Expertinnen geben Ratschläge und Tipps zu Problemen im Job und in Sachen Karriere. Dieses Mal: "Mir wurde eine Beförderung angeboten, aber ich lehne die Produkte unseres Konzerns ab. Was soll ich tun?"
"Ich könnte Abteilungsleiterin in einem Chemiekonzern werden, dessen Produkte ich aber aus ökologischen Gründen ablehne. Was soll ich tun?"
Die Frage beantwortet Sylke Schröder, Mitgründerin und Vorstandsmitglied der Ethik-Bank in Eisenberg. Das Geldinstitut macht nur Geschäfte, die strenge sozialökologische Kriterien erfüllen. Sylke Schröder ist Teil des Mentorinnen-Netzwerks von EMOTION.
"Bei mir klingeln alle Alarmglocken! Wer dauerhaft für eine Sache arbeitet, mit der er sich nicht identifizieren kann, wird früher oder später seelisch krank. Denn der größte Stressfaktor ist nicht zu viel Arbeit, sondern mangelnder Sinn. Dennoch sollten Sie nicht zu emotional an die Frage herangehen und keine Parallelwelten schaffen, nach dem Motto: 'Wir sind die Guten, da drüben die Bösen.' Ein gesellschaftlicher Wandel wird nur möglich, wenn alle gemeinsam in die Verantwortung genommen werden - eben auch die Konzerne. Fragen Sie sich, ob die Produkte tatsächlich so unökologisch sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen, und ob die Welt sie braucht (Sinnfrage!). Loten Sie außerdem aus, ob Sie in Ihrer Position Einfluss auf die Umweltpolitik und die Umweltmanagementsysteme nehmen könnten. Wenn die Antworten Sie nicht zufriedenstellen, rate ich Ihnen in der Tat: Finger weg von diesem Angebot!"
Haben Sie auch eine Frage an unsere Expertinnen? Schreiben Sie an jobfragen@emotion.de!
Erfahrene Coachs finden Sie in unserer EMOTION Coach-Datenbank.