Kopf oder Bauch – wer trifft bei Ihnen eher die Entscheidungen? Vielleicht sind Sie auch ab und zu unsicher, wem von beiden Sie trauen können. Kommunikations-Expertin Isabel García möchte Ihnen diese Unsicherheit gern nehmen.
„Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein …“ Das ist eine Zeile aus einem erfolgreichen Lied von Mark Forster. Und genau dieses Phänomen kennen wir alle. Der Kopf sagt: Tu es! Und der Bauch sagt: Lass es sein! Oder anders herum. Häufig entscheiden wir uns für den Kopf, weil dort ja bekanntlich die Vernunft liegt und in Deutschland ist es unglaublich angesagt vernünftig zu handeln. Und wenn wir nur auf das Bauchgefühl hören, dann fehlen uns ja auch die Argumente. Ich kann das nicht beschreiben, das sagt mir mein Buchgefühl klingt sehr esoterisch und wird von der Männerwelt häufig kopfschüttelnd wahrgenommen.
Sind Kopf-Entscheidungen wirklich vernünftiger?
In vielen Fällen kann es gut sein, dass der Kopf recht behält, weil er die Zahlen, Daten und Fakten abgleicht. Doch vergessen Sie bitte nicht, dass wir circa 85 bis 95 Prozent pro Tag unbewusst leben. Selbst während Sie jetzt gerade diesen Artikel lesen, denken Sie nicht bewusst darüber nach, mit welcher Hand Sie zum Brötchen greifen und mit welcher Seite Sie den Bissen kauen sollen. Sie denken wahrscheinlich nicht darüber nach, wie Sie gerade sitzen und wie Ihre Füße sich bewegen.
Unser Leben ist so komplex, dass wir Hilfe vom Gehirn brauchen und die Hilfe heißt "Autopilot". Alles was klappt und funktioniert wird unbewusst gesteuert. Hätten Sie Rückenschmerzen oder gerade eine Zahnarztoperation hinter sich, dann würden Sie genau wissen, wie Sie sitzen und mit welcher Zahnreihe Sie kauen wollen. Doch solange alles funktioniert, wird es unbewusst gesteuert.
Wo liegt nun die wahre Intelligenz?
Die liegt eher im Unbewussten. Deswegen kommen Mentaltrainings auch immer mehr in Mode, weil wir mittlerweile wissen, dass es erfolgsversprechender ist, das Unbewusste zu lenken, anstatt ständig mit dem Bewusstsein zu arbeiten. Der Bauch spiegelt klar unser Unbewusstes und zwar mit Kribbeln im Bauch, mit Wut im Bauch, mit einem mulmigen Gefühl. Da wir unbewusst auch viele Erfahrungen, darunter unter anderem auch Zahlen, Daten und Fakten, abgespeichert haben, auf die wir bewusst gar nicht mehr zugreifen können, sagen viele, dass unsere wahre Intelligenz im Unbewussten und somit beim Bauchgefühl liegt.
Ist es besser ab sofort den Kopf zu ignorieren?
Das wäre zu einfach. Natürlich ist das Bewusstsein sehr wichtig und spielt eine große Rolle. Doch verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass das Bauchgefühl esoterischer Humbug ist und nur der Kopf als wahrer Meister hervorgeht. Privat können Sie es doch auch: Sie wählen doch selten ein Kleid mit dem Kopf aus, sondern warten, bis der Bauch Juchu! schreit. Auch den Lebenspartner suchen wir uns nach der Anzahl der Schmetterlinge im Bauch aus und nicht nur nach den vernünftigen Aspekten.
Fazit: Kopf oder Bauch
Wenn sich der Kopf mit dem Bauch streitet, dann nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie es sacken und horchen Sie in sich hinein. Vielleicht hat das Unbewusste nur Respekt vor dem neuen Projekt. Dann ist es schlauer auf den Kopf zu hören, der davon überzeugt ist, dass Sie es schaffen können. Vielleicht hat aber auch das Bauchgefühl mal recht. Wenn das der Fall ist, ist es in meinen Augen auch völlig okay, dies mit Das sagt mir mein Bauchgefühl zu begründen.