EMOTION stellt Ihnen spannende Frauen vor, die Sie in persönlichen Gesprächen bei Ihrer beruflichen Weiterentwicklung unterstützen. Dieses Mal: Astrid Schulte, geschäftsführende Gesellschafterin bei der Bellybutton International GmbH in Hamburg.
Die Frau, die Astrid Schulte vor ihrem Einstieg bei Bellybutton war, beherrschte zwei Disziplinen, die damals sehr wichtig waren: Die Überzeugung, auch nach mehr als 15 Stunden noch "effektiv" arbeiten zu können, und die Kunst des "Kampfschlafens" – auf Knopfdruck abschalten und nach vier Stunden aufstehen, um den ersten Flieger zum nächsten Termin zu bekommen. "Da wurde man von Kollegen gefragt, ob man einen halben Tag frei habe, wenn man schon um 20 Uhr das Büro verließ", erzählt sie lachend über die Karrieretypen der 90erJahre.
"Nach drei Monaten wusste ich, dass ich dabeibleiben würde"
Sie war eine von ihnen – ob als Marketing-Managerin oder als Unternehmensberaterin: Anfang 30, Nadelstreifenanzug, Firmenwagen, Spitzengehalt. "Cool war das schon", erinnert sie sich. "Aber sehr einseitig." Glücklich wurde die Ost-Westfälin erst, als sie 2001 begann, für Bellybutton zu arbeiten. Schulte war schwanger, als eine Freundin sie auf das brandneue Label aufmerksam machte. "Bellybutton – das waren damals zehn Pflegeprodukte und eine Broschüre", erinnert sie sich. Doch mit der Botschaft, die hinter den Cremes und Shampoos für Mamas in spe steckte, hatte das Gründerinnenquartett um Dana Schweiger und Ursula Karven den richtigen Riecher: "Genieß die Schwangerschaft und fühl dich trotzdem sexy!" Bis zu dieser Zeit seien werdende Mütter eher "mit erhobenem Zeigefinger" angesprochen worden, sagt Schulte. Die Marketing-Expertin beschloss, während ihrer Babypause "ein bisschen zu helfen". Ohne große Erwartungen, wie sie zugibt. Doch schnell witterte sie das enorme Potenzial. "Nach drei Monaten wusste ich, dass ich dabeibleiben würde." Sie stieg als fünfte und geschäftsführende Gesellschafterin ein.
Kinder hatten im Job keinen Platz
Kurz danach bekam sie mit ihrem damaligen Mann noch zwei weitere Töchter. "In meinen vorherigen Jobs hätten Kinder keinen Platz gehabt", sagt sie. Zu Bellybutton passten sie ideal -nicht nur wegen der Produkte. Alle fünf Chefinnen sind Mütter und anfangs befand sich das Büro im Hamburger Wohnhaus der Familie Schulte. So konnte sie, auch mithilfe von Au-pair-Mädchen,
Job und Familie gut vereinbaren.
Bis heute genießt Astrid Schulte diese andere Jobkultur, die ein Privatleben zulässt. "Im Innersten habe ich immer gewusst, dass der Preis für die Karriere vorher zu hoch war", sagt sie. Zumal sie bei Bellybutton keinen Tag auf Erfolg verzichten musste. Die Firma ist seit ihrer Gründung auf Wachstumskurs, hat längst auch Schwangerschafts und Kindermode sowie liebevoll designte
Geschenke im Programm. Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2012: zehn Millionen Euro.
"Natürlich ist mein Leben mit Job und drei Kindern total voll", sagt Astrid Schulte. "Aber es ist ausbalanciert." Die "Working Mom" hat ihre positiven Erfahrungen als Co-Autorin weitergegeben. Botschaft ihres Buches "Mama happy": "Gehe den Weg, der gut für dich ist, und versuche nicht, es jedem recht zu machen." Das ist es auch, was sie als Mentorin vermitteln möchte.
Astrid Schulte wuchs auf dem Land bei Münster auf. Sie studierte BWL in Reutlingen und Frankreich. Ihre Karriere begann die 46-Jährige bei Kraft Suchard; es folgten Top-Positionen im Marketing-Management bei Cartier, Loyalty Partner und Vendome sowie ein Jahr als Senior Consultant bei Roland Berger & Partner. Seit 2001 ist sie geschäftsführende Gesellschafterin bei Bellybutton. Sie lebt mit ihren drei Töchtern (8, 9 und 11 Jahre) in Hamburg.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für zwei bis vier Treffen und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 15. Mai 2012.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.