Drei neue Filme im Juli erforschen die frühen Bindungen in unserem Leben.
MIT BESTEN ABSICHTEN
Überraschungsbesuche, SMS und Gespräche voller Ratschläge: Marnie (Susan Sarandon) ist eine fürsorgliche Mutter. Und das kann nerven. Lorene Scafaria erzählt in ihrer heiteren Dramödie vom Balanceakt zwischen Nähe und Unabhängigkeit – und bedient sich dabei bei ihrer eigenen Familiengeschichte. So ist „Mit besten Absichten“ ein ebenso kluges wie charmantes Psychogramm einer Übermutter, die alles tut, um nur nicht bei sich selbst ankommen zu müssen. Für alle, die Mütter haben!
Mit: Susan Saradon, Rose Byrne, J.K. Simmons
Regie: Lorene Scafaria
Start: 14. Juli 2016
VÄTER UND TÖCHTER – EIN GANZES LEBEN
Mit Papa (Russell Crowe) über den perfekten Hotdog diskutieren? Super. Doch sonst hadert die kleine Katie mit ihrem Vater. In Rückblenden erzählt Regisseur Gabriele Muccino aus der Sicht der er- wachsenen Tochter (Amanda Seyfried), von dem emotionalen Erbe, das sie schultert: Bindungsangst, gescheiterte Beziehungen ... Klar, dass irgendwann doch der Richtige auftaucht. Ein Drama, wie ein Buch von Paulo Coelho – voller leicht verdaulicher Weisheiten, aber irgendwie trotzdem berührend.
Mit: Russell Crowe, Amanda Seyfried, Aaron Paul
Regie: Gabriele Muccino
Start: 30. Juni 2016
GAYBY BABY
Was ist eine normale Familie? Diese Frage untersucht die Dokumentation von Maya Newell durch die Augen von „Gaybys“. So nennt man Kinder aus Regenbogenfamilien, die schwule oder lesbische Eltern haben. Feinfühlig fängt die Regisseurin ihre Suche nach Identität ein. Da ist etwa Gus, 10, der allein unter Frauen heraus- finden will, was es bedeutet ein „Mann“ zu sein. Und Matt, 11, fragt sich, wie er an einen Gott glauben kann, der seine Eltern in die Hölle schicken will. Es wird klar: Familie ist mehr als einfach nur „Vater, Mutter, Kind“.
Regie: Maya Newell
Start: 23. Juni 2016