So lernen wir, Manipulation zu erkennen: Endlich nicht mehr die Marionette des Chefs, von Kollegen oder der "besten" Freundin sein.
Manipulation erkennen und sich dagegen wehren
Coach Ulrich Dehner erklärt mit einem 5-Punkte-Plan, wie wir Manipulation erkennen, Nein sagen lernen und sie stoppen können.
1. Lerne deine wunden Punkte kennen
Psychospielchen gehen mit bestimmten Ködern einher, die unseren wunden Punkt treffen. Hilfreich ist es deshalb, die eigenen Problemstellen zu kennen – um bei Attacken, die in diese Richtung zielen, hellhörig zu sein und sich nicht mehr so leicht treffen zu lassen. Was also ist dein Köder? Worauf reagierst du spontan? Musst du dich zum Beispiel sofort verteidigen, wenn dir jemand Inkompetenz unterstellt? Erträgst du es nicht, wenn jemand seine scheinbare Hilflosigkeit zur Schau stellt? Oder reagierst du sofort empfindlich, wenn jemand "typisch Frau" oder "typisch Mann" sagt?
2. Welche Rolle spielest du?
In einem Psychospiel gibt es immer so genannte Opfer, Retter und Angreifer. Das Opfer gibt sich klein und dumm, um den Retter zu ködern, der nicht mit ansehen kann, wie eine andere Person leidet.
Das Problem: Der Retter betreibt Raubbau an den eigenen Kräften. Oder aber er manipuliert das Opfer, indem er es noch kleiner macht, um selbst größer zu erscheinen.
Der Angreifer dagegen wirft mit pauschalen Vorwürfen und ollen Kamellen um sich und wälzt die Schuld ab. Ziel: die Opfer am wunden Punkt treffen, degradieren, lähmen oder zum Schweigen bringen.
Finde mit diesem Modell heraus, was gespielt wird. So kannst du leichter eine Rolle zurückweisen, die dir jemand aufdrücken will. Achte auch darauf, ob du dich nicht mit deinem eigenen Verhalten in eine bestimmte Position begibst. Und behalte im Hinterkopf: Rollen sind nicht starr und können schnell gewechselt werden!
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3. Offenheit entwaffnet
Das wirksamste Mittel gegen psychologische Spiele ist Offenheit. Mit klaren Ansagen und oft auch mit Humor entwaffnet man die meisten Angreifer. Auch Opfer werden es einem danken, wenn man sie freundlich aber bestimmt auf ihre Stärken und Fähigkeiten verweist.
4. Vertraue deiner Intuition!
Dein eigenes Gespür ist der beste Seismograf für ein falsches Spiel. Wenn du plötzlich eine Spannung im Bauch fühlst oder dir sonst irgendwie unbehaglich wird, solltest du dich fragen: "Was läuft hier?" Bei einer offenen und sauberen Kommunikation taucht diese Spannung nicht auf.
5. Manipulation begrenzen
Ein paar Grundsätze helfen, um Spielchen erst gar nicht zum Problem werden zu lassen. Triff zum Beispiel klare Absprachen und fordere diese auch ein, um das Zündstoff-Potential gering zu halten.
- Fühle dich für das Wohlergehen eines anderen nicht weiter verantwortlich, wenn er mehrere ernst gemeinte Hilfsangebote nicht annimmt. Er will offenbar bloß Aufmerksamkeit erregen – und da musst du nicht mitspielen.
- Macht jemand aus einer Mücke einen Elefanten: Bitte darum, die Verhältnismäßigkeit zu wahren, indem du ihm beispielsweise sagst, dass sich seine Pauschalkritik nur auf einen von vielen Punkten bezieht.
- Deck Vorwürfe in ironischen Bemerkungen, Sticheleien oder Zynismus nach dem Motto auf: "Ich habe den Eindruck, dass du sauer bist" oder "Nimmst du mir übel, dass …?"
- Vermeide selbst Absolutheitsbegriffe wie "immer", "nie", "ständig", um andere nicht in eine Verteidigungshaltung zu drängen. Statt "Nie gehst du auf meine Vorschläge ein" lieber konkret bleiben: "Die letzten drei Male hast du meine Vorschläge, auszugehen, abgelehnt. Was ist los?"
Den ganzen Inhalt findest du im emotion-Buch: "Jetzt nehme ich mein Leben in die Hand. 21 Coaching-Profis verraten ihre effektivsten Strategien" (Kösel-Verlag).
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