Weihnachten sollte die Zeit der Achtsamkeit sein! Denn gestresst wollen wir nicht unter dem Baum sitzen!
Weihnachten? Zeit für Achtsamkeit!
Der Baum ist geschmückt, die Ente im Ofen, alles ist bereit. Jetzt heißt es innehalten, zelebrieren und mit allen Sinnen genießen: den Duft von Tannenzweigen und Zimt in der Luft, die kostbaren Momente mit Freunden und Familie, liebgewonnene Feiertagstraditionen. Achtsamkeitsexpertin Julia Cremasco verrät, wie echter Genuss gelingt.
Stress? Doch nicht zur Weihnachtszeit!
Geschenke verpacken? Check! Menüabfolge festlegen? Check! Glückwunschkarten schreiben? Check! Sind die To Do´s für Weihnachten geschafft, ist man es selbst meist auch. Und dann sitzen wir bei Kerzenschein im Kreis unserer Liebsten und können genau das, worauf wir uns die ganze Zeit über gefreut haben, nicht: Genießen. Als Kind, ja, da waren die Tage vor und die Vorfreude auf Weihnachten fast noch schöner, als das Fest selbst. Aber in unserem modernen, schnellen Joballtag ist selten Zeit, sich in der Adventszeit auf die Feiertage einzustimmen. Alle Erwartungen und Wünsche nach Behaglichkeit wollen wir uns dann an drei Tagen erfüllen. Doch bevor man wirklich runtergekommen ist, ist es mit der Besinnlichkeit auch schon wieder vorbei. Und wir bleiben wehmütig noch ein Weilchen unterm Baum mit dem letzten Vanillekipferl im Mund und dem unguten Gefühl im Bauch, die Feiertage einmal mehr nicht wirklich genossen zu haben.
Die Vorweihnachtszeit ist Hauptsaison für Genusstrainings!
Julia CremascoTweet
Dabei ist Sehnsucht nach entspanntem Genuss im Winter und besonders in der Weihnachtszeit hoch wie nie. Das bestätigt auch die Hamburger Stressexpertin Julia Cremasco: „Die meisten Buchungen für Genusstrainings haben wir im November und Dezember.“ Aber wie funktioniert das eigentlich? Wie können wir wirklich innehalten und den Genuss erleben, nach dem wir uns alle so sehnen?
Achtsam Weihnachten feiern
„Das Zauberwort heißt Achtsamkeit“, so Cremasco. „Wir können unser Genussempfinden ganz einfach dadurch trainieren, dass wir versuchen Dinge, Geräusche und Gerüche einmal wieder ganz bewusst wahrzunehmen. Und zwar mit allen Sinnen - indem wir uns also wirklich besinnen!“
Achtsamkeit können wir sogar beim Plätzchenessen üben.
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Das klingt im ersten Moment recht einfach, erfordert aber umgesetzt enorme Disziplin und Geduld und vor allen Dingen Zeit. „Achtsames Erleben kann dabei in jeder alltäglichen, kleinen Tätigkeit trainiert werden. Und ganz wunderbar auch in der Weihnachtszeit mit ihren vielfältigen, reizvollen Eindrücken.“ Das geht schon beim Geschenke auspacken los:
- Wie fühlt sich dieses Päckchen in meiner Hand an?
- Was macht es für ein Geräusch, wenn ich darüber streiche?
- Wie knistert das Papier, wenn ich das Präsent öffne?
„In den Kursen führe ich mit meinen Teilnehmern häufig die sogenannte Rosinenübung durch. Mit Zimtsternen oder Kokosmakronen, statt Rosinen, funktioniert das Ganze allerdings auch wunderbar:
Legen Sie sich ein Plätzchen auf die Hand. Tasten Sie sich behutsam mit allen fünf Sinnen heran. Wie fühlt es sich auf Ihrer Handfläche an? Wie duftet es? Welche Form und Konsistenz hat es? Beißen Sie ein kleines Stückchen ab: Was macht das Gebäck dabei für ein Geräusch? Wie fühlt es sich auf der Zunge an? Kauen Sie langsam, schmecken Sie dem Bissen nach bevor Sie das nächste Eckchen abknabbern. Lassen Sie sich ruhig 20 Minuten für Ihr Plätzchen Zeit!“, erklärt die Expertin. Was Ihnen beim ersten Mal sehr ungewohnt vorkommen wird, wird vielleicht schon bald zu einem neuen, kleinen Weihnachtsritual.
Und dann haben Sie endlich auch das wichtigste To Do für die Feiertage gemeistert: Genuss erleben? Check!
Julia Cremasco ist als Heilpraktikerin für Psychotherapie, Gelassenheits-Coach, Yogalehrerin und Ernährungsberaterin in Hamburg und Neumünster tätig. Mehr Informationen auf www.cremasco.de und in unserer Coaching-Datenbank
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