Sinkende Infektionszahlen und immer mehr Geimpfte: Mit den Corona-Lockerungen kehrt langsam aber sicher der Alltag zurück. Das kann uns nach eineinhalb Jahren Pandemie erst mal überfordern. 7 Tipps für den Weg in eine neue Normalität.
Zurück in den Alltag: Ist Corona jetzt vorbei?
An einigen Ecken der Stadt fühlt es sich beinahe so an, als sei die Pandemie überstanden. Die Menschen sind draußen, sitzen ausgelassen beieinander und 1,5 Meter Abstand scheinen immer mehr zur Interpretationssache zu werden. Das Infektionsrisiko ist aufgrund von geringeren Fallzahlen und vielen Geimpften zwar gesunken, Expert:innen warnen trotzdem davor, dass die Pandemie noch nicht überstanden ist und uns im Herbst eine erneute Infektionswelle mit der Delta-Variante erwarten könnte. Das lässt uns in einem Zwiespalt zurück: Auf der einen Seite ist die Sehnsucht nach einem unbeschwerten Sommer größer denn je und wir alle brauchen nach dieser langen Zeit die sozialen Kontakte und Unternehmungen. Auf der anderen Seite wäre es fatal, jetzt zu nachlässig zu werden, so dass wir uns im Herbst wieder in den Lockdown verabschieden müssen.
Wie sieht die "neue Normalität" aus?
Wie sollen wir also in einen Alltag, eine "neue Normalität" finden, wenn wir uns permanent fragen, was denn jetzt eigentlich schon wieder okay ist und was nicht? Und diese Frage am Ende auch alle nach bestem Wissen und Gewissen ein Stück weit selbst beantworten müssen. Es geht schließlich nicht nur um uns. Diese Gedanken rauben ganz schön viel Energie und machen es damit schwer, aus unserer Krisen-Isolation zurück in einen angemessenen Post-Corona-Alltag zu finden. Diese Tipps können helfen...
Alltags-Tipp 1: Passe deine Erwartungen an dich selbst an
Hier hilft es häufig zu wissen: Du bist nicht allein. Auch falls es sich so anfühlen sollte, den "neuen Alltag" bekommen nicht alle anderen besser hin als du. Wir können nicht einfach so von Alltag auf Krise und wieder zurück schalten. Wir sind alle nur Menschen und das ist okay so!
Unser Wert hängt von nichts ab, was wir auf dieser Welt leisten, sondern alleine davon, dass wir existieren. Und das ist ja schon hart genug!
Josephine TeskeTweet
Du bist nicht die einzige Person, die das Gefühl hat, die letzten eineinhalb Jahre wären in einem schwarzen Loch verschwunden und neu erworbene Hobbys wie Yoga oder Bananenbrot backen trotz aller guten Vorsätze schnell wieder aufgegeben hat. Du bist nicht die einzige Person, die gerade noch nicht so recht weiß, ob es denn jetzt schon zu verantworten ist in den Urlaub zu fliegen oder lieber noch nicht. Tausche dich mit Freund:innen und Kolleg:innen aus und du wirst feststellen, dass sie ähnliche Ängste, Zweifel und Hürden zu überwinden haben wie du.
Alltags-Tipp 2: Suche dir eine kleine Routine nur für dich
Vielleicht hast du dir in den letzten Monaten neue Gewohnheiten angeeignet, vielleicht einfach nur von einem Tag zum nächsten gelebt. Beides ist in Ordnung. Auf dem Weg zurück in den Alltag kann es aber helfen, wenn du dir eine kleine Routine schaffst, die zum Beispiel deinen Start in den Tag oder dessen Ausklang vor dem Schlafengehen begleitet. Dabei ist am wichtigsten, dass es dir Freude bereitet und du die Zeit bewusst für dich nutzt. Wie wäre es zum Beispiel mit zehn Minuten lesen vor dem Schlafengehen oder drei Sonnengrüßen und einer Mini-Meditation am Morgen?
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Alltags-Tipp 3: Sei gut zu dir und deinem Körper
Die letzten Monate haben uns allen zugesetzt. Manche kommen damit besser klar als andere, so oder so bedeutet die Situation Stress für uns und unsere Körper. Gib auf dich acht, schlafe genug, sag Nein, wenn dir etwas zu viel wird und tue Dinge, die dir guttun. Auch, wenn du die Zeit mit Freund:innen jetzt unbedingt nachholen möchtest, Me-Time ist und bleibt wichtig, um die Akkus aufzuladen.
Alltags-Tipp 4: Social-Media ausmisten
Im Lockdown war die digitale Kommunikation unser Haupt-Kanal nach außen. Aber vielleicht stressen uns die Accounts, denen wir wegen des tollen Workouts oder der leckeren Rezepte gefolgt sind auch auf dem Weg zurück in den Alltag. Genauso leicht, wie den "Folgen"-Button zu drücken, sollte es daher auch sein, Accounts wieder zu "entfolgen". Die Marie Kondo Methode, die eigentlich für das Ausmisten von Kleiderschrank und Co. gedacht ist, kann auch hier helfen: Wenn dich die Beiträge einer Seite nicht bereichern, sondern im schlimmsten Fall sogar stressen oder ärgern, dann weg damit aus deinem Feed. Du wirst sie nicht vermissen, versprochen!
Alltags-Tipp 5: Jeder Tag ist ein kleiner Neustart
Heute hat mal so überhaupt nichts geklappt und du fühlst dich total mies? Versuche, damit vor dem Einschlafen abzuschließen und positiv auf den nächsten Tag zu blicken. Das ist nicht immer ganz einfach, aber ein guter Anhaltspunkt kann es sein, wenn du dich fragst: "Ist das, worüber ich mich ärgere, in einem Jahr noch wichtig?". Wenn du diese Frage mit "Nein" beantworten kannst, dann ist es in den allermeisten Fällen auch nicht nötig oder zielführend, sich die ganze Nacht den Kopf darüber zu zerbrechen.
Alltags-Tipp 6: To-Do's priorisieren und mit etwas Schönem ausgleichen
Es gibt einige Aufgaben, die fallen uns im Moment besonders schwer. Vielleicht möchten wir unsere Energie einfach viel lieber in schöne Unternehmungen stecken, als in die Arbeit, haben einen unangenehmen Termin über die Corona-Zeit vor uns hergeschoben oder können uns einfach nicht aufraffen, die Wohnung zu putzen. Hier gilt: Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Ein tägliches To-Do, welches dich Überwindung kostet, reicht fürs erste. Und im Ausgleich dazu kannst du dir dann noch etwas Schönes vornehmen. Eis essen gehen, eine Freundin im Park treffen, etwas leckeres Kochen, ...
Und irgendwann kommt der Tatendrang, auch wieder mehr von der nervigen To-Do Liste abzuarbeiten, ganz von allein! Denn wenn das erst mal erledigt ist, gibt es uns ja auch ein gutes Gefühl.
Alltags-Tipp 7: Verurteile dich nicht
Nimm dir die Zeit, die du brauchst und verurteile dich nicht dafür, wenn du keinen dieser Tipps befolgst. Genauso wenig dafür, wenn du es versuchst, aber es nicht so recht gelingen will. Akzeptanz ist ein wichtiger Bestandteil von Resilienz. Bis zwei Uhr morgens YouTube Videos geschaut? Die letzten drei Tage nur Junkfood gegessen? Das Wohnzimmer nicht aufgeräumt? So what. Davon geht die Welt nicht unter. Wir müssen nicht immer perfekt sein, besonders nicht jetzt. Die Zeiten werden wieder einfacher und bis dahin ist es auch okay, einfach nur zu existieren. Wie Josephine Teske so passend in unserer EMOTION Online-Konferenz "Yes, you can!" sagte: "Unser Wert hängt von nichts ab, was wir auf dieser Welt leisten, sondern alleine davon, dass wir existieren. Und das ist ja schon hart genug!".
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