Zur Ruhe kommen und die Welt gelassener wahrnehmen – wie uns der Buddhismus dabei helfen kann…
1. Jeden Tag ein paar Minuten meditieren
Buddhisten sind überzeugt, dass Meditation uns zur Erleuchtung führt. Denn nur durch Meditation könne man Klarheit, Stabilität, Vertrauen und Glückseligkeit finden. Im Buddhismus geht man außerdem davon aus, dass Meditation zu positiven Gefühlen wie Liebe, Geduld und Mitgefühl führe. Heißt: Wenn wir meditieren, sind wir langfristig weniger gestresst und weniger schlecht gelaunt. Klingt gut! Und probieren wir gleich mal aus. Einige Minuten am Tag reichen meist schon. Apps wie Calm, Headspace oder Balloon helfen dabei.
2. Jeden Tag jemandem ein Lächeln schenken
"Mitgefühl und Liebe sind keine bloßen Luxusgüter. Als die Quelle von innerem und äußerem Frieden, sind sie grundlegend für das Überleben unserer Spezies", sagt der Dalai Lama. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass man gleich besser gelaunt und entspannter in den Tag startet, wenn einem die Bäckerin ein freundliches Lächeln schenkt und einen schönen Tag wünscht? Buddhisten sagen: Glück hängt mit positiven Geisteszuständen wie Mitgefühl und Freundlichkeit zusammen. Sind wir also freundlich zu jemandem, verstärken wir seinen und unseren Glückszustand.
Also: bitte lächeln!
3. Weniger Sorgen machen
Wie oft bringen uns Probleme im Job, in der Familie oder im Freundeskreis um den Schlaf. Da denken wir die ganze Zeit über eine Lösung nach, zerbrechen uns den Kopf und machen uns viel zu viele Sorgen. Völlig unnötig, wenn es nach dem Buddhismus geht. Der Dalai Lama hat dazu einen sehr beeindruckenden Satz gesagt: „Wenn ein Problem gelöst werden kann, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Wenn nicht, sind Sorgen sinnlos.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
4. Mensch, ärgere dich nicht!
Im Buddhismus gilt Ärger als die negativste Kraft überhaupt, denn Ärger könne alles Gute mit einem Schlag zerstören. Und wie oft ärgern wir uns im stressigen Alltag über irgendwas oder irgendwen? Doch die Buddhisten sagen: Sich zu ärgern, bringt uns nicht weiter. Vielmehr sollten wir lernen, unsere negativen Gefühle zu kontrollieren und Gelassenheit zu üben. Oder wie der Dalai Lama es ausdrückt: "Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören." Konkretes Beispiel: Ein Kollege wirft uns vor, einen schlechten Job gemacht zu haben. Statt wütend zu werden und uns zu verteidigen, sollten wir ruhig bleiben und abwägen. Hat er Recht, gibt es keinen Grund, sauer zu sein, sondern wir sollten aus unserem Fehler lernen. Hat er Unrecht, gibt es noch weniger Grund, wütend zu sein, weil wir ja nichts falsch gemacht haben und er sich schlicht und einfach geirrt hat.
5. Genau das Gegenteil von dem tun, wonach uns eigentlich ist
Feuer wird nicht mit Feuer gelöscht, sondern mit Wasser. Und genauso verhält es sich auch mit negativen Gefühlen wie Wut und Ärger: Das genaue Gegenteil ist die Lösung. Stellen wir uns folgende Situation vor: Du hattest einen stressigen Tag bei der Arbeit und gehst ohnehin auf dem Zahnfleisch. Abends erwartet dich zu Hause das reinste Chaos: Die Kinder haben die Wohnung in ein Schlachtfeld verwandelt, dein Mann hat nicht aufgeräumt. Erste Reaktion: Du wirst wütend und schimpfst. Aber ganz ehrlich? Damit machst du vermutlich alles nur noch schlimmer und fühlst dich am Ende so richtig mies. Die Buddhisten sagen in so einem Fall: Gegenteiliges Verhalten bewirkt das gegenteilige Ergebnis. Also, probiere das nächste Mal, ruhig zu bleiben. Atme tief ein und aus, zähle langsam bis 10 oder gehe kurz aus dem Raum – was auch immer dir hilft. Und dann: Betrachte die Person, auf die du wütend bist, als einen Lehrer. Einen, der uns hilft, geduldiger, verständnisvoller und freundlicher zu werden und uns damit langfristig weiterbringt. So ungewohnt es auf den ersten Blick erscheinen darf: Sei dankbar, dass dieser Mensch dir gerade diese Situation beschert hat. Denn so kannst du daran wachsen und stärker werden (schließlich ist Geduld im Buddhismus ein Zeichen von Stärke).
6. Dankbar für Herausforderungen sein
"Jede schwierige Situation, die du jetzt meisterst, bleibt dir in der Zukunft erspart", sagt der Dalai Lama. Ist das nicht eine inspirierende Einstellung? Und würden wir nicht viel öfter ins kalte Wasser springen und Herausforderungen einfach anpacken, wenn wir wüssten, dass sie danach nicht wiederkommen? Und wenn doch, haben wir dann ja bereits gelernt, wie wir die Situation meistern und sie braucht uns keine Angst mehr zu machen.
7. Auch das geht vorbei
Es gibt einen simplen Trick, wenn einem mal wieder der Stress über den Kopf wächst. Frage dich: Wird mir diese Situation hier und jetzt in 10 Jahren überhaupt noch wichtig sein? Werde ich mich noch daran erinnern können, wenn ich im Sterben liege? Die Antwort wird in 99,9% der Fälle "Nein!" sein. Buddhisten machen sich sehr bewusst klar, dass wir Menschen sterblich sind und alles um uns rum vergänglich ist. Mit dieser Perspektive werden sehr viele Dinge sehr schnell unwichtig. Einfach, weil es sich nicht lohnt, seine wertvolle Zeit darauf zu verwenden.
8. Realistische Ziele setzen
Fokussiert, diszipliniert, zufrieden – das sind wichtige Tugenden im Buddhismus. Und genau das hilft uns auch im Alltag, um unsere Ziele zu erreichen. Beispielsweise mit der Arbeitsmethode "Deep Work": Für einen selbstgewählten Zeitraum wird das Handy und andere störende Einflüsse aus dem Raum verbannt, um konzentriert und ohne Ablenkung zu arbeiten. Ist die Zeit um oder das selbstgesteckte Ziel erreicht, dürfen wir uns wieder anderen Dingen widmen. Auf diese Weise schaffen wir in kürzerer Zeit mehr, als wenn wir permanent zwischendurch abgelenkt werden. Buddhisten achten außerdem darauf, dass ihr Ziel realistisch ist und dass sie gelassen bleiben, wenn mal etwas schief geht.
9. Zeitinseln schaffen
"Verbringe jeden Tag einige Zeit mit dir selbst", rät der Dalai Lama. Im stressigen Alltag gar nicht so leicht. Such dir gezielt Momente, in denen du nur für dich bist. Stehe zum Beispiel eine halbe Stunde früher auf und genieße den Morgen allein, etwa mit Yoga und Meditation. Verbringe die Mittagspause allein und setz dich in dein Lieblingscafé mit einem guten Buch. Steig abends zwei Haltestellen früher aus und spaziere ganz entspannt nach Hause. Es gibt viele Möglichkeiten, einfach mal nur für dich zu sein. Nutze sie!
10. Nein sagen
Buddhisten sind freundliche Wesen. Und trotzdem haben sie eins gelernt, was uns immer noch schwer fällt: Nein sagen. Denn sie wissen genau, ob sie eine Aufgabe meistern können oder nicht. Und würden sich niemals in eine Situation bringen, in der sie ihr Gesicht und damit auch ihr Selbstvertrauen verlieren könnten. Also, wenn wir das nächste Mal wissen, dass eine Aufgabe schlicht nicht zu schaffen oder uns zu sehr unter Druck setzen würde: freundlich lächeln und Nein sagen. Kommt im Zweifel besser an, als alles anzunehmen und am Ende ins Schwimmen zu geraten. Hier haben wir noch ein paar Extra-Tipps für dich zum Thema "Nein sagen lernen".
11. Das Positive sehen
Schlecht geschlafen, Kopfschmerzen, Ärger mit dem Chef: Es gibt viele Dinge, die einem so richtig den Tag vermiesen können. Doch der Dalai Lama sagt: "Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt." Soll heißen, wer sich nicht selbst bemitleidet, sondern das Beste aus der Situation macht, wird an dieser Herausforderung wachsen und zu innerer Stärke finden.
12. Nur wir können unsere Probleme lösen
Buddha sagt: "Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen." Sind wir also gestresst, liegt es an uns, diese Situation zu ändern. Wir sollten nicht wie durch ein Wunder auf Hilfe von außen warten. Also: das Gespräch suchen, die Kollegin ganz gezielt um Unterstützung bitten, den Partner im Familienalltag mehr einbinden – zum Beispiel mit einem Tagesplan, in dem die Aufgaben klar verteilt sind.
13. Alles mit einem Lächeln beginnen
Ob wir eine wichtige Präsentation halten müssen, das schreiende Baby beruhigen oder mal wieder im Stau stehen: Unsere eigene Einstellung zu den Dingen hat einen großen Einfluss darauf, wie die Sache ausgeht. Sind wir angespannt und erwarten das Schlimmste wird die Situation sicherlich nicht so glimpflich ablaufen, als wenn wir lächeln, tief einatmen und uns zuflüstern: "Das wird schon". Buddhisten versuchen alles mit einem Lächeln zu beginnen. Und haben damit meist großen Erfolg.
14. Der Weg ist das Ziel
Ständig hetzen wir durch die Gegend, von einem Ort zum anderen und sind in Gedanken schon längst beim nächsten Meeting, Elternabend, Kindergeburtstag. Buddhisten sind Experten darin, im Moment zu leben, den Augenblick zu genießen. Bleib einfach mal stehen und schau dich um. Beobachte die Blume am Wegesrand, atme ein und aus, schließe für einen Moment die Augen. Im Buddhismus ist der Weg das Ziel. Es ist wichtiger, gut reisen als anzukommen. Ein schöner Gedanke, der uns im stressigen Alltag ab und an erden sollte.
15. Das eigene Leben aufräumen
Manchmal ist es einfach von allem zu viel: zu viel Stress im Büro, zu viele Verabredungen, zu viel Kram, der zu Hause rumfliegt. Wie erleichternd kann es da sein, sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren – und alles andere einfach loszulassen. Endlich mal den Kleiderschrank ausmisten und sich von all den Klamotten befreien, die man eh nicht trägt. Die Verabredung mit der Kollegin absagen, die viel zu viel redet und uns nur ausnutzt. Wenn wir bereit sind, regemäßig unser Leben auszumisten, fühlen wir uns befreiter, leichter und mehr bei uns selbst. Probiere es aus!