Lassen Sie uns über Geld reden! Hier kommen Frauen zu Wort, die sich damit auskennen. Petra Mennong, 41, leitet das Privatkundengeschäft von Vontobel in der Frankfurter Niederlassung der Schweizer Traditionsbank.
Folge der Serie: Ich und mein Geld
EMOTION: Macht Geld glücklich?
Petra Mennong: Nein! Ich habe viele Multimillionäre kennengelernt, die genauso wie andere Menschen tägliche Sorgen haben. Geld kann höchstens beruhigen. Aber was glücklich macht, das sind Beziehungen zu anderen Menschen, Familie und gemeinsame Erlebnisse.
Ihre Kunden sind sehr wohlhabend. Wie groß ist Ihr Respekt vor den Vermögen, die Ihrer Bank anvertraut werden?
Also, ich habe keine Angst, aber Respekt vor großen Summen. Ich vertraue meiner 20-jährigen Fachkenntnis, nehme meine Kundinnen und Kunden ernst und führe intensive Gespräche mit ihnen.
Welchen Fehler würden Sie sich nicht verzeihen?
Ein Versprechen nicht einzuhalten. Das gesprochene Wort muss gelten. Vertrauen und Verlässlichkeit sind die Grundvoraussetzungen in meinem Beruf.
Außer Zuverlässigkeit welches Talent hat Sie noch weitergebracht?
Sicher meine Neugier und die Fähigkeit, aktiv zu gestalten, Dinge voranzubringen. Hier bei Vontobel habe ich die Chance, ein erfolgreiches Team für die Niederlassung Frankfurt am Main aufzubauen.
Es ist auch ein gut bezahlter Job. Was schätzen Sie daran, dass Sie viel verdienen?
Ein finanzielles Auskommen bietet natürlich die Möglichkeit, sich auf berufliche Herausforderungen zu konzentrieren. Und es gestattet mir privat gewisse Freiheiten, zum Beispiel Reisen in ferne Länder, um die Kulturen kennenzulernen.
Gibt es einen Luxusartikel, für den Sie eine besondere Schwäche haben?
Ja, perfekt sitzende Hosenanzüge. In meinem Job muss das Outfit passen. Ansonsten leiste ich mir keinen großen Luxus.
Wie kann man im Alltag sparen?
Indem man Flatrates und günstige Tarife für Telefon und Strom nutzt.
Kaufen Sie auch online?
So gut wie nie. Höchstens mal ein Buch. Ich schaue mir die Sachen lieber aus der Nähe an. Außerdem bin ich so viel unterwegs, dass die Pakete bestimmt oft zurückgeschickt werden müssten.
Welcher Geldtyp sind Sie – ausgeben, was man hat, oder alles auf die hohe Kante?
Sparen gehört unbedingt dazu, als Reserve. Aber freie Liquidität wird wieder investiert …
Auch in riskante Anlageformen?
Risiken gibt es immer. Auch bei Anleihen muss man aufpassen, und selbst Festgeld hat ein Inflationsrisiko. Ich investiere auch in Aktien, gehe mit einem kleinen Teil meines
Vermögens bewusst ein größeres Risiko ein. Aber ich setze mir immer eine Verlustschwelle
und nutze die Möglichkeit, automatisch zu verkaufen, sobald derKurs zu stark schwankt.
Petra Mennong, 41, studierte BWL in Berlin. Sie führte die Niederlassung eines großen Finanzdienstleistungsunternehmens, bevor sie sich von einer Berliner Großbank anstellen ließ. Dort leitete sie vier Filialen, wechselte später zu einer Schweizer Privatbank. Die Vontobel Europe AG mit Sitz in Zürich warb Petra Mennong für ihre Frankfurter Niederlassung ab, wo sie seit April 2011 das Privatkundengeschäft leitet.