Ob fürs Abitur, Studium oder den Beruf: Lernen bleibt uns nicht erspart. Mit der Feynman-Methode schafft ihr das im Rekordtempo.
4-mal schneller lernen mit der Feynman-Methode
Dass Auswendig-Lernen nicht die beste Methode ist, wissen wir spätestens, seitdem wir schwitzend in der Abiturprüfung saßen und unser Gehirn krampfhaft nach hängengebliebenen Informationen durchforstet haben. Hätten wir damals schon von der Feynman-Methode gewusst, hätte uns das nicht nur Nerven, sondern auch extrem viel Zeit gespart. Denn mit diesem simplen Trick können wir uns Wissen viermal schneller aneignen.
Wer war Richard Feynman?
Die Lern-Methode geht zurück auf den Physiker und Nobelpreisträger Richard Feymann (1918-1988), der im Bereich der Quantenphysik forschte.
Lernen und wirklich verstehen
Um zu verstehen, wie die Feynman-Methode funktioniert, ist es wichtig, sich mit den verschiedenen Arten von Wissen auseinanderzusetzen. Zum einen gibt es das oberflächliche Wissen, das wir uns durch simples Auswendig-Lernen aneignen. Nachhaltig ist dieses Wissen allerdings nicht, da wir den Lernstoff nicht vollständig verinnerlichen und verstehen. Konträr dazu gibt es noch das tiefgreifende Wissen und Verständnis, bei dem wir die Materie wirklich durchgehend begriffen haben und das Wissen auch noch lange Zeit danach abrufen können. Und genau darauf zielt die Feynman-Methode ab.
So weit, so gut – das wollen wir im Prinzip doch alle. Wer hat schließlich noch nie zwei Wochen für eine Klausur gebüffelt und drei Tage danach wieder alles vergessen? Doch wie genau schaffen wir das jetzt, wirklich alles bis ins kleinste Detail zu verstehen? Die Feynman-Methode lässt sich in drei Schritte einteilen, denen noch eine Vorbereitungsphase vorangeht. Wir können uns das Lernen dabei wie einen Zyklus vorstellen: Sind wir bei Schritt 3 angekommen, starten wir wieder von vorne – so lange, bis das Wissen tiefgehend verankert ist.
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Step-by-Step: So geht die Feynman-Methode
In der Vorbereitungsphase entscheiden wir uns für ein Thema oder eine Fähigkeit, die wir erlernen wollen. Vielleicht interessiert uns, wie wir unseren eigenen Podcast starten, uns gesund ernähren können oder Selbstmotivation lernen können – die Feynmann-Methode lässt sich in vielen Bereichen anwenden.
Dann ermitteln wir im ersten Schritt, auf welchem Wissensstand wir uns bereits befinden. Das tun wir, in dem wir uns das Thema selbst oder einem (imaginären) Gesprächspartner erklären. So können wir schnell herausfinden, wo Wissenslücken herrschen.
Im zweiten Schritt widmen wir uns diesen Lücken dann ganz gezielt: Alles, was wir noch nicht flüssig und problemlos erklären konnten, sollten wir uns nochmal ganz gezielt anschauen. In diesen Punkten stocken wir dann unser Wissen nochmal auf und beschaffen uns die Informationen, die uns noch fehlen. Vielleicht müssen wir an einen bestimmten Fachbegriff oder eine bestimmte Formel nochmal ran. Unser Wissensstand wird dadurch gezielt erweitert, ohne dass wir Zeit mit Dingen verschwenden, die wir ohnehin schon verstanden haben.
Der dritte Schritt ist dann ein Wissenstest: Haben wir das, was wir gerade gelernt haben, wirklich verstanden? Wir versuchen, den Stoff so simpel wie möglich zu erklären – wir können uns auch vorstellen, dass dabei ein Kleinkind vor uns sitzt, dem wir das Thema beibringen wollen. Daher verzichten wir auch auf komplizierte Fachbegriffe. Nur so können wir merken, ob wir den Stoff wirklich tiefgehend verstanden haben.
Lernen im Kreislauf: Und wieder von vorn!
Anschließend startet wir wieder beim ersten Schritt und erklären uns oder einer anderen Person das Thema komplett. Wenn wir hier wieder über Wissenslücken stolpern, fahren wir wieder mit Schritt zwei und drei fort. Das machen wir so lange, bis wir der Stoff wirklich einwandfrei sitzt und wir alles ausnahmslos verstanden haben.
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