Du hast die Leichtigkeit verloren? Dinge, belastende Verpflichtungen und Beziehungen beschweren dein Leben? Viele Menschen sehnen sich danach, ihr Leben von äußerem Ballast zu befreien, aber nur wenigen gelingt es.
Loslassen, was uns festhält – das klingt befreiend. Warum ist es so schwer loszulassen und wie funktioniert es doch?
Ballast erfüllt einen Zweck
Egal ob vollgestopfter Kleiderschrank oder überfüllter Schreibtisch, ein überquellender Terminkalender oder der riesige Bekanntenkreis. Das belastende Zuviel in unserem Leben hat, meist ohne dass es uns bewusst ist, einen konkreten Nutzen.
Ballast lenkt ab
Ballast hält ab von Vielem was schön ist, aber er lenkt auch von Unangenehmen ab. Etwa so: Das überladene Wohnzimmer, der laufende Fernseher, der Stapel ungelesener Zeitschriften, der Anruf der anstrengenden Freundin lenken davon ab, dass ich unausgefüllt oder einsam bin. Die Jagd nach neuen Dingen, Freizeitaktivitäten oder Erfolg verhindert, dass ich zur Ruhe komme und mir eingestehe, dass ich seit geraumer Zeit ein Problem mit meinem Partner habe. Das berufliche Hetzen von Termin zu Termin verschleiert effektiv, wie unzufrieden ich in meinem Job, mit meinem Chef oder meiner Aufgabe bin. Kurz: Ballast lenkt uns ab. Von Gefühlen, die wir lieber nicht wahrnehmen, weil sie bedrohlich erscheinen und für Veränderung sorgen, wenn wir sie zulassen. Das kann eine Zeit lang sinnvoll sein. Langfristig verhindert es, dass wir glücklich sind, uns selbst treu bleiben und den nächsten Schritt wagen.
Ausreden aufgeben
Stelle dir in aller Ruhe folgende drei Fragen. Antworte intuitiv. Dein Verstand wird sich möglicherweise wehren, denn er möchte, dass alles bleibt wie es ist.
Stell dir folgende Fragen:
- Was belastet mich?
- Welchen versteckten Nutzen, welchen Vorteil hat mein Ballast für mich?
- Welche neue Entscheidung treffe ich jetzt?
Wenn du dich mutig fragst, erkennst du glasklar, welchen Vorteil Ballast in deinem Leben erfüllt. Und kannst eine neue, konstruktive Entscheidung treffen.
Endlich klar sehen
"Meine übertriebene Bereitschaft zu arbeiten, Überstunden zu machen, gab mir das Gefühl, wichtig zu sein, etwas zu bewegen. Das war ein Vorteil. Jetzt erscheint er mir fragwürdig. Ich entschied mich, mich selbst wichtig zu nehmen, unabhängig von meiner Arbeit. Heute genieße ich es, Zeit für mich zu haben. Ich definiere mich weniger über Leistung. Erstaunlicher Weise bin ich auf diese Weise nicht weniger erfolgreich." Sarah B., 42
"Ständig einzukaufen lenkte mich ab von dem nagenden Gefühl, etwas Wesentliches in meinem Leben zu verpassen. Ich entschied mich, meine Wünsche und Träume zuzulassen, sie nicht mehr zu verdrängen und begann, mir kleine Sehnsüchte zu erfüllen. Heute lebe ich noch nicht am Meer, habe aber zu Paddeln begonnen und fahre am Wochenende öfter raus. Das macht mich glücklich und gibt mir die Kraft, mittelfristig etwas zu verändern." Mara L., 31 Jahre
"Ich war neben dem Job ständig unterwegs, verabredet mit Freunden, auf Partys, im Freizeitstress, am Telefon. Mir fehlte Muße, Zeit für mich. Der Vorteil? Ich fühlte mich gemocht und zugehörig, so mittendrin. Lenkte mich ab von meiner Einsamkeit, dem Gefühl, eigentlich allein zu sein. Ich entschied mich, mehr für mich zu sein, zu meinen Gefühlen zu stehen. Seitdem geht es mir wesentlich besser. Ich finde heraus, wer und was mir wirklich gut tut." Christof M., 35
So einfach!
Statt sich im Außen an deinem Problem abzuarbeiten, schau nach innen. Erkenne die Blockade, die sich hinter jeder Form von Ballast verbirgt. Wenn sie sich löst, verschwindet nicht nur der Ballast mit Leichtigkeit. Du fühlst dich auf allen Ebenen deines Lebens befreit und bereit, weiterzugehen. Das fühlt sich wunderbar an!
Tipps und Tricks zum Loslassen...
...wenn du die Blockade erkannt hast und im Außen loslassen willst.
- Setze dich nicht länger unter Druck! Akzeptiere dich und deinen Ballast, statt dich zu verurteilen. Akzeptanz eröffnet neue Perspektiven.
- Dein neues Motto könnte lauten: Ich nehme mich an wie ich bin und sorge jetzt gut für mich.
- Agiere aus der Freude heraus, schaffe dir Visionen. Stell dir vor, wie dein Leben aussieht, wenn du losgelassen hast – statt weiter vor einem unüberwindbaren Berg zu stehen.
- Erobere dir die Macht über dein Leben zurück! Lass gezielt Kleinigkeiten los! Schon kleinste persönliche Freiräume vertreiben die Ohnmacht!
- Finde dein eigenes Tempo beim Loslassen und schätze jeden deiner Schritte wert! Sei Sie stolz auf sich!
- Forste im Bereich der Dinge, Beziehungen und Verpflichtungen nach Überflüssigem, Kraftzehrendem!
- Trenn dich von Dingen, die dir nicht richtig gut gefallen und die du nicht wirklich brauchst!
- Beende Beziehungen, die dir nicht gut tun. Überprüfe, wer dir am Herzen liegt und wem gegenüber du dich ungut verpflichtet fühlst.
- Überprüfe deine Verpflichtungen und frage dich, ob du nicht einfach deutlich "nein" sagen können. Wir haben Tipps, wie du Nein sagen lernen kannst.
- Traue dich, Tabus zu brechen! Mach dich und deine Gefühle zum Maßstab deines Lebens.
- Kurz: Hör auf dich und deine Bedürfnisse und sorg endlich gut für dich!
Als Coach, Dozentin, Autorin und begeisterte "Minimalistin" tut Christina Lütgen, was ihr am Herzen liegt. Sie hilft Menschen, ihr persönliches und berufliches Umfeld einfach, klar, erfolgreich und aus der eigenen Mitte heraus zu gestalten, innere und äußere Freiräume zu schaffen und ihr individuelles, einzigartiges Potential zu entdecken und - zu leben. Zum Thema "Hortest Du noch oder lebst Du schon?" bietet sie regelmäßig Seminare an.