Die BMW Group ist bereits mehrfach, erneut auch 2022, zum besten Arbeitgeber Deutschlands gewählt worden. Glückwunsch! Doch was tut der Konzern, um neue Talente anzuwerben? Das haben wir HR-Profi Barbara Burghardt gefragt.
EMOTION: Was schätzen Arbeitnehmende an der BMW Group besonders?
Barbara Burghardt: Basis ist die gute Reputation des Unternehmens und unsere attraktiven Produkte, dazu kommt die Sinnhaftigkeit der Aufgaben und unsere konsequente Ausrichtung auf langfristigen Erfolg. Wir sind ein verlässlicher Arbeitgeber, der umfangreiche Entwicklungsperspektiven bietet. Unsere besondere Unternehmenskultur ist geprägt von Vertrauen, Austausch und Wertschätzung.
Was meinen Sie genau mit Sinnhaftigkeit der Aufgaben?
Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Viele Arbeitnehmende wissen zu schätzen, dass wir eine nachhaltige Zukunft gestalten wollen und uns weiterhin konsequent auf E-Mobilität ausrichten.
Und was spricht besonders Frauen an?
Wir leben eine Kultur, die davon geprägt ist, dass Diversität uns stark macht. Und dass unser Arbeitsumfeld frei von Vorurteilen und Diskriminierung ist. Nicht zuletzt ist auch "Equal Pay", also eine gerechte Vergütung, ein wichtiger Faktor. Faire Löhne und Gehälter fördern Diversität, sie motivieren und führen zu einem steigenden Frauenanteil auf allen Ebenen.
Wie misst man denn diese Fairness – wenn doch Lebensläufe stark voneinander abweichen?
Zum einen durch klare Vorgaben bei der Vergütungssystematik, zum anderen machen wir seit Jahren sehr genaue Entgeltanalysen. Die BMW AG ist als erstes Unternehmen in Deutschland als "Fair Pay Leader" zertifiziert worden. Das freut mich sehr. Nicht nur als Managerin im Personalwesen, sondern insbesondere auch als weibliche Führungskraft. Und ganz ehrlich: Es überrascht mich nicht. Auch persönlich habe mich in meiner Laufbahn bei der BMW Group nie gegenüber männlichen Kollegen benachteiligt gefühlt.
Früher waren Autohersteller deutlich dominiert von Männern und daher tendenziell eher unattraktiv für Frauen. Wie ist das heute?
Da hat sich in den letzten Jahren viel geändert. Aber gerade in den technischen Berufen bleibt noch einiges zu tun. Um auch langfristig ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter zu erreichen, achten wir bereits bei den Auszubildenden und anderen Nachwuchszielgruppen darauf, genügend weibliche Talente einzustellen.
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Und wie sieht es bei BMW in Sachen Frauen in Führungspositionen aus?
Seit vielen Jahren steigt der Frauenanteil in Führungspositionen kontinuierlich. 2022 betrug er bereits 20,2 Prozent, 2025 wollen wir mindestens bei 22 Prozent sein.
Welche Rolle spielt dabei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Ein wichtiger Faktor sind flexible Arbeitszeitmodelle. Natürlich spielen die "klassische" Gleitzeit und Teilzeitmodelle immer noch wesentliche Rollen, dazu kommt mobiles Arbeiten. Daneben etablieren wir aber auch andere moderne Lösungen. "Joint Leadership", also das Teilen von Führungspositionen, erfreut sich beispielsweise wachsender Beliebtheit und ist ein wichtiger Baustein, um flexible Arbeitszeitmodelle mit einer Führungslaufbahn zu kombinieren.
Es geht ja nicht nur darum, Frauen zu gewinnen, sondern sie auch zu halten. Eine Studie der Initiative Chefsache hat gezeigt, dass es auch einen Weiterbildungs-Gap gibt, Frauen sich neue Skills oft nach Feierabend erarbeiten müssen. Wie begegnet BMW diesem Problem?
Wir setzen stark auf eigene Aus- und lebenslange Weiterbildung. Unsere BMW Group Akademie ist für alle unsere Mitarbeitenden offen. In diesem Jahr gehen wir ein großes Projekt an, "Digital Boost". Alle Mitarbeitenden werden "Digitalisierungs-ready" gemacht. Das Besondere daran: Es ist keine "One fits all"-Lösung, sondern jeder Einzelne wird da abgeholt, wo er oder sie in Sachen Digitalisierung gerade steht.
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