EMOTION-Mitarbeiterin Britta Langer gehört zur "Generation Golf". Trotzdem hat sie dem neuen Kompaktwagen von Ford eine Chance gegeben - und wurde belohnt: mit entspanntem Fahrspaß.
Der erste Eindruck
Als ich meinen Ford Focus auf Zeit das erste Mal sehe, bin ich vor allem: überrascht. Ich habe fest mit einem großen Kombi gerechnet, hatte ich den Focus in meinem Kopf doch irgendwie immer als großes Familienauto abgespeichert. Stattdessen wartet dort auf dem Parkplatz ein schnittiger, sportlicher Kompaktwagen in braun-grau. Eine Farbe, die mich an den inzwischen legendären Nagellack "Particulière" von Chanel erinnert. Bei Ford heißt das dann Brisbane-braun.
Besonders gut gefällt mir auf Anhieb das Heck: Ein dezenter Mini-Dachspoiler wirkt gerade im richtigen Maß sportlich. Die bis weit in die Seiten gezogenen Rücklichter sind besonders auffällig und prägen das Design von Heck und Profil. Sehr hübsch!
Auf Tuchfühlung
Ich kann einsteigen, ohne in meinem großen Shopper nach dem Schlüssel suchen zu müssen: Der Focus erkennt seine Fahrerin, wenn sie sich mit ihrem Autoschlüssel in seiner unmittelbaren Nähe befindet. Auch die Zündung funktioniert ganz ohne Schlüssel. Wirklich praktisch, das Key-free-System.
Die Sitze gefallen mir ebenfalls gut. Der Bezug fühlt sich hochwertig an, das Design ist schön, schlicht und zeitlos. Sitzfläche und Rückenlehne sind fest gepolstert und sehr bequem. Die Windschutzscheibe erscheint mir allerdings recht niedrig und rund um den Rückspiegel ist das Glas abgedunkelt, was das Sichtfeld zusätzlich verkleinert. Ich werde mich aber sicher schnell daran gewöhnen.
Umso größer ist dafür das Armaturenbrett: Scheinbar unendlich weit ragt es nach vorne. Ein bisschen viel Kunststoff, finde ich. Auch die eingelassenen Linien und Kanten wollen es nicht so recht schicker machen.
Die Armaturentafel ist übersichtlich: Die meisten der Knöpfe und Tasten sind selbsterklärend, Radio oder CD-Player sind schnell richtig eingestellt. Die Bedienung des Navis ist ebenfalls einfach und funktioniert intuitiv – auch wenn mir das Navi später noch durchaus wichtige Informationen wie Autobahnauffahrten verschweigen wird. Mein Handy verbinde ich in wenigen einfachen Schritten via Bluetooth mit dem Ford und kann so die Freisprecheinrichtung nutzen. Es kann losgehen!
Das Rendezvous in Bildern
"Zackig, wendig, geräumig: Der Focus passt gut in meinen Alltag"
Gas geben
Langsam fahre ich vom Hof auf die Straße. Der Focus surrt – und zwar unglaublich leise. Dass ich einen Diesel fahre, erfahre ich erst vor dem Tanken beim Blick in den KFZ-Schein (mit Easy Fuel hätte ich ihn übrigens gar nicht falsch betanken können: Benzin-Zapfhähne passen nicht in den Tank des Diesels und umgekehrt).
Die Fahrgeräusche sind minimal und der Hamburger Berufsverkehr da draußen wird einfach ausgeblendet. Herrlich entspannend. Weniger entspannt ist das Anfahren an den ersten Ampeln: Der Focus kommt so schnell aus den Puschen, dass es mir zeitweise unangenehm vor meinen Fahrspur-Nachbarn ist. Aber ich gewöhne mich schnell daran und finde immer mehr Gefallen an der sportlichen Fahrweise.
Zuhause angekommen fällt mir ein dickes Minus auf: Ich suche lange danach, durchforste sogar die Bedienungsanleitung, aber eine Einparkhilfe finde ich in meinem Focus leider nicht. Dafür gibt es andere Assistenten, zum Beispiel einen zum Anfahren am Berg. Den finde ich als Hamburgerin weit weniger sinnvoll. Aber gut, schon bald kenne ich die Maße meines Testfahrzeugs und wir kommen auch ohne Assistenten in jede, okay, fast jede, Parklücke.
Am Wochenende fahren wir zum Familienfest in meine Heimat, in das 250 km entfernte Ostwestfalen. Ich bepacke meinen Ford Focus und staune: Der riesige Kindersitz passt locker rein und ist dank Isofix in Sekunden sicher montiert. Ein Beifahrer müsste sich nun zwar vorne etwas zusammenfalten, aber geschenkt. In meinem eigenen Auto, einem Kombi, ist nicht wesentlich mehr Beinfreiheit. Der Kofferraum beherbergt problemlos alles, was man mit Kind für ein langes Wochenende braucht: zwei große Körbe mit Klamotten, diverse Kleinteile in Tragetüten und eine Reisetasche kommt noch quer oben drauf. Und dann ab auf die Autobahn!
Unser besonderer Moment
Auf der Autobahn macht der Focus so richtig Spaß: Er beschleunigt zügig und behält auch bei höherer Geschwindigkeit seine bemerkenswerte, komfortable Ruhe. Ich komme gut voran und schlängele mich zackig durch den dichten Ferienverkehr. Als meine kleine Begleiterin in ihrem Kindersitz endlich eingeschlafen ist, tausche ich die Astrid-Lindgren-Kinderlieder-CD gegen Erwachsenen-Musik, entspanne ein bisschen und spiele mit dem Tempomat, der sich mit zwei Pfeiltasten km/h für km/h präzise einstellen lässt. So fährt mich mein Focus quasi von allein in die Heimat und die Reisezeit vergeht wie im Flug!
Warum wir gut zusammenpassen
Der Ford Focus und ich haben uns sehr schnell miteinander angefreundet. Er passt prima in mein Leben: zackig und wendig ist er, dabei aber überhaupt nicht "süß" wie ein typisches Frauenauto, sondern sportlich und schick, so dass auch bei betrachtenden Männern ein anerkennendes Kopfnicken auszumachen war. Geräumig ist er, vielleicht nicht unbedingt groß genug für einen dreiwöchigen Familienurlaub, aber für den Alltag - auch mit Kind - absolut ausreichend in der Größe. Durch zugeparkte enge Straßen in der Hamburger City hat er mich genauso sicher begleitet wie zu Ausflügen auf's Land oder auf der Autobahn. Auch für mich als Generation-Golf-Kind ist er eine echte Alternative zum Namensgeber seiner Klasse geworden. Einziges Manko: Meine Testversion war etwas spärlich ausgestattet. Ich hätte so gern noch viel mehr ausprobiert!
Technische Daten vom Ford Focus Titanium 1.6
Durchschnittsverbrauch: 4,2 l, CO2-Ausstoß: 109 g/km, PS: 115, Beschleunigung (0-100 km/h): 10,9 s, Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h, Basispreis: 24.100 Euro. Mehr Infos unter www.ford.de
Lesen Sie auch in jeder EMOTION-Ausgabe die Kolumne von Jutta Kleinschmidt über "Fahrgefühle".