Journalistin Stefanie Luxat betreibt das Blog-Magazin OhhhMhhh.de. Das kann kaum jemand richtig aussprechen, aber alle kennen es. Seit über sieben Jahren dreht sich auf ihrem Blog alles um Inneneinrichtung, Lifestyle, Beziehungen und den täglichen Familienwahnsinn. Im Interview hat sie unter anderem mit uns darüber gesprochen, was sie so erfolgreich macht.
Was macht deinen Alltag als Bloggerin, Autorin und Journalistin – aber eben auch als Mama – aus?
Dass es keinen Alltag mehr gibt. Wie war noch dieser Spruch? "Willst du Gott zum Lachen bringen, schmiede Pläne. "Als Mama habe ich gelernt, maximal flexibel zu sein. Mich bringt so schnell nichts mehr aus der Ruhe. Wenn Job-Projekte oder private Verabredungen nicht so laufen wie geplant – das bin ich gewohnt. Mit Kindern ist es immer spannend, wie der Tag oder auch die Woche wird. Es gibt Wochen, da läuft alles wie am Schnürchen und dann wird eins der Kinder krank und es ist wie ein Domino-Effekt – plötzlich läuft absolut nix mehr wie geplant. Aber dadurch entstehen die besten neuen Tricks.
Als Mama habe ich gelernt, maximal flexibel zu sein.
Stefanie Luxat, BloggerinTweet
Es gibt unzählige Blogs im Netz. Was unterscheidet dein Blog-Magazin von anderen?
Meine Texte kann man lesen. Liest man vielleicht sogar wirklich gern. Schreiben ist mein Beruf, das habe ich gelernt, das liebe ich. Viele der heutigen Blogs sind Abladestationen für (Eigen-)Werbung und Selfies. Bei mir gibt es auch Kooperationen, aber nur sehr ausgewählte. Als Leserin bekommt man bei mir immer etwas – sei es eine Idee, einen guten Lacher oder einfach ein gutes Gefühl. Es geht nicht nur um mich. Auch wenn ich aus meinem Leben erzähle, tue ich dies nur, um andere abzuholen in ihrer Welt und ihnen ein gutes Gefühl zu geben.
Was glaubst du: Warum bist du nach all den Jahren noch so erfolgreich?
Weil ich an meine Leserinnen denke. Ich mache jede Geschichte mit dem Leben meiner Leserinnen im Kopf. Überlege, was mich und diese Frauen bewegt und erzähle diese Geschichten. Ich schaue auch selbstkritisch, was nicht so gut funktioniert und denke mir einfach Neues aus. Es macht mir Spaß, andere zu unterhalten und das merkt man glaube ich sehr.
Du hast inzwischen ein eigenes Büro in Hamburg. Arbeitet es sich dort besser als im Homeoffice?
Oh ja, so viel besser. Es ist so herrlich ordentlich bei mir im Büro. Ich verlasse morgens einfach das Chaos Zuhause und sehe es erst abends oder nachmittags mit den Kindern wieder. Ein herrliches Gefühl! Im Büro halten mich auch keine Wäscheberge vom Arbeiten ab. Nicht der Gedanke: Sollte ich nicht noch schnell eine Maschine anstellen? Weiter habe ich schicke Anziehsachen im Büro an und hänge nicht wie Daheim im Pyjama rum, bis ich zur Kita flitze, um die Kinder zu holen. Doch, das war eine gute Entscheidung, auch wenn mich das finanzielle Wagnis erst zurückgehalten hat. Es lohnt sich auf so vielen Wegen!
Inzwischen bist du nicht nur Gründerin, sondern auch Chefin. Diese Rolle ist dir zwar nicht ganz neu, aber sie bringt sicher ganz andere Herausforderungen mit sich ...
Ah, ich glaube, ich weiß, worauf du anspielst: Ich habe gerade beim "Female Future Force"-Day von Edition F einen Vortrag gehalten und dort gesagt: Nicht jede Frau muss Führungskraft werden. Ich finde, dass wird vielen Frauen suggeriert durch Frauenquoten, die Aussicht auf mehr Gehalt, Glanz und Glory. Führungskraft zu sein, ist nur oft ein anderer Job als der, für den man mal angetreten ist, der einem liegt. Es geht darum, eine Art Menschenflüsterer zu sein und gleichzeitig das eigene Herz abschalten zu können, wenn es notfalls sein muss. Das muss man wirklich wollen und vor allem können. Es gibt sehr, sehr wenige gute Chefs und Chefinnen. Da helfen auch oft die dollsten Coachings nichts.
Nicht jede Frau muss Führungskraft werden.
Stefanie Luxat, Journalistin und AutorinTweet
Im Laufe deiner Karriere wurde dir sowohl hohes Potential zu- als auch abgesprochen. Was machen solche Bewertungen mit dir? Und wie gehst du damit um?
Ich habe gelernt, dass ich unangreifbar bin, wenn ich etwas tue, hinter dem ich zu 100 Prozent stehe. Oder sagen wir es so: Wenn jemand kommt und es kritisiert, lasse ich es nicht so schnell an mich ran. Schaue erstmal, wer sagt da was und was ist sein Motiv, so etwas zu sagen. Leider bringt ja jeder beim Äußern von Kritik seine eigene Geschichte mit ein. Die wenigsten können kritisieren mit nur dem Blick auf die Sache und wie man sie besser macht. Solche Kritik bringt einen wirklich weiter und tut nicht weh.
Dein Podcast ist ganz frisch gestartet. Worum dreht er sich denn und gibt es noch mehr neue Projekte?
Mein Podcast "Endlich Om – der Podcast für Spätzünder in Sachen gesunde Ernährung, Selbstliebe und Nachhaltigkeit" ist seit Freitag online und gleich auf Platz eins der Itunes-Podcast-Charts gestürmt. Das freut mich so sehr. Es gab unfassbar viele Kommentare der Leserinnen, wie gut ihnen die ersten zwei Folgen gefallen haben. Jetzt gilt es, diesen Erfolg zu stabilisieren. Weil: Besser als Platz eins geht ja nicht mehr. Nur noch schlechter, haha!