Expertinnen geben Ratschläge und Tipps zu Problemen im Job und in Sachen Karriere. Dieses Mal: "Mein Chef versteht Krankmeldungen als Drückebergerei. Die Kollegen sind eingeschüchtert. Was kann man tun?"
"Mein Chef signalisiert, dass er Krankmeldungen als Drückebergerei versteht. Viele Kollegen trauen sich kaum, zu Hause zu bleiben. Kann ich etwas dagegen tun?"
Die Frage beantwortet Reinhild Fürstenberg, Geschäftsführerin des Fürstenberg Instituts, ein Beratungsunternehmen für betriebliches Gesundheitsmanagement, unter anderem mit den Schwerpunkten externe Mitarbeiterberatung und Familienservice.
"Ihrem Chef ist vermutlich gar nicht bewusst, dass er mit seiner Haltung genau das Gegenteil dessen bewirkt, was er eigentlich möchte: ein leistungsfähiges, motiviertes Team. Seinen Irrtum wird er am ehesten einsehen, wenn er darauf angesprochen wird. Suchen Sie also das Gespräch mit ihm, gern nur zu zweit. Sagen Sie ihm offen, welcher Eindruck bei Mitarbeitern entsteht: Dass das zu Misstrauen führe und dazu, dass Kollegen krank an den Arbeitsplatz kämen, weil sie sonst Nachteile befürchten. Betonen Sie, dass Sie alle auf sein Vertrauen angewiesen sind, um gut arbeiten zu können. Wenn Sie so vorgehen, kann Ihr Chef sein Gesicht wahren und wird dafür sensibilisiert, welche Auswirkungen sein Verhalten hat. Sollte er sich wider Erwarten angegriffen fühlen, versichern Sie ihm, dass Sie ihn keinesfalls verärgern wollen, sondern es Ihnen nur wichtig ist, dass er erfährt, wie seine Mitarbeiter denken."
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