So einsam und getrennt wie in der Corona-Phase haben sich viele noch nie gefühlt. Zeit für Verbundenheit: Wie du dich wieder mit dir und anderen verbindest.
Verbundenheit - von der Sehnsucht anzukommen
Wir alle wünschen uns das Gefühl von Verbindung. Diese innere Sehnsucht nach Verbundenheit zeigt sich vielleicht als Gefühl der Traurigkeit, Melancholie, der inneren Unruhe und Suche. Und so versuchen wir diese innere Leere zu stopfen, indem wir viel unternehmen, um uns mit unserer Umwelt zu verbinden, anderen zu gefallen, Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren. Durch unser Aussehen, unser Verhalten, unseren Beruf oder unsere Lebensweise versuchen wir Verbindung aufzubauen, werden vielleicht sogar zum People Pleaser. Und merken dennoch, dass etwas fehlt.
Die Verbindung im Außen hängt von uns selbst ab
Denn die innere Verbundenheit, nach der wir uns tief in uns sehnen, kann durch nichts im Außen gestillt werden. Niemand kann diese Leere füllen, außer wir selbst. Verbindung wird assoziiert mit Verständnis, Geborgenheit, Sicherheit, Zugehörigkeit, Liebe. Wenn wir verbunden sind, fühlen wir uns nicht allein, nicht getrennt von anderen oder uns selbst. Im Grunde ist es ein Wunsch nach unserem ursprünglichen Sein. Denn wir sind mit allem verbunden. Wir sind eins mit allem um uns herum.
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Fragen, um die eigenen Verbundenheit zu stärken
Wenn wir uns also nach Verbundenheit sehnen, ist das eine Einladung in uns hineinzuschauen. Hinzuhören, was unser Herz uns sagt.
- Was wünsche ich mir wirklich und von Herzen?
- Wie möchte ich leben?
- Was erfüllt mich und macht mich wirklich glücklich?
- Was möchte ich geben und in dieser Welt hinterlassen?
- Welche Gabe, welches Talent habe ich, das ich mit der Welt teilen darf?
Denn im Grunde geht es nicht ums Nehmen. Es geht vor allem ums Geben. Aus dem Herzen heraus etwas zu geben, das dich glücklich macht. Was deine Seele erfüllt.
Trennung ist nur eine Illusion
Vielleicht möchtest du dir heute die folgenden Fragen stellen: Was kann ich besonders gut, was fällt mir leicht und lässt mich frei fühlen? Wie finde ich zu mir selbst? Wenn du beginnst in dich hineinzuhören und den Kontakt zu deiner Intuition aufzubauen, erkennst du was dich wirklich glücklich macht. Was du brauchst, um dich wirklich geborgen, sicher, verstanden, geliebt und erfüllt zu fühlen. Denn dann entdeckst du, dass alles in dir ist, was du brauchst. Dass alles da ist, was du verzweifelt im Außen suchst. Dass du immer verbunden bist, eins mit allem. Und Trennung nur eine Illusion des Egos ist.
5 Schritte, um dich mit dir selbst zu verbinden
Aus meiner Erfahrung als Coach sind die folgenden Schritte die wichtigsten, um sich wieder mit sich selbst zu verbinden.
Schritt 1: Beginne den Augenblick bewusst wahrzunehmen
Ob mit Augen zu oder auf, versuche immer wieder in diesem Moment anzukommen. Dabei kannst du dir denken „Sei da“. Deine Achtsamkeit zu trainieren, ist so wertvoll und wichtig, um bewusster mit dir zu sein.
Schritt 2: Beginne mehr in dich hinein zu spüren und zu meditieren
Das heißt nicht, dass du stundenlang ruhig sitzen musst. Das kannst du natürlich, aber Meditation kann auch einfacher gehen, gerade zu Beginn. Nimm dir am Tag mindestens 20 Minuten Zeit, in denen du in dich hineinhörst. Spüre deinen Körper. Konzentriere dich auf deinen Atem. Nimm deine Gedanken und Gefühle wahr. Alles darf da sein. Je mehr wir annehmen, was gerade da ist, desto besser kann es gehen. Widerstand verstärkt, Annahme lässt los.
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Schritt 3: Nimm deine Gefühle wahr
Wenn das Gefühl eine Farbe hätte, welche wäre es? Welche Form hätte es? Welche Oberfläche? Nun kannst du dieses Gefühl auch verändern und zum Beispiel die Farbe so anpassen, wie es sich für dich gut anfühlt. Oder die Form.
Schritt 4: Höre auf deine Intuition
Deine Intuition ist dein Wegweiser, dein bester Freund. Sie weiß, was dich wirklich erfüllt und glücklich macht. Dabei muss der Verstand nicht hinten anstehen, sondern darf ein Team mit deiner Intuition bilden. Um deine Intuition stärker wahrzunehmen, ist intuitives Schreiben, gerade früh morgens direkt nach dem Aufwachen sehr hilfreich. Schreib einfach drauf los, ohne zu bewerten. Je häufiger du das tust, desto stärker wirst du deine Intuition wahrnehmen.
Schritt 5: Öffne dein Herz
Das ist für mich der wichtigste Schritt überhaupt: das eigene Herz wieder zu öffnen. Als Kind sind wir noch ganz frei und verbunden mit uns. Unser Herz ist geöffnet, wir können Liebe schenken und empfangen. Irgendwann erleben wir vielleicht eine Situation in der wir denken, es wäre sicherer unser Herz zu verschließen. Doch merken wir nicht, dass wir uns damit gar nicht schützen, sondern nur selbst verletzen. Denn wir trennen uns selbst von unserem Herzen, von der Liebe in uns. Wir trennen uns davon Liebe zu schenken, aber auch Liebe zu empfangen. Und dieses Gefühl der Trennung bleibt bestehen. Und ist der Grund für unsere Suche nach Verbindung. Das Schöne ist: wenn du wieder mit dir verbunden bist und dein Herz geöffnet hast, spürst du auch die Verbindung zu anderen wieder. Beziehungen werden leichter und liebevoller.
Alexandra Molina arbeitete nach ihrem BWL-Studium im Personalmanagement und Marketing eines internationalen Konzerns. Ihrem Interesse für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung folgten Ausbildungen zum zertifizierten Personal- und Business-Coach und Journey Practitioner nach Brandon Bays. Sie unterstützt Frauen dabei, sich wieder mit ihrer Intuition zu verbinden, Vertrauen aufzubauen und innere Freiheit zu erlangen. Mehr Coachingübungen findest du auch in ihrem neuen Buch „Mehr leben, mehr lieben, mehr lachen.“