Wie treffen wir Kaufentscheidungen? Und wie schaffen wir es, möglichst nur solche zu treffen, die uns auch auf lange Sicht glücklich machen? Wir haben Tipps für jeden Shopping-Typ.
Kaufe ich mir die Bluse? Gönne ich mir die Konzerttickets? Belohne ich mich selbst mit einer Reise? Oder brauche ich wirklich den neuen Laptop, obwohl mein alter noch einwandfrei funktioniert? Kennst du das auch, dass du zögerst – und dann zuschlägst? Aber vielleicht hast du auch schon erlebt, dass du deinen Einkauf bereust?
Wir haben uns von dem Motivationspsychologen Dr. Anand Krishna von der Universität Würzburg erklären lassen, welche Mechanismen da in unserem Kopf ablaufen und wie du gute Kaufentscheidungen triffst, die zu dir passen. Denn das ist bei jedem Shopping-Typ ein bisschen anders.
Warum shoppen wir? Ein Experte erklärt die vier Schritte zur Kaufentscheidung
Der Prozess bis zur Kaufentscheidung läuft theoretisch gesehen immer gleich ab. Laut Psychologe Dr. Krishna führen uns vier Schritte zur Kasse. Denkst du gerade nicht an ein Produkt, dann sieht Krishna dich in einem Ruhezustand. Wird dir dann ein Bedürfnis klar, bist du sozusagen aktiviert. "Das kann durch eine Werbung, die dich anspricht, oder durch die beste Freundin, die dir ihre neue Jeansjacke vorführt, ausgelöst werden. Vielleicht bist du auch an einem Restaurant vorbeigekommen, es duftet lecker aus der Küche und du bemerkst, wie hungrig du bist", erläutert Krishna.
Wenn du dann beschließt, dein Bedürfnis zu befriedigen, indem du etwas kaufst, dann kommst du zur Produktentscheidung. Willst du dir im Supermarkt ein paar Zutaten für das Abendessen kaufen oder nimmst du in einem Restaurant Platz? Siehst du dich nach einer Jeansjacke um oder erinnerst du dich daran, dass dein Kleiderschrank schon lange um ein anderes Teil ergänzt werden sollte? "Bis du dich für ein Produkt entscheidest und eine Kaufentscheidung triffst, beeinflussen dich eine ganze Reihe von Faktoren", fasst der Experte zusammen.
Die vier Schritte zur Kaufentscheidung:
- Ruhezustand
- Bedürfnis
- Produktentscheidung
- Kaufentscheidung
Welcher Shopping-Typ bist du? Verstehen, wie Wünsche reifen
Und an dieser Stelle kommen verschiedene Shopping-Motive ins Spiel, von denen Psychologe Dr. Krishna ausgewählte erläutert. "Denn welche Stimmungslagen und welche Einflussfaktoren in diesem Prozess für dich relevant sind, hängt auch damit zusammen, welche Motive für dich besonders wichtig sind", erläutert Dr. Krishna. Wenn du verstehst, wie du selbst beim Shopping tickst, kannst du dein eigenes Kaufverhalten hinterfragen und bessere Entscheidungen treffen. Die Gefahr, Fehlkäufe zu tätigen oder dein Budget zu sprengen, wird damit deutlich geringer.
Diese fünf Motive gibt es:
1. Kauf nach Wohlbefinden: Der Genussmensch
Du versprichst dir von deinem Kauf Genuss und Wohlbefinden? Auf der Suche nach diesen Gefühlen greifen Genussmenschen, wenn sie in der Stimmung sind, recht schnell nach Artikeln, die ihnen noch mehr Befriedigung versprechen – und zwar ungeachtet möglicher Konsequenzen. "Sie neigen eher zu Spontankäufen", sagt Psychologe Krishna.
Der Expertentipp:
"Andererseits kann auch schon ein relativ kleiner Impuls von Spontankäufen abhalten, wenn es nur um Genuss geht", weiß Krishna. Zum Beispiel hilft ein kleiner Zettel im Portemonnaie oder ein Post-it am Laptop mit der Aufschrift "Stopp", um ungewollte Impulskäufe einzudämmen.
2. Vermeidung von Kaufreue: Der Sicherheitsmensch
Du wägst jederzeit gründlich ab, brauchst recht lange für Entscheidungen und bist stets darauf aus, mögliche negative Konsequenzen abzuwenden? Dann gehörst du definitiv zu den Menschen mit einer starken Sicherheitsorientierung. Damit bist du weniger anfällig für Impulskäufe, die dir im Nachhinein gar keine Freude bereiten. Aber du tust dich auch schwer, dich zu Entscheidungen durchzuringen, da du zu jeder Zeit damit befasst bist, Kaufreue zu vermeiden.
Das kann problematisch sein. Denn wenn du dich bereits nach sorgfältigem Abwägen für den Kauf eines Produkts entschieden hast, du dann aber aus Unsicherheit und Angst vor einem Fehlkauf nicht zuschlägst, stellst du dir natürlich selbst ein Bein. Ein Beispiel: Du möchtest dir ein Fahrrad zulegen, denn du möchtest deine Wege im Alltag künftig damit erledigen. Du hast dich gründlich informiert, Angebote verglichen und dich für ein bestimmtes Modell entschieden. Und nun hindern dich Ängste und Sorgen am letzten Schritt, dem Kauf?
Der Expertentipp:
Der Psychologe Krishna empfiehlt: "Geh in so einem Fall noch einmal deine Argumente für den Fahrradkauf durch. Vielleicht hilft es dir auch, sie schriftlich festzuhalten. Eine komplette Sicherheit gibt es natürlich nicht, aber das kann helfen, dir unnötige Hemmungen zu nehmen." Und dann gibt es dein präferiertes Fahrradmodell plötzlich im Angebot besonders günstig, obwohl du den Kauf eigentlich erst im nächsten Monat tätigen wolltest? Als sicherheitsorientierter Mensch könnte dir in diesem Fall der kostenlose PayPal-Service Bezahlung nach 30 Tagen helfen. Die Käufer:innen können so die Ware nach Erhalt in Augenschein nehmen und die Zahlung wird nach 30 Tagen nur abgebucht, wenn die Käufer:innen sie nicht zurückgesendet haben. Bezahlung nach 30 Tagen bringt so beispielsweise Sicherheitsmenschen noch mehr Flexibilität. Die Zahlungsmöglichkeit bietet PayPal-Kund:innen ein reibungsloses Einkaufserlebnis: Der Betrag wird automatisch nach 30 Tagen per Lastschrifteinzug abgebucht, Kund:innen müssen also keine Überweisung mehr tätigen.
3. Shopping als Stimmungsaufheller: Der emotionale Typ
Du shoppst, um deine Stimmung aufzuhellen? Weil dich ein neues Paar Sneaker glücklich macht? Weil du Süßigkeiten liebst, zieht es dich zum Konditor? "Es ist keine Schande oder keine Charakterschwäche, wenn man es genießt, sich Schönes zu kaufen. Problematisch wird es in dem Moment, in dem du dein Budget überstrapazierst oder bemerkst, dass du dir lauter Dinge zugelegt hast, die dir vielleicht in dem Moment gefallen, denen du aber danach nichts mehr abgewinnen kannst und du den Kauf bereust", so der Experte. "Wenn Shopping zu deiner Standardstrategie zur Stimmungsregulation wird, solltest du gegensteuern."
Der Expertentipp:
Erinnere dich selbst an andere Möglichkeiten, die dich aufheitern. Vielleicht sind das Sport, deine Freund:innen oder Hobbys. Du kannst dich auch selbst regulieren, indem du dir für diese Gute-Laune-Einkäufe ein monatliches Zusatzbudget einplanst – das du dann aber auch nicht überschreitest.
Und noch ein Hinweis: Wer vermehrt Kontrollverlust beim Kaufen erlebt und darunter leidet, sollte sich umgehend psychologische Hilfe holen. Kaufsucht, also zwanghaftes Kaufverhalten, sind ernst zu nehmende Probleme.
4. Schnelles Überstrapazieren des Budgets: Spontankäufer:in
Spontankäufer:innen müssen keine schlechte Stimmung regulieren, sondern sie finden einfach Gefallen an einem Produkt und dem Konsum. Problematisch wird dieses Konsumverhalten, wenn du dein Budget überstrapazierst mit zu vielen spontanen Einkäufen.
Der Expertentipp:
Achte auf dich, dass du nicht bei jedem Sonderangebot spontan zuschlägst. Lass dich von vermeintlichen Schnäppchen, reduzierten Preisen oder Hinweisen, dass es bald ausverkauft ist, nicht zum Kauf von Dingen treiben, die du eventuell gar nicht benötigst. Stell dir bei einem Kaufimpuls die Frage: Will ich das nur, weil es günstiger ist, oder habe ich wirklich was davon?
5. Gedanken kreisen um ein Produkt: Always in Mind-Käufer:in
Ein ganz bestimmtes Produkt geht dir nicht mehr aus dem Kopf? Immer wieder kreisen deine Gedanken um das neue Handy, das dir so gut gefällt, oder das schicke Sommerkleid? Du überlegst hin und her, ob du dir deinen Wunsch erfüllen möchtest oder ob das Loch in deinem Budget dann doch zu groß wäre? Vielleicht suchst du auch nach einem Anlass: Wäre das Kleid nicht perfekt für die Hochzeit der besten Freundin? Oder könntest du dich nach einer Prüfung mit dem Kauf selbst belohnen?
Der Expertentipp:
Es gibt Strategien, mit den Always in Mind-Wünschen umzugehen. Wenn du dich entschließt, dass du den Wunsch tilgen und die ständigen Gedanken daran aus dem Kopf bekommen möchtest, dann kannst du mit ein paar Tricks daran arbeiten. "Vermeide, an dem Schaufenster vorbeizugehen, in dem du das Sommerkleid entdeckt hast. Lies dir gezielt ein paar 'ehrliche' Bewertungen zu dem Smartphone-Modell durch, das du dir ausgeguckt hattest", rät Krishna. Denn in der Regel wirst du immer wieder an dein Wunschprodukt erinnert, weil du ihm – etwa in der Werbung – immer wieder begegnest. Versuche aktiv, ihm aus dem Weg zu gehen.
Wenn du dich schließlich für den Kauf entscheidest, hilft dir vielleicht der richtige Anlass oder ein Sonderangebot. Der PayPal-Service Bezahlung nach 30 Tagen kann eine Unterstützung sein, um deinen Always in Mind-Wunsch zu erfüllen. Etwa in dem Fall, dass das gewünschte Smartphone reduziert angeboten wird, aber dein Gehalt noch nicht da ist. Die Bezahloption Bezahlung nach 30 Tagen von PayPal kann helfen, zeitkritische Angebote zu nutzen, um langersehnte Produkte zu kaufen.
Bewusst genießen
Bist du dir selbst auf die Spur gekommen? Dann kannst du deine Entscheidungen in Zukunft noch besser verstehen, bewusster mit deinem Geld umgehen und genießen, wenn du dir etwas gönnst.
Hier kannst du dir weitere Tipps für den bewussten Umgang mit Geld holen.