sein in ihrer Entscheidung. Wir machen auch pinkfarbene Kleider, aber wir sagen an keiner Stelle: Die sind für Mädchen", so Rhodin. "Außerdem nervt es mich, wenn Leute sagen: 'Deine Klamotten sind zu teuer.' Nein, das ist genau der Preis, den sie haben müssen. Wir sagen, Mode soll für alle da sein. Vergessen dabei aber die Frauen, und es sind fast immer Frauen, in den Fabriken. Wenn etwas billig ist, bezahlt jemand anderes dafür."
Hier geht's zu Cassandras Shop: minirodini.com
Den Artikel findet ihr auch in der neuen WORKING WOMEN (S. 39).
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