Turbulente Zeiten und volle Terminkalender kennt fast jeder. Aber woher weiß man, dass der eigene Stresspegel dauerhaft zu hoch ist und man dringend etwas ändern sollte? Unsere Checkliste fasst die häufigsten Anzeichen zusammen.
Immer auf Achse sein, einen vollen Kalender haben, sich im Job gefordert fühlen und privat immer etwas vorhaben – das kann erfüllend sein. Oder auch auslaugen. Je nachdem, was auf einen selbst zutrifft, spricht man von Eustress oder Distress. Mit Eustress ist positiver Stress gemeint, der einen beflügelt und motiviert. Zum Beispiel, wenn man ein Vorstellungsgespräch oder eine wichtige Prüfung hat, die zwar herausfordernd ist, aber einen nicht völlig überfordert, sondern als lösbar eingeschätzt wird. Man kann sich also angespannt fühlen, gleichzeitig aber dadurch besonders produktiv und fokussiert sein. Von Distress spricht man wiederum, wenn der Stress einem einfach zu viel wird und man mittel- und langfristig negative Auswirkungen wegen des Stresspegels spürt.
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Gefährlich wird es dann, wenn der Distress chronisch wird, wenn man also keine abwechselnden Phasen von Anspannung und Erholung erfährt, sondern sich immer nur in Situationen befindet, die Stress auslösen. Dadurch schüttet der Körper dauerhaft Stress aus – das schadet uns. Aber wie erkennt man nun, ob der Stresspegel dauerhaft zu hoch ist? Wenn die Zeichen auf Stress abbauen stehen?
Diese Checkliste kann helfen.
8 Anzeichen, dass dir der Stress zu viel wird
1. Innere Unruhe
Ein dauerhaft zu hoher Stresspegel kann dazu führen, dass du dich unausgeglichen fühlst, leicht reizbar bist und das Gefühl hast, ständig unter Strom zu stehen. Innere Unruhe kann sich auch an nervösen Angewohnheiten zeigen: Etwa wenn du ständig unruhig mit den Füßen wackelst, mit den Zähnen knirschst oder dir sogar die Haare unbewusst ausreißt.
2. Du wirst im Urlaub oft krank
Wenn du oft krank wirst, sobald du ein paar freie Tage hast, kann das ein Anzeichen für zu viel Stress im Alltag sein. Das Phänomen nennt sich "Leisure Sickness" und tritt besonders dann auf, wenn Körper und Immunsystem ständig auf Hochtouren laufen, auf Phasen der Anspannung also keine Erholungsphasen folgen. Dass man dann besonders leicht krank wird, liegt auch am "Open Window Effekt", einem Begriff aus der Psychoneuroimmunologie, der besagt, dass Infektionskrankheiten nach intensiver Belastung vermehrt auftreten.
3. Schlaflosigkeit
Schlafmangel ist eine der häufigsten direkten Folgen von zu viel Stress. Wenn Nächte mit zu wenig Schlaf nur hin und wieder vorkommen, kann der Körper das gut wegstecken. Besonders chronische Schlafstörungen sind aber eine große Belastung, die etwa Herzinfarkte und Bluthochdruck begünstigen kann.
4. Du bist unkonzentriert und unproduktiv
Verminderte Konzentrationsfähigkeit, verlangsamtes Denken oder Vergesslichkeit weisen oft darauf hin, dass du zu belastet bist und dein Gehirn mit den To-dos völlig überfordert ist – und irgendwann einfach abschaltet.
5. Häufige Kopf- oder Gelenkschmerzen
Ein hohes Stresslevel führt dazu, dass die Muskeln sich anspannen. Ist das über längere Zeit der Fall, besonders, wenn es keine Entlastungsphasen gibt, kann die Muskulatur anfangen zu schmerzen. Daraus können sich Rücken- oder Kopfschmerzen ergeben. Treten sie häufig auf, kann das ein Indikator sein, dass du zu gestresst bist.
6. Deine Gewohnheiten ändern sich
Stress kann sich auch auf unseren Lebensstil auswirken. Wenn du eigentlich ein Mensch bist, der regelmäßig zum Sport geht und sich gesund und ausgewogen ernährt, kann es trotzdem vorkommen, dass sich in sehr stressigen Phasen Süßigkeitenpackungen auf deinem Schreibtisch stapeln oder du zu erschöpft bist, um abends noch laufen oder ins Fitnessstudio zu gehen. Kommt das nur ab und an und temporär vor, muss das noch kein Grund zur Sorge sein – wenn dein Lebensstil sich aber dauerhaft verändert, kann das ein Warnsignal sein. Auch erhöhter Nikotin- oder Alkoholkonsum können Anzeichen für ein zu hohes Stresslevel sein.
7. Starke Angstgefühle
Intensive Versagensängste oder starke Angstgefühle können ebenfalls auf eine dauerhaft zu hohe Belastung hinweisen. Das kann sich in konstanter ängstlicher Angespanntheit oder auch in Panikattacken äußern.
8. Lustlosigkeit
Antriebslosigkeit, Müdigkeit aber auch sexuelle Unlust können Warnsignale für einen chronisch zu hohen Stresspegel sein.
Körperliche Anzeichen für ein gefährliches Level an Stress können außerdem sein:
- Verdauungsbeschwerden
- starkes Schwitzen
- Engegefühl in der Brust
- Herzrasen
- Appetitlosigkeit oder unregelmäßiges Essen
Besonders, wenn eines oder mehrere dieser Symptome regelmäßig oder über einen längeren Zeitraum auftreten, sollte man seinen Hausarzt oder seine Hausärztin aufsuchen.
Psychische Anzeichen für ein gefährliches Level an Stress können außerdem sein:
- Charakterliche Veränderungen (etwa aggressives Verhalten)
- Vermehrte Tag- oder auch Albträume
- Vernachlässigen privater Kontakte
- Ständig kreisende Gedanken und Grübeleien
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