Die Geschäftsführerin des Kommunikationsanbieters Berlitz hat neben ihrem Traumjob ein Faible für fremde Kulturen. Ihre Vision: mit ihrer Arbeit wortwörtlich zum weltweiten Verständnis beitragen.
Wenn Annette Mainka mit ihren beiden Chefs konferiert, sitzt sie in Frankfurt und telefoniert auf Englisch mit Japan und Amerika. Drei Menschen, drei Kulturen. Für solche Gespräche braucht man viel Finger spitzen und Sprachgefühl – interkulturelle Kompetenz also. Annette Mainka ist Profi darin. Als Geschäftsführerin der Berlitz Deutschland GmbH ist sie verantwortlich für das Sprachschul- und Seminargeschäft des Unternehmens in ganz Deutschland und halb Europa. "Menschen zu befähigen, sich in fremden Sprachen und mit anderen Kulturen auszutauschen, ist mir eine Herzensangelegenheit", sagt sie.
Sprachen und BWL prägen den Lebenslauf
Entsprechend beginnt ihr beruflicher Weg in Frankreich, wo sie an der Grande École de Commerce die zweite Hälfte ihres Studiums der Betriebswirtschaft absolviert. Neben Englisch eine weitere Fremdsprache zu beherrschen war Annette Mainka schon damals wichtig, sie schließt ihr Studium 1992 mit einem Doppeldiplom in Deutsch und Französisch ab. Knapp drei Jahre arbeitet sie danach bei Peugeot in Frankreich. Zurück in Deutschland, ist sie zunächst zwei Jahre für ein amerikanisches Möbelunternehmen tätig, bis sie sich initiativ bei Berlitz bewirbt, "weil ich den Wunsch hatte, mein BWL-Know-How mit der Leidenschaft für fremde Sprachen und Kulturen in einem Job zu verknüpfen." Beim Kommunikationsanbieter Berlitz steigt sie innerhalb von nur sieben Jahren vom Trainee zur Geschäftsführerin auf. "Wir sind ein frauengeprägtes Unternehmen mit flachen Hierarchien, da ist so eine Laufbahn nicht ungewöhnlich."
"Herausforderungen sind meine Motivation"
Ihr Antrieb sei nie der nächste Karriereschritt gewesen, sondern der Wunsch, neue Aufgaben gut zu erledigen. "Mir sind die Inhalte wichtig und die Menschen." Die Kollegen in Frankfurt und die, die in den vielen Berlitz Sprachschulen sitzen. "Das Gute an unserer Branche ist, dass man so schnell etwas bewegen kann: Jemand, der unsere Sprachschule besucht, kann innerhalb kurzer Zeit in der gewünschten Sprache kommunizieren. Ein tolles Erfolgserlebnis." Obwohl sie von sich sagt, dass sie Abwechslung im Job braucht, ist Annette Mainka seit 18 Jahren bei Berlitz. Die neuen Herausforderungen habe sie immer im Unternehmen gefunden, und sie sieht nur Vorteile darin, eine so lange Zeit in derselben Firma zu arbeiten: "Man kennt die Struktur des Unternehmens und die Branche, hat die Expertise und Erfahrung." Einen Ausgleich zum Job findet die Geschäftsführerin vor allem in der Natur. "Ich mag die Berge, mache gern Sport und finde alles spannend, was Räder hat." Ihre nächste Herausforderung? "Japanisch würde ich gern noch lernen", sagt sie. Vielleicht ja auch für die nächste Telefonkonferenz, die wieder drei Kulturen in ihrem Frankfurter Büro zusammenbringt.
Was wir noch wissen wollen
EMOTION: Stellen Sie sich vor, jemand schenkt Ihnen 24 Stunden. Was tun Sie?
Annette Mainka: Der Tag beginnt für mich wie jeder andere: mit ausgedehntem Joggen. Danach unternehme ich etwas mit Familie und Freunden. Leider reicht ein Tag nicht für das, was mir sonst wichtig ist: mich um ältere Mitmenschen zu kümmern.
Hat der Erfolg sie verändert?
Verändert haben sich vor allem die äußeren Umstände meines Lebens: Zu üblichen Öffnungszeiten shoppen zu gehen ist zum Beispiel nur noch selten machbar.
Woran erkennen Sie junge Talente?
An der grundsätzlichen Freude an dem, was sie tun, sowie an der Bereitschaft, Neues zu lernen und sich in schweren Situationen auch mal durchzubeißen.
Annette Mainka, 45, lebte nach ihrem Studium drei Jahre lang in Frankreich. 1997 steigt sie bei Berlitz als Trainee ein, baut bereits ein halbes Jahr später ein Vertriebsgebiet in Süddeutschland auf und übernimmt weitere anderthalb Jahre später die Leitung des Rhein-Main-Gebiets. 2001 wird sie zum Operation Manager Deutschland befördert, knapp zwei Jahre darauf zur Geschäftsführerin. Mit ihrem Mann lebt sie in Frankfurt am Main.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für zwei bis vier Treffen und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 25. Juli 2014.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.