Mit ihrem Erfrischungsgetränk Selosoda zeigt Laura Zumbaum, dass Kaffee viel mehr sein kann als eine Bohne und ein Heißgetränk.
Bei dem Gedanken an Kaffee, können wir den kräftigen Geruch der gerösteten Bohnen fast schon riechen – in unseren Köpfen Bilder von gutem italienischem Espresso, von Latte Macchiato, den wir zusammen mit Freunden in unserem Lieblingscafé trinken oder von einer Tasse Filterkaffee am schön gedeckten Frühstückstisch. Kaffee, das ist für die meisten von uns allein die Bohne. Nicht aber für Laura Zumbaum. Sie will uns zeigen, dass die Kaffeepflanze noch mehr zu bieten hat und hofft, mit ihrem Erfrischungsgetränk Selosoda bald in aller Munde zu sein.
Von der Ernte bis in die Tasse
Unser Frühstückskaffee ist ein Aufguss aus gerösteten und anschließend gemahlenen Kaffeebohnen. Die Kaffeebohnen sind allerdings nur ein Teil der Kaffeefrucht. Kaffee wächst an bis zu vier Meter hohen Bäumen. Viele von uns würden ihn vermutlich gar nicht erkennen, selbst wenn wir mitten in der Plantage stehen. Die Bohnen verstecken sich nämlich in kleinen roten Früchten. Hier liegen sie paarweise in einem weichen Bett aus Fruchtfleisch. Um an die Bohnen zu gelangen, müssen diese zuerst von Fleisch und Schale befreit werden. Das kann entweder durch Trocknen in der Sonne und anschließendem Schälen erreicht werden oder indem man Fruchtfleisch und Schalen einfach abpresst. Das passiert noch im Anbauland, da Kaffeekirschen direkt nach der Ernte verarbeitet werden müssen. Der sogenannte Rohkaffee wird dann in die ganze Welt exportiert und dort geröstet. Zurück bleiben die Reste der Kirschen. Diese werden meist entsorgt oder landen als Düngemittel auf den Kaffeeplantagen.
Kaffee oder Tee? – Beides!
Es geht aber auch anders. Die Kaffeekirschen können getrocknet und wie ein Tee aufgegossen werden. Diese Art der Kaffeenutzung ist an verschiedenen Orten in der Welt schon lange üblich. Leider steht der Bedarf an getrockneten Kaffeekirschen aktuell noch in keinem Verhältnis zu den riesigen Mengen an konsumierten Kaffeebohnen. Darum landet der Großteil der Kaffeekirschen auf dem Müll.
Die Selosoda-Story
Laura Zumbaum will das ändern. Die Gründerin von Selosoda, einem Erfrischungsgetränk auf Basis der getrockneten Kaffeekirschen, zeigt uns, dass die Kaffeepflanze unsere Geschmacksnerven nicht nur mit ihren Bohnen zum Tanzen bringen kann.
Bei einer Reise durch Kolumbien besuchte Laura Zumbaum diverse Kaffeeplantagen und entdeckte dort ihre Leidenschaft für guten und fair produzierten Kaffee. Auf die getrockneten Kaffeekirschen wurde sie allerdings erst nach ihrer Rückkehr hier in Europa aufmerksam. In der Trendmetropole London, ca. 8500 km von Kolumbien entfernt, probierte sie zum ersten Mal Cascara, so nennt sich der Aufguss aus getrockneten Kaffeekirschen. Es überraschte sie, wie gut das eigentliche Abfallprodukt schmeckt und die Idee für Selosoda war geboren.
Viel Power, wenig Zucker
Kohlensäure, damit es ordentlich prickelt, und je einen Spritzer Zitronen- und Orangensaft, mehr kommt nicht in Zumbaums sprudelnden Kaffeekirschentee. Auf süßende Zutaten verzichtet sie ganz bewusst, denn die hat ihre Rezeptur nicht nötig. In jeder Flasche stecken zudem 40mg Koffein, das ist so viel wie in einem doppelten Espresso, damit überwindet man schnell jede Müdigkeitsattacke.
Alle ihre Zutaten kauft sie in Bio-Qualität und die Kaffeekirschen bezieht sie zu einem fairen Preis von einer kleinen Kaffeeplantage in Panama. Der Ertrag einer Kaffeepflanze erhöht sich durch die Nutzung der Kaffeekirschen um ca. 50%.
Dadurch können die Kaffeebauern mehr Geld für ihre harte Arbeit erwirtschaften. Bei einer so nachhaltigen Produktion und mit nur 20 kcal pro Flasche, kann beim Selosoda-Genuss gar kein schlechtes Gewissen aufkommen.
Wildhonig trifft Orange
Wonach Selosoda genau schmeckt und warum Selosoda das Sommergetränk 2016 wird, verrät uns die Gründerin Laura Zumbaum im Mini-Interview.
Wenn ich das Wort „Kaffeekirsche“ höre, denke ich an die typischen Röstaromen meines Lieblingskaffees und die sommerliche Süße von selbstgepflückten Kirschen. Damit liege ich vermutlich komplett falsch. Wie würdest du den Geschmack beschreiben?
Das Wort Kaffeekirsche macht neugierig, es scheint gar ein Gegensatz auf den ersten Blick.
Selosoda schmeckt frisch und leicht, ist jedoch viel weniger süß als eine Kirschlimo. Würzige Aromen von Wildhonig und saftige Noten von Orange stechen hervor. Feinperlig ist es außerdem und hinterlässt ein weiches Mundgefühl.
Was denkst du, warum die Kaffeekirsche bei uns vorher noch nicht genutzt wurde? Dass der Großteil der Kaffeefrucht im Müll landet, muss doch schon eher bekannt gewesen sein.
Wir Konsumenten sind ganz schöne Gewohnheitstiere, Innovation wird häufig leider aus Angst gescheut.
Doch bin ich definitiv nicht die Entdeckerin, der Kaffeekirschentee wird im Jemen seit Jahrhunderten zum Chai gekocht, in Äthiopien trinken Frauen ihn als Schönheitstrunk und in Nicaragua dienen die Schalen als günstiger Kaffeeersatz.
Wird Selosoda der Sommerdrink 2016?
Oh ja, davon bin ich überzeugt! In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden daraus sicher feine Drinks kreiert.
Kann Selosoda auch als Grundlage neuer Longdrinks und Cocktails genutzt werden? Womit könnte ich es deiner Meinung nach am besten kombinieren?
Besonders fein ist die Kombination mit Vermouth, toll passt das Soda auch zu einem feinen Gin, kombiniert mit frischer Orangenzeste. Kräuterlikör passt auch wunderbar, zum Beispiel der KR/23, handgemacht in Berlin von der Liquor Company. Ein Spritzer Limettensaft, dann darf Sommer werden.
In deinem Online-Shop bin ich auch auf Kakaoschalentee gestoßen. Sind Kakaoschalen auch ein typisches Abfallprodukt in der Lebensmittelindustrie?
Während Kaffeekirschen im Ursprungsland anfallen, trennen sich die Kakaoschalen während der Röstung von der Bohne und werden meist nicht weiter verwertet. Unglaublich schade, denn der Kakaotee ist wunderbar aromatisch, wirkt angenehm beruhigend und lässt sich zum Beispiel unglaublich gut mit ein wenig Piment und Vanille verfeinern. Schokoladengenuss ohne Kalorien.
Mehr Informationen zu Selosoda findet ihr unter: www.selosoda.com