Sitzordnung: Studien zeigen, dass dein Platz im Konferenzraum deine Rolle im Team und deine Persönlichkeit verrät. Welcher Sitztyp nach Livingston bist du?
Sitzordnung im Meeting – Was dein Platz über dich aussagt
Montagmorgen, 10 Uhr. Nachdem du die ersten Mails gelesen hast, steht schon das wöchentliche Meeting an. Die große Frage: Wo setzt du dich hin? Hast du einen festen Platz, den du dir immer aussuchst? Zieht es dich in die Nähe deiner Chefin oder des Chefs? Sitzt du lieber am Rand? Wie Psychologen herausgefunden haben, sagt die Sitzordnung im Konferenzraum mehr über unsere Persönlichkeit aus, als wir denken.
Du bist, wo du sitzt.
Dr. Sharon Livingston, PsychologinTweet
Warum wir in der Konferenz eine Rolle einnehmen
Dabei hat der Stammplatz nichts mit einem hart erarbeiteten Territorium zu tun, beschreibt der Gründer der Karrierebibel, Jochen Mai. Die Sitzordnung spiegelt eher die soziale Gruppendynamik wider: Wir nehmen den Platz ein, der zu unserer Rolle im Team und zu unserer Persönlichkeit passt. Sieben Sitztypen treffen sich an einem langen Konferenztisch, wie die Psychologin Dr. Sharon Livingston in einer Studie bei 40.000 Beschäftigten herausfand. Das Ergebnis der Studie: „Du bist, wo du sitzt.“
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Wie sich unsere Persönlichkeit auf die Platzwahl auswirkt
Wo sich Menschen versammeln, entsteht unbewusst eine soziale Dynamik. Eine hierarchische Struktur zeigt sich auch im Konferenzraum: in den meisten Fällen sitzt die Führungsperson am Kopfende, diskussionsfreudige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittig am Tisch und eher schüchterne Menschen weiter hinten. Mit dem Wissen über die sieben Sitztypen kannst du beim nächsten Meeting bewusst darauf achten, wer sich wohin setzt. Erkennst du dich in einem der folgenden Typen nach Dr. Sharon Livingston wieder?
Typ 1: Die Führungsposition
Du hast den höchsten Status in der Konferenz und bist eine Führungspersönlichkeit. Daher sitzt du am Kopfende und hast die Übersicht über alles. Die Wand ist in deinem Rücken und die Tür hast du im Blick. So erwischst du Zuspätkommer*innen sofort und bemerkst, wenn sich jemand aus dem Meeting herausschleichen will.
Typ 2: Die Konkurrenz
Du sitzt gegenüber der Chefin oder des Chefs am anderen Kopfende vom Tisch. Damit hast du auch den Überblick über die ganze Gruppe, nur seitenverkehrt. Du stellst ein Gegenpol zur Führungsposition dar und verteidigst deine Meinung. Dein Status ist niedriger in der Hierarchie.
Typ 3: Die rechte Hand
Du bist sprichwörtlich die rechte Hand der Führungsperson und sitzt an deren rechter Seite. Indem du die Nähe zu deiner Chefin oder deinem Chef suchst, erhoffst du dir gewisse Vorteile. Du stimmst häufig nickend zu. Dabei sind dir die Gruppe und das Thema weniger wichtig.
Typ 4: Der*die Unabhängige
Du sitzt auf der linken Seite der Führungsperson. Damit willst du Verbundenheit ausdrücken. Gleichzeitig ist es dir wichtig, unabhängig zu bleiben und zu deiner eigenen Meinung zu stehen. Mit der Nähe zum Kopfende willst du verdeutlichen, dass es dir wichtig ist, Einfluss zu nehmen.
Typ 5: Der*die Extrovertierte
Die Tischmitte ist deine Bühne und du bist gerne präsent. Du willst gesehen und gehört werden und kannst gut Raum einnehmen. Diese Position ist perfekt, um Blickkontakt zu deinen Kolleginnen und Kollegen aufzunehmen. Dadurch kannst du zwischen den beiden Tischseiten vermitteln.
Typ 6: Der*die Introvertierte
Du möchtest nicht auffallen und setzt dich am liebsten in die Ecke. Dadurch kannst du dich wie in einem Versteck zurücklehnen. Als eher introvertierter Mensch beobachtest du die anderen und hörst gut zu. Du analysierst die Situation und denkst vorher nach, bevor du etwas sagst. Das ist eher wenig, aber dafür durchdacht.
Typ 7: Der*die Außenstehende
Du neigst dazu, zu spät zu kommen. Dadurch bekommst du nur noch den Restposten ab und sitzt nicht mit am Tisch, sondern eher daneben oder dahinter. Am Rand kannst du jedoch eine Metaperspektive einnehmen und das Gespräch von außen beobachten. Wenn du zudem an der Tür sitzt, wirst du manchmal darum gebeten, fehlende Unterlagen zu holen.
Wie dich die Sitzordnung beeinflussen kann
Bewusstsein kann ein erster Schritt zur Veränderung sein. Wenn du beim nächsten Meeting darauf achtest, wo du dich hinsetzt, kannst du beobachten, wie sich die Position auf dich auswirkt. Wie fühlst du dich in der Nähe deiner Chefin oder deines Chefs? Suchst du den Blickkontakt zu deinen Kolleg*innen? Fühlst du dich in der Ecke wohler? Ein Tipp für Mutige: Such dir beim nächsten Meeting doch mal einen anderen Platz aus und schau, was passiert! Experten zufolge kann das der Kommunikation in Teammeetings ganz neue Impulse geben.