Und plötzlich ist es dunkel

blackout

"Blackout"

von Marc Elsberg (Blanvalet, 19,99 Euro)

Es ist ein kalter Februartag, als in Italien das Licht ausgeht. Ein Blackout, der bald im gesamten europäischen Stromnetz eine Kettenreaktion auslöst: auf dem Kontinent schalten sich die Kraftwerke ab, der Strom fließt nicht mehr. Der österreichische Autor Marc Elsberg beschreibt das Chaos, das ausbricht, wenn plötzlich die Energie fehlt, die unser Leben antreibt: Fahrstühle bleiben stecken, Ampeln fallen aus, der Flugverkehr bricht zusammen. Was als eine Summe aus technischen Pannen beginnt, entwickelt sich bald zu einem Kampf ums Überleben – und einem Wettlauf gegen die Zeit. Denn durch den Ausfall der Kühlsysteme stehen Kernkraftwerke vor dem Gau. Da kommt der italienische Informatiker Piero Manzano dem Ursprung der Krise auf die Spur: einem Hackerangriff. "Ich habe mich gefragt, womit Terroristen den größtmöglichen Schaden anrichten könnten", sagt Elsberg. So stieß er auf das Thema Energie. "Unsere Gesellschaft ist abhängig davon, dass Systeme, die im Hintergrund automatisiert ablaufen, reibungslos funktionieren", sagt Elsberg. "Tun sie das nicht, stürzen wir binnen kürzester Zeit zurück ins Mittelalter." Tatsächlich spielt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz in Live-Szenarien durch, wie man auf einen bundesweiten Cyber-Angriff reagieren würde. Denn das Regierungsnetz wird täglich durch Viren und Trojaner angegriffen – nur wurden diese bisher immer erfolgreich abgewehrt. "Blackout" ist ein Thriller im Stil Frank Schätzings, der Spannung mit detailgenauer Recherche verknüpft. Elsberg interviewte Fachleute, durchforstete wissenschaftliche Publikationen und integrierte sogar Studienergebnisse des Bundestags über die Folgen eines langen Stromausfalls in Deutschland. Ein Buch, das den Blick auf scheinbar selbstverständliche Dinge verändert – und eines, das man besser nicht bei Kerzenschein lesen sollte.

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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät: Roman