Du fragst dich, warum dir bestimmte Produkte nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen? Motivationspsychologe Dr. Krishna erklärt das „Always In Mind”-Phänomen, wie es dazu kommt und gibt Tipps, wie du dennoch verantwortungsvolle Kaufentscheidungen triffst, statt unüberlegt „Spontankäufe“ zu tätigen. Außerdem: Wir haben gefragt und ihr habt geantwortet. Wir verraten, welche Wünsche unsere EMOTION Community nicht mehr loslassen.
Wer kennt es nicht: Beim Stadtbummel entdecken wir ein Produkt, das wir toll finden, dann aber doch nicht kaufen. Noch Tage später müssen wir an das schöne Kleid, den praktischen Laptop oder den gemütlichen Liegestuhl für den Garten denken und grübeln darüber nach, ob wir nicht hätten zuschlagen sollen.
Von der EMOTION Community wollten wir daher wissen: „Was steht ganz oben auf deiner Wishlist? Wovon träumst du schon seit Ewigkeiten und warum hast du es dir bisher noch nicht gegönnt?“
Für dieses Phänomen hat Motivationspsychologe Dr. Anand Krishna von der Universität Würzburg eine Erklärung parat und erläutert, wie es zu dem Fokus auf bestimmte Produkte, den sogenannten Always In Mind-Produkten, kommt. Außerdem erfährst du, wann man sich für oder gegen einen Kauf entscheiden sollte – und wie man sich einen Wunsch aus dem „Kopf schlägt”.
Was ist das Always In Mind-Phänomen?
Bei dem Always In Mind-Phänomen schwirrt bei Konsument:innen über Wochen oder gar Monate immer wieder ein bestimmter Wunsch nach einem Produkt im Kopf herum, den sie sich aber bislang nicht erfüllt haben. Die Gründe, warum sie das Produkt nicht erworben haben, sind vielfältig, weiß Dr. Krishna. So zum Beispiel, weil das Produkt gerade ausverkauft und somit schlecht verfügbar ist. Oder aber, die Konsument:innen sind sich nicht sicher, ob die Vorteile des Wunschproduktes dessen Kosten aufwiegen können. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Konsument:innen auf den richtigen Anlass warten, um sich den Wunsch zu erfüllen – so etwa auf die Hochzeit der besten Freundin, um die lang ersehnten Schuhe zu erwerben und dann direkt auch vorführen zu können.
Wann soll ich ein Always In Mind-Produkt kaufen und wann lieber nicht?
Sagen wir mal, du hast dein verfügbares Budget überprüft und könntest dir dein Always In Mind Produkt leisten (Tipps gibt es hier). Nun fragst du dich bestimmt, was dabei helfen kann, sinnvoll über den Kauf eines solchen Herzenswunsches zu entscheiden? „Grundsätzlich solltest du dir die Frage stellen, welche Bedürfnisse durch das Produkt befriedigt werden und, welche Kosten das Produkt mit sich bringt. Also führst du am besten eine klassische Kosten-Nutzen-Analyse durch“, erklärt Dr. Krishna. Herausfordernd käme hinzu, dass ein bestehender Wunsch, ein Produkt zu besitzen, unser Denken verzerren kann. „Wir neigen dazu, die Vorteile des Produkts überzubewerten und die Nachteile auszublenden oder herunterzuspielen“ erläutert der Psychologe.
Tipp #1: Konkreten Nutzen formulieren
Um also zu identifizieren, was ich wirklich von dem Produkt habe, reicht es nicht, einfach nur ein vages Argument zu formulieren. Du solltest den Nutzen konkret formulieren können. Ebenso solltest du formulieren können über welchen Zeitraum sich dieser Nutzen erstreckt und wie oft du davon im Alltag profitieren wirst.
Ein Beispiel – ein Laptop:
Willst du unbedingt einen neuen Laptop, musst du sagen können, was daran eine Verbesserung im Gegensatz zu deinem bestehenden Laptop ist und wie oft du in der Praxis wirklich von dieser Verbesserung profitieren wirst. Ist deine alte Tastatur fehlerhaft, sodass du doppelt so lange zum Tippen brauchst, wäre ein neuer Laptop eine klare Verbesserung, die du bei jeder Verwendung des Laptops merken würdest. Solltest du den Laptop also öfter nutzen, ist das ein klar artikulierter Grund für einen Kauf – zumindest, wenn du den Einkaufspreis gut verschmerzen kann.
Tipp #2: Die Einzigartigkeit des Produktes infrage stellen
Bei Erlebnissen und manchen anderen Produktkategorien kann dieses Vorgehen schwieriger sein – was zum Beispiel ist der artikulierbare Nutzen eines ausgedehnten Urlaubs? „Hier kann es helfen, explizit Vergleiche zu Alternativen zu ziehen, um festzustellen, ob an dem Always In Mind-Produkt etwas Einzigartiges ist“, meint der Psychologe.
Ein Beispiel – der Urlaub:
Vielleicht kannst du artikulieren, dass zwei Wochen auf den Bahamas dein Stresslevel senken, deine Reiselust befriedigen und dich glücklicher machen würden. Aber wie sehr profitierst du davon im Alltag? Kann eine andere günstigere und/oder kürzere Reise, zum Beispiel nach London, in Kombination mit zwei Wochen Ruhe auf dem eigenen Balkon das gleiche Bedürfnis erfüllen? Es könnte also in diesem Fall mehr auf die Zeit und die Ruhe ankommen, was dir ein zugrundeliegendes Bedürfnis aufzeigt. Dadurch bist du vielleicht besser in der Lage einzuschätzen, ob die Bahamas wirklich notwendig sind, um meinem Wunsch nach Ruhe zu begegnen.
Tipp #3: Neue Gewohnheiten entwickeln
Schlägst du bei bestimmten Dingen etwa aus einer Gewohnheit heraus zu, kann das Angewöhnen eines alternativen Verhaltens helfen. „Wichtig ist, dass das alternative Produkt wenigstens in Teilen das gleiche Bedürfnis ansprechen muss wie das Produkt, das dir im Kopf herumschwirrt“, so Dr. Anand Krishna.
Ein Beispiel – saisonale Kleidung:
Statt jedes Jahr im Sommer ein neues Kleid und im Winter einen dicken Mantel zu kaufen, könntest du dir auch angewöhnen, zweimal im Jahr an Kleidertauschbörsen teilnehmen und deine alten Teile dort gegen Neues eintauschen. Das schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern ist zugleich nachhaltiger. Alternativ kannst du aber natürlich auch versuchen, die wiederkehrenden Gedanken an ein Produkt wiederholt mit etwas zu assoziieren, das ihm eine andere Bedeutung gibt oder vielleicht sogar negativ behaftet ist.
Tipp #4 – Sorgfältiges Abwägen
Als letzte Option gibt es noch die sogenannte Stimuluskontrolle. Der Always in Mind-Wunsch wird meist durch wiederkehrende Stimulation ausgelöst, das können zum Beispiel Werbeanzeigen oder Erlebnisse sein. Es kann helfen, diese Auslöser zu erörtern und ihnen zukünftig aus dem Weg zu gehen.
Ein Beispiel – Versuchungen meiden
So kannst du beispielsweise vermeiden, an dem Schaufenster vorbeizugehen, indem du das hübsche Kleid entdeckt hast, rät der Experte.
Wenn du diese Gedanken abgewogen hast und feststellst, dass ein Produkt oder Wunsch dein Bedürfnis doch nicht so gut befriedigen kann, solltest du von einem Kauf absehen.
Bezahlung nach 30 Tagen: Unterstützung bei der Kaufentscheidung
Es gibt Strategien, mit den Always In Mind-Wünschen umzugehen. Wenn du doch nach sorgfältigem Abwägen zu dem Entschluss gekommen bist, dir deinen Wunsch zu erfüllen, könnte dir vorbehaltlich Kreditwürdigkeitsprüfung der kostenlose Service von PayPal Bezahlung nach 30 Tagen helfen. Die Vorteile: Die Käufer:innen können so die Ware nach Erhalt in Augenschein nehmen und überprüfen, ob sie das Produkt wirklich wollen und es ihren Vorstellungen entspricht. Bezahlst du mit der Bezahlung nach 30 Tagen, ist kein weiterer Schritt mehr nötig, um dein Always In Mind-Produkt zu kaufen. Die Abbuchung erfolgt dann automatisch nach 30 Tagen per Lastschrifteinzug vom Bankkonto – eine Überweisung ist nicht mehr nötig. Zudem haben PayPal-Kund:innen die Möglichkeit, die Zahlung einmalig sogar um bis zu 54 Tage – gegen eine vom Warenkorb abhängige Gebühr – zu verschieben.
Der PayPal-Service Bezahlung nach 30 Tagen kann auch eine Unterstützung sein, wenn zum Beispiel, der gewünschte Laptop reduziert angeboten wird, aber dein Gehalt noch nicht da ist. Die Bezahloption Bezahlung nach 30 Tagen von PayPal kann helfen, zeitkritische Angebote zu nutzen, um langersehnte Produkte zu kaufen. Mit der „Bezahlung nach 30 Tagen“ hast du mehr Spielraum und kannst die Ausgabe in den Folgemonat verschieben.
Wie du siehst, ist es für verantwortungsvollen Shopping wichtig, die eigenen Finanzen und auch Wünsche im Auge zu behalten. So spricht auch nichts dagegen, sich ab und an einen lang ersehnten Herzenswunsch zu erfüllen.
Hier kannst du dir weitere Tipps für den bewussten Umgang mit Geld holen.